Kapitel 88 - Scherbenmeer



Holger traute seinen Ohren nicht. Fast blieb ihm die Luft weg, so schnell klopfte sein Herz in seiner Brust. Das war doch alles mehr als eindeutig. „Bitte nicht“, murmelte er und presste seine Augen zusammen, lehnte seinen Kopf an die Wand und fragte sich, wie er jetzt wieder unbeschwert in die Küche gehen und Philipp unter die Augen treten sollte. Das war doch nicht mehr möglich, oder? Die Frage beantwortete Holgers Hand die sich unruhig die Kommode im Hausflur, vor der er stand, entlang getastet hatte. Prompt rutschte die hübsche Blumenvase hinunter und erzeugte ein klirrendes Geräusch, als das Glas in tausend kleine Scherben zerbrach. Noch auffälliger auf sich aufmerksam machen, hätte er wirklich nicht gekonnt. Er bückte sich, betrachtete den Scherbenhaufen vor sich und strich mit einer Hand zart über die Blumen, die in der kleinen Pfütze aus Wasser vor sich hin vegetierten. Ein trauriges Bild, was sich ihm darbot.


Ein plötzliches Klirren ließ Philipp zusammenzucken. Erschrocken sah er Mario an, ehe er aufsprang und aus der Küche eilen wollte. Dabei wäre er fast in Holger hineingelaufen.


Holger erkannte, dass Philipp gerade noch stoppen konnte. Aber der Blonde hätte gar nicht so schnell reagieren können, um noch rechtzeitig zurückzuweichen.


„Hey, was… oh, die Blume… stand sie zu nah am Rand? Warte, ich hole was.“


Auf seine Frage hin lächelte er nur matt. Wegen seiner Unachtsamkeit war sie hinunter gefallen und das Glas zerbrochen. Wie mit seiner Lüge, die er Philipp aufgetischt hatte und die er nun offensichtlich entlarven konnte. Trotz seiner Unruhe rührte sich der Innenverteidiger nicht und wartete bis Philipp ihm das Kehrblech, Handfeger und den Lappen reichte. Er vermied konsequent den Blick zu ihm, viel zu unangenehm war ihm die Tatsache, dass er genaustens darüber Bescheid wusste, dass Holger mehr empfand. Unangenehm war dafür aber auch gar kein Ausdruck...


Philipp ignorierte sein laut pochendes Herz, während er einen Handfeger mit Kehrblech und einen Lappen holte. Ob Holger wohl etwas gehört hatte? Philipp hatte zumindest nicht mitbekommen, dass er zu ihnen gekommen war. Bestimmt war er dann gerade dabei gewesen in die Küche zu kommen. Ja, das erschien logisch und da Mario eh einen Moment nichts gesagt hatte, hatte er nichts mitbekommen. Es musste einfach so sein!
Wobei er sich fragte, warum Mario geschwiegen hatte… aber er würde es wohl vorerst nicht erfahren.


„Hier, kannst du das selber, oder soll ich? Ich weiß nicht, wie gut das mit dem Knie geht“, bot Philipp ihm an und tat, als wenn nichts wäre. Das war sicher die beste Variante mit der Situation umzugehen.


„Geht schon“, murmelte er nur und kehrte die Scherben auf das Blech. Die Blumen legte er auf die Ablage, um sie nachher in eine neue Vase zu stecken. Anschließend wischte er das Wasser mit dem Lappen auf. Wenn er sich recht überlegte, war es wirklich ganz praktisch und kam ihm gelegen, denn dadurch, dass er die Scherben in den Mülleimer warf und den Lappen zur Waschmaschine brachte, konnte er Philipp weiterhin aus dem Weg gehen. Vorerst...

Nur würden Mario und er garantiert mit dem Frühstück auf ihn warten.


Philipp nickte leicht und beobachtete noch kurz, wie Holger alles aufsammelte, ehe er doch wieder zurück in die Küche ging. Ihm war irgendwie unwohl. Er hatte regelrecht Angst, dass Holger etwas mitbekommen hatte und deswegen ein schlechtes Gewissen. Er versuchte es zu verdrängen, aber so ganz gelang es nicht. Er nippte an seinem Kaffee und schaute sich den Aufschnitt an. Richtig Appetit hatte er nicht auf irgendwas, aber er machte sich ein Brötchen mit Käse, während Holger wieder zu ihnen stieß.


Sich räuspernd tapste der Innenverteidiger wieder in die Küche und ließ sich auf seinem Platz nieder. Kurz fing er Marios Blick auf, der ihn undefinierbar ansah. Wahrscheinlich mitleidig, weil er offensichtlich aufgeflogen war. Aber er wollte den auch gar nicht deuten. Lieber knabberte er an einem Brötchen, während er überlegte, in welchen Verein und in welche Stadt er gerne ziehen wollte, um dieser Schmach zu entgehen, die daraus resultierte, sich in seinen Mannschaftskollegen verliebt zu haben.


„Soll ich dich eigentlich nachher mitnehmen, wenn ich wieder fahre, Pippo?“, wandte sich der Stürmer ablenkend an den Kapitän.

Die Stimmung war plötzlich ziemlich seltsam geworden, oder kam ihm das nur so vor?
„Hm?“ Überrascht hob Philipp den Blick. Hatte gar nicht damit gerechnet, dass er angesprochen werden könnte.


„Na, ich hab dein Auto draußen nicht gesehen“, erklärte Mario ihm. „Oder steht das in einer anderen Straße?“


„Nee, das ist Zuhause. Ja, wäre nett, wenn du mich mitnehmen könntest, dann muss Holger nicht extra fahren… apropos“, jetzt wandte er sich dem Innenverteidiger zu. „Was macht denn eigentlich dein Knie? Geht es wieder besser?“ Es schwang etwas Sorge in seiner Stimme mit, immerhin würde er sich sonst etwas dafür verantwortlich machen – ob er es musste oder nicht. Aber so war Philipp nun mal. Vor allem um Holger machte er sich ja viele Gedanken seit er mit in Vail gewesen war.


„Das Knie hat wieder Sorgen gemacht?“, hakte auch Mario direkt nach. Das würde zumindest erklären, warum er nicht erst noch Philipp gestern in der Gegend rumgefahren hatte. Er hoffte bloß, dass das jetzt keine schlechten Zeichen waren.


Holger zählte schweigend die Körnchen auf seiner Semmel, ehe er einen erneuten Bissen davon nahm. Er bekam aber sofort mit, als er angesprochen wurde, ohnehin war sein Gehirn immer auf Bereitschaft eine neue Ausrede aus dem Hut zu zaubern. Und er dachte darüber nach, wie es wohl mit Mario in Florenz sein würde, wenn sie beide wechselten. Dann würde er mit Philipp und den Gefühlen für ihn nicht mehr konfrontiert werden, zumindest nicht mehr im direkten Kontakt. Aber würde er das schaffen? Seine Verletzung und auch noch der Entzug von Philipps Nähe? Er brauchte ihn doch. Zum Gesund werden und auch sonst war er sehr wichtig für den Blonden geworden.
Sie kamen wieder auf sein Knie zu sprechen, weswegen Holger dies als Ausweg betrachtete die beiden so schnell wie möglich nach Hause zu schicken. Mario kam ihm zuvor und hakte zusätzlich nach.
Holger legte die Semmel auf den Teller und versuchte die beiden anzusehen. Zuerst versuchte er sein Glück bei Philipp, aber sobald der Blick die braungrünen Augen des Kapitäns streifte, konnte er nicht anders als verlegen auf den Teller zu sehen und zu versuchen nicht allzu nervös zu wirken. Er hatte das Gefühl sein Kopf würde platzen bei all den Fragen, die er sich in diesem Augenblick stellen musste und er leider ziemlich sicher wusste, dass er keine Antworten darauf bekommen würde. Wie sollte er jetzt noch mit ihm umgehen? Ob er es erst seit gestern wusste? Oder schon länger? Würde er ihn jetzt meiden?


Philipp merkte deutlich, dass Holger ihn nicht lange ansehen konnte. Der Verdacht, dass er etwas mitbekommen hatte, verstärkte sich nur noch mehr. Und direkt fühlte er sich auch nur noch beschissener. Er hätte Mario nicht fragen sollen. Nicht hier. Er war wirklich ein Idiot manchmal.


Mit größter Mühe besann er sich auf die von Philipp gestellte Frage, warf dabei aber einen kurzen Seitenblick zu Mario.
„Ich muss es gestern wohl einfach zu viel belastet haben... es tut noch etwas weh, aber das macht nichts. Ich leg mich nachher eh wieder hin und schone mich“, versprach er und hoffte, dass Mario und Philipp den Wink verstehen würden, dass er allein sein wollte. Dieser Wunsch entsprach aber nur der halben Wahrheit, denn Holger hatte nichts gegen die Gesellschaft von Philipp. Nur würde dieser nicht bei ihm bleiben, weil er zu Frau und Kind musste und für Holger da kein Platz war.
Um Selbstsicherheit bemüht hob er seinen Blick an und nickte: „Nicht der Rede wert. Das Knie macht sich eben noch bemerkbar, kein Grund zur Panik.“ Er hätte es vorher nicht glauben können, aber seine Verletzung bescherte ihm im Moment das kleinere Problem.


Als Holger über sein Knie sprach, musterte Philipp ihn dennoch besorgt. Er hoffte, dass er es nicht nur herunter spielte, aber das traute er ihm eigentlich nicht zu. Immerhin wusste Holger, dass es gefährlich war, wenn er zu fahrlässig mit seinem Knie umging.


„Sind deine Kopfschmerzen denn weg?“, lenkte er geschickt ab und warf Philipp einen erwartungsvollen Blick zu. Er spürte förmlich, wie schwer es ihm fiel eben jenen standzuhalten und dabei auch noch zu vermitteln, dass alles in Ordnung war. Dass er eben nicht verliebt und deshalb so unsicher war. Wenn er Philipp Normalität vorspielte, würde das hoffentlich etwas bewirken oder war es jetzt sowieso schon zu spät?


Philipp blinzelte einmal, hatte nicht mit dieser Frage gerechnet und schaute direkt in Holgers blaue Augen, die ihn direkt ansahen. Er lächelte leicht und nickte. „Ja, ich hab echt gut geschlafen, das hat wohl geholfen.“


Er musste wieder an das Aufwachen denken und fragte sich, ob Holger das wohl in irgendeiner Art und Weise mitbekommen hatte, wie sie die Nacht verbracht hatten. Aber eine Antwort würde er auf diese Frage nie bekommen, denn er würde sie nie laut stellen. Es war eine von vielen, die unbeantwortet bleiben würde, befürchtete Philipp.


„Gut“, nickte Holger und lächelte ehrlich. Hatten die Schlaftabletten also auch ihr übriges getan.

Holger fühlte sich in diesem Moment so, als säße er in einer Achterbahn mit ganz vielen Loopings, in der er krampfhaft einen Schrei zu unterdrücken versuchte. Genauso musste er jetzt gegen den Drang ankämpfen seine Lippen auf Philipps zu legen, ihn stürmisch zu umarmen und an sich zu ziehen. Allein der Blickkontakt genügte, um seine Sehnsucht weiter anzukurbeln.


Mario folgte interessiert der Unterhaltung seiner beiden Freunde, ehe er sich zu Wort meldete. „Ihr macht auch beide Sachen.“ Mario schüttelte den Kopf.


Irgendwie wirkte Mario teilweise wie ein Fremdkörper, so wie er sich in das Gespräch mischte. Ein gutes Gefühl für den Innenverteidiger, dass er sich selber schon mit Philipp als eingespieltes Team bewertete. Wenigstens ein positiver Gedanke am Tag.


„Dann ist es vielleicht echt das Beste, wenn wir gleich nach dem Essen direkt fahren. Ich komme dann einfach die Tage noch mal vorbei“, bot er Holger an und sah ihm intensiv in die Augen. Er würde auch nur Philipp wegbringen und wiederkommen, wenn der Innenverteidiger das wollte. Allerdings konnte der Stürmer nicht einschätzen, ob Holger darüber reden wollte oder nicht. Vermutlich nicht, weil er sicher Angst hatte. Aber es würde ihm doch sicher gut tun, oder nicht? Na, im Endeffekt musste Holger das selber wissen.


Irritiert wurde er auf Marios intensiven Blick aufmerksam, fragte sich, was er ihm sagen wollte und runzelte kaum merklich die Stirn.
Nach kurzem Überlegen dämmerte es Holger aber, was er damit auszusagen versuchte. Leicht nickte er, als er den Blick erwiderte. Vielleicht war es besser, wenn sie miteinander sprachen, nach der Erkenntnis, dass Philipp nun Bescheid wusste. Er wollte sich nicht damit allein gelassen fühlen, das schaffte er nicht.


„Wenn es euch nichts ausmacht“, murmelte Holger. „Ich will euch ja nicht rausschmeißen.“ Genau genommen wollte er das schon, aber nicht, weil es ihm Spaß machte.


„Ich muss ja eh gleich mal wieder nach Hause…“ Begeisterung klang anders. Ganz anders. Philipp freute sich schon darauf Claudia zu erklären, was los gewesen war. Vermutlich klang das schon so suspekt, dass sie ihm eh nicht glauben würde, dabei würde er ihr die Wahrheit erzählen. Und nichts anderes. Gut, er würde auslassen, dass er an Holger gekuschelt aufgewacht war, aber… das lag sicher nur an den Tabletten. Das musste man dementsprechend auch gar nicht erwähnen.
Der Blick des Kapitäns heftete sich an seine Tasse, während er stumm an dem Brötchen mümmelte. Das würde ja gleich wirklich noch lustig werden…


Holger stockte innerlich. Die Art, wie er zum besten gab, dass er ja sowieso gleich nach Hause musste, wirkte so, als ob es einem Zwang glich. Irgendwie so, als würde er es nicht aus freien Stücken tun und lieber bei ihm bleiben. Holger hätte sich selber ohrfeigen können, dass er sich jetzt schon wieder einredete sich doch noch Hoffnungen machen zu können. Sollte er nicht inzwischen eingesehen haben, dass das zu nichts führte? Es zog ihn doch nur runter, sich vorzustellen, wie es wäre, wenn Philipp sein Gesicht zwischen seine beiden Hände nahm und ihn leidenschaftlich küsste.


Auch Mario nickte und widmete sich wieder seinem Frühstück, war aber nun darauf erpicht ein munteres Gesprächsthema zu eröffnen. Es konnte schließlich nicht so schweigsam weitergehen.


„Wie war es denn gestern? Erzählt doch mal was. Haben sich die Kids gefreut über euch beide?“, bombardierte er den Kapitän und den Innenverteidiger mit Fragen. Gab es ein unbeschwerteres Thema als das? Womöglich nicht, es sei denn man ließ die Fragerunde zu Holgers Traumpartner außer Acht. Könnte er sich also doch damit verraten haben... Er konnte sich keinen Reim darauf bilden, durch was, obwohl er es so gern wüsste. Dann konnte er vielleicht auch gegensteuern, wenn er darüber Bescheid wusste, durch was er sich zu sehr verraten hatte.


Philipp sah automatisch auf, suchte kurz Holgers Blick, um herauszufinden, wer von beiden zuerst antworten wollte. Aber er blieb an eben jenem Blick hängen. Beinahe schon durchdringend sah Holger ihn an, sagte aber nichts.


Geschockt stellte er fest, dass er Philipp die ganze Zeit angesehen hatte, obwohl er eigentlich Mario antworten wollte. Schnell drehte er seinen Kopf zu dem Stürmer.


Der Älteste am Tisch schwieg ebenso. Erst Holgers plötzlicher Blickwechsel holte ihn aus seinen Gedanken.


„Die haben sich riesig gefreut. Aber alles zu erzählen, würde zu lang dauern, oder Phil?“ Holger bekam gerade noch die Kurve, dass sich seine Stimme nicht beim Reden überschlug.


„Ja“, auch er widmete sich jetzt Mario zu und nickte. „Wir haben halt mit ihnen verschiedene Übungen gemacht, ehe es auch Autogramme gab und eine Fragenrunde. Wenn du so viel Interesse hast, dann plane ich dich nächstes Mal mit ein.“ Ein Vorschlag, der auch wieder etwas ablenkte, denn eigentlich wollte er nicht über diese Fragerunde nachdenken. Wobei nachdenken schon, aber nicht drüber reden. Nicht jetzt. Nicht wenn Holger dabei war und er immer nur noch seinen Verdacht hatte. Einen Verdacht, den er minütlich im Wechsel bestätigte und wieder widerlegte. Philipp war einfach verwirrt. Mit einem Mal wollte er auch nur noch nach Hause und sich ausruhen. Aber dort erwartete ihn eine mit Sicherheit nicht besonders gut gelaunte Claudia.
Stumm seufzte Philipp und beeilte sich sein Brötchen leer zu bekommen. Der Kaffee folgte ebenso schnell. Je schneller er fertig war, je eher konnten sie los.


Während der Kapitän Mario davon berichtete, wie es gestern bei den Kids war, hatte Holger genug Gelegenheit die Röte aus seinem Gesicht loszuwerden. Er hob seine Tasse an, führte sie zum Mund und hielt sie auch nach einem großen Schluck vor den Mund, den Kopf dabei leicht gesenkt.


Mario lachte über Philipps Vorschlag und winkte ab: „Nein, nein, lass mal. Das ist nicht so mein Ding“, grinste er, außerdem wusste er nicht einmal, ob er nächstes Jahr noch in München war.


„Du kannst ja nächstes Jahr Holger auch wieder mitnehmen. Scheint ihm ja gefallen zu haben“, grinste er den Innenverteidiger an, ehe er erstaunt feststellte, dass Philipp sein Essen geradezu hinunterschlang. Hatte er es plötzlich so eilig?


Um nicht zu lange Zeit zu vertrödeln, biss auch Mario einige Male von seinem Brötchen ab, damit nichts mehr übrig blieb. Den Kaffee ließ er erstmal stehen, er wusste ja, dass er danach nochmal herkommen würde und die Tasse leer trinken konnte.
„Dann wollen wir mal.“ Mario stand auf, ging zur Garderobe um seine Jacke zu holen und sie sich überzuziehen. Dass dabei sein Handy aus der Tasche fiel, bemerkte er nicht einmal.


Philipp erhob sich ebenfalls und verschwand erst mal im Schlafzimmer, um sich seine Hose anzuziehen. Dann griff er nach seiner Jacke und der Tasche. Das Handy nahm er dann auch, wollte es entsperren, aber der Bildschirm war schwarz. Akku alle. Er atmete tief durch. Dann ließ er sich mal überraschen, wie Claudia ihm gleich entgegen trat.
Er selber trat erst mal wieder auf den Flur hinaus.


„Komm gut nach Hause“, wünschte Holger, der den beiden auf den Flur gefolgt war. „Ist gestern echt blöd gelaufen, dass ich vergessen hab, dich nach Hause zu bringen.“ Warum sprach er das denn nun wieder an? Als wollte er betonen, dass er nicht ganz glücklich darüber war, dass Philipp über Nacht geblieben war. Dabei war es doch so. Ihm gefiel die Gesellschaft des Kapitäns wahnsinnig gut.


„Hör auf“, er schüttelte den Kopf. „Ist doch alles gut.“ Es brachte doch nun wirklich nichts da noch drüber zu reden und zu überlegen, was wäre wenn gewesen.


Danach fiel Holger aber ein, dass er sich auch von Mario verabschieden sollte, sonst wäre das doch zu auffällig, oder? „Das nächste Mal merk ichs mir im Kalender vor“, lächelte er entschuldigend.


„Ist doch nicht so schlimm. Jeder vergisst mal was“, winkte er lediglich ab. Mario wusste ja nur zu gut wie es war, wenn man mal für was einfach keinen Kopf hatte.


Philipp beobachtete noch, wie Mario und Holger sich verabschiedeten, während er sich in Gedanken schon darauf einstellte, wie Claudia wohl gleich reagieren würde. Plötzlich bekam er allerdings eine ganz andere Idee. Gleich würde Holger nicht stören. Er würde wieder das Gespräch von eben aufgreifen.


Und das tat er just in dem Moment als sie durch die Haustür traten. „Mario, wir… Holger hat uns eben unterbrochen in unserem Gespräch“, fing er an und suchte seinen Blick. Er wollte doch bloß Antworten. Mehr nicht. War das denn zu viel verlangt?

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Kommentare: 2
  • #1

    Peanut (Dienstag, 14 Oktober 2014 01:50)

    Und da sinds schon wieder zwei Kapitel mehr. Geht ja richtig flott bei euch! :)
    Ach Mario war so gut im dumm stellen, er hätte Phil bestimmt gut auflaufen lassen können, aber Holger muss ja ein bissl tollpatschig sein :D
    Der ungeplante intensive Blickaustausch der Beiden war hammer konnte mir richtig toll vorstelln wie quasi alles andere außenrum verblasste und die Beiden sich einfach ansahn... Hach <3
    Na gut mal schaun wie Mario jetzt auf Philipp Konfrontation reagiert, ich finde ja schon das er ein Recht auf die Wahrheit hat! Vielleicht sollte aber Holger da seinen ganzen Mut zusammen nehmen und es ihm gestehn!
    Na gut, ich bin jetzt erstmal ein paar Wochen außer Landes, aber ich freu mich schon auf viele Kapitel wenn ich zurück komm^^
    Glg

  • #2

    Engel (Freitag, 17 Oktober 2014 13:47)

    Hab grad nur zeit für ein ganz kurzes kommi, aber geht ausnahmsweise schon mal ;)
    Ih finde es Super, dass Philipp doch so dran bleibt!!
    Ich fände es unter Umständen gar nicht schlecht, wenn er Gewissheit bekommen würde