Kapitel 61 - Gemeinsames Einkaufen



„Aber das Essen steht? Morgen oder übermorgen? Wir könnten direkt dafür mit einkaufen theoretisch. Hast du eine spontane Idee, was wir machen können? Sonst besorge ich das einfach noch. Ist ja auch kein Problem.“
Philipp hoffte einfach, dass Holger sich nicht mehr so mürrisch verkriechen würde. "Oder wann hast du deine Reha-Termine? Ich kann dich auch abholen und wir fahren noch gemeinsam für das Kochen einkaufen. Wir könnten auch Mario oder Basti fragen, ob sie Lust haben." Philipp quasselte beinahe wie ein Wasserfall. Ihm gefiel zum einen die Idee total gut und zum anderen halt, dass Holger sich endlich aufgerafft hatte. Es hatte lange gedauert. Zu lange, aber wie sagte man so schön? Besser spät als nie.

Holger lächelte Philipp kurz an, ehe er aus dem Fenster blickte. Er überlegte, was er antworten konnte. Zu oft hatte er schon die falschen Worte gewählt und den Kapitän damit weggestoßen. Zu oft bewusst und auch gewollt...
„Das Essen?“ Erstaunt drehte er den Kopf. Erst jetzt erinnerte er sich wieder an Philipps Vorschlag. Das Erstaunen wich in Verwunderung. Seit wann plapperte der Kapitän denn munter drauf los und ließ Holger kaum zu Wort kommen? Aber irgendwie fand er das süß an Philipp, er konnte nichts dagegen tun als seine Lippen zu einem Lächeln zu formen. Diese herbeigesehnte Unbeschwertheit tat so gut.
„Mario ist im Urlaub“, erinnerte er ihn dann daran. „Und Basti... naja, zu zweit wäre mir lieber“, gab er zu. War es zu offensichtlich, dass er seine Nähe allein genießen wollte? Besser kein Risiko eingehen. „Außer du willst ihn dabei haben, dann hab ich auch nichts dagegen.“

„Ach stimmt“, Philipp hatte gar nicht daran gedacht, dass Mario im Urlaub war. „Gut, dann zu zweit.“

Da Holger keinen besonderen Wunsch und auch keine Idee bezüglich des Essens hegte, stellte er intelligenterweise die Gegenfrage. „Was isst du denn gern?“
Auf die Reha-Termine wollte und konnte er nicht eingehen. Er wusste es nicht, da er sich erst bei Gerry oder Jupp melden musste, um neue Termine zu vereinbaren.

„Hm... also was ich gerne esse und was ich kochen kann, sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe", grinste Philipp. "Es ist nicht so, dass ich nicht kochen könnte, aber Claudia kann es besser. Was hältst du davon, wenn wir Pizza selber machen? Wir könnten da einen Abend mit DVDs oder Zocken draus machen." Immerhin spielte Holger doch gerne an der Playstation. Philipp zwar auch hin und wieder, aber der Jüngere würde ihm wohl in allen Spielen haushoch überlegen sein. Aber sicher nicht verkehrt. Solche Glücksmomente waren doch wichtig, oder nicht? Und wenn er Philipp nur im Fifa schlagen sollte. Außerdem hatte er selber auch Lust auf einen unbeschwerten Abend mit Holger. Vor allem jetzt nach dem Streit, dem Urlaub und der Erkenntnis, dass er kämpfen würde.

Pizza klang nach einer guten Idee, auch wenn es doch wieder hieß, dass Philipp wohl den Großteil der Arbeit übernehmen musste.
„Dann eher Pizza und zocken“, grinste Holger dann. Nicht, dass er etwas gegen einen DVD Abend hätte, aber an der Playstation spielen war dann doch eher was für die Zockernatur.

Philipp konnte nur ebenfalls grinsen. Irgendwie war es klar gewesen, dass Holger zocken wollte.

Holger lag eine Frage auf der Zunge, von der er nicht wusste, ob es richtig war sie zu stellen. „Musst du nicht erst Claudia fragen, ob es für sie okay ist?“ Schließlich würde er wieder seine Zeit bei Holger verbringen, anstatt sich um seine Familie zu kümmern. Philipp hatte Claudia schon einmal wegen ihm angelogen.

Allerdings ließ die Frage Philipps Grinsen verschwinden. Kam es etwa so rüber, als würde er total unter ihr stehen und nur machen, was sie sagte?
„Warum denkst du das?“, hakte er nach. Das interessierte ihn und er wollte das wissen, bevor er ihm antwortete. Natürlich würde Claudia nicht begeistert sein, aber durfte er sich jetzt gar nicht mehr mit Holger treffen? Sie fand es ja schon nicht toll, dass er heute hergefahren war, aber was sollte er denn tun? Ihn für immer meiden? Das konnte und wollte er nicht.

Es kam nicht zu einer Antwort, sondern nur zu einer Gegenfrage. Holger schaute nach vorne und beobachtete das Auto, hinter dem Philipp herfuhr.
„Weil du sie meinetwegen schon einmal angelogen hast“, entgegnete er. „Sag mir nicht, dass sie begeistert ist, wenn du deine Zeit bei mir verbringst.“ Er lächelte matt, allerdings auch etwas enttäuscht. Wäre Philipp nur unabhängig ohne nervige Frau...
Holger kam kurz der Gedanke, ob der Ältere vielleicht gar nicht darauf antworten wollte, weil es für ihn ein unangenehmes Thema war.
„Wo wollen wir einkaufen?“, warf er die Frage wegen seiner Befürchtung dazwischen. Gab ja einige Möglichkeiten in München.

„Aber ich habe ihr nachher die Wahrheit gesagt“, gab Philipp zu bedenken, ignorierte die Frage nach dem Einkaufen erstmal. „Begeistert ist sie wirklich nicht, da will ich dir nichts vormachen, aber das ist eine Sache, die muss sie einfach akzeptieren. Du bist nun mal einer meiner Freunde und meine Freunde waren mir schon immer wichtig“, er lächelte ihn kurz an, ehe er den Blick wieder auf die Straße richtete. Er wollte nicht, dass Holger sich wegen Claudia Gedanken machte. Irgendwie war das nicht richtig.

Auch wenn Philipp beteuerte ihr nachher die Wahrheit gesagt zu haben, hatte er sie doch vorher wegen Holger angelogen. Er konnte Claudia nicht einmal einen Vorwurf machen, da er selber wusste, wie es war auf Philipp verzichten zu müssen. Nie war er begeistert, wenn er etwas von diesem blonden Gift hörte, die sich seine Ehefrau nennen durfte. Der Blonde war schon fast ein wenig erstaunt, welch Groll er schon wieder hegte. War er dem Charme des Kapitäns wirklich schon so verfallen? Er musste seine Gedanken besser unter Kontrolle bringen, schließlich würde Philipp sich doch sowieso nicht nur von Claudia dominieren lassen.
Leicht lächelnd suchte er den Blick des Kapitäns, ehe dieser sich wieder auf die Straße konzentrieren musste.

„Wo gehst du denn bei dir in der Nähe immer einkaufen? Dann können wir ja direkt dahin und von da aus zu dir“, schlug Philipp vor.

„Meistens in den Edeka in der Säbener Straße, wenn ich Lebensmittel brauche“, erklärte Holger. Natürlich variierte der Einkaufsort, aber da dieser für ihn recht gut lag, bevorzugte er diesen Discounter.

„Gut, dann fahren wir dahin“, beschloss Philipp. Sie schwiegen den Rest des Weges, aber er konnte es nicht als unangenehm beschreiben. Eigentlich tat es ganz gut mal wieder Holgers Gegenwart zu spüren.

Der Kleinere lenkte den Audi auf das Gelände des Edekas und wählte extra einen Parkplatz in Nähe des Eingangs.
„So… du brauchst die Krücken sicher, oder? Dann fahre ich den Wagen. Oder wie machen wir das?“, Philipp lächelte Holger wieder an. Er versuchte positiv zu sein, damit er sich nicht wegen Claudia oder sonst was runterziehen ließ.

Auf Philipps Frage hin, sah Holger ihn einen kurzen Moment irritiert an. Hätte er jetzt Interesse daran zu streiten, hätte er sich über diese Bemerkung echauffiert, aber er beließ es bei einem seufzenden Nicken. „Wenn ich morgen mit der Reha weitermache, dann hoffentlich bald nicht mehr“, versuchte er es positiv zu sehen. Er hatte zu lang alles in einem negativen Licht betrachtet.
Holger stieg aus und war dankbar für den Parkplatz in der Nähe des Eingangs. Während Philipp einen Einkaufswagen holte, hopste Holger schon mal voran. Der Kapitän hatte ihn oft genug bewiesen, dass er ihn sowieso einholte.

Philipp folgte Holger mit einem Lächeln auf den Lippen. Irgendwie fand er es schön jetzt mit ihm einkaufen zu gehen. „Also… was brauchst du? Alles womöglich, oder? Obst, Gemüse, Wurst, Käse, Fleisch… hast du Hefe für den Pizzateig? Und Pizzagewürz? Ketchup?“
Sie kamen direkt in die Gemüseabteilung und Philipp ging langsamer, begutachtete die Paprika, die Gurken, die Möhren, einfach alles.
„Was soll ich einpacken?“

Er nickte zögerlich, während er sich das Gemüse näher besah. „Möhren auf jeden Fall“, merkte er an. Er aß die wirklich gern, außerdem waren sie super gesund.

Möhren also. Paprika und Tomaten konnten auch nicht schaden.

„Ketchup müsste ich noch zu Hause haben, aber Pizzagewürz und Hefe eher nicht...“ Wann machte er sich schon mal selber Pizza oder backte sich Kuchen oder so etwas in der Art. Philipp schien sich noch auf die Gemüseabteilung zu konzentrieren, obwohl Holger schon weiter humpelte. Diese Krücken waren wirklich nervig, wie er wieder feststellen durfte, als er vor einem Regal stand. Was wollte Philipp überhaupt alles auf seine Pizza? Vielleicht sollten sie das klären.

Philipp sah, dass Holger schon weiter ging und folgte ihm. „Gewürze und Hefe finden wir dahinten, glaube ich.“ Er deutete den Gang entlang, während er neben ihn trat. „Was willst du für Wurst? Und Käse? Nur Gouda? Wir brauchen dann auch Pizzakäse. Und was willst du haben? Zwiebeln? Pilze? Schinken? Salami? Peperoni? Schrimps?“
Ihm selber würde ja Schinken genügen, aber gegen Paprika, Peperoni und Pilze hatte er auch nichts einzuwenden. Aber Holger? Er hatte keine Ahnung, was der gerne aß.

Holger war fast etwas überfordert, als Philipp die ganzen Lebensmittel aufzählte. „Fangen wir mal mit Hefe und dem Gewürz an“, lächelte er. Tatsächlich fanden sie sich ein paar Regale weiter die gewünschten Gewürze.

In der Kühltheke entdeckten sie dann auch Hefe und die Entscheidung der Käsesorte konnte auch nicht länger aufgeschoben werden.

„Ich mag Edamer am liebsten.“ Instinktiv griff er ein wenig unbeholfen nach einer Packung dieser Sorte und legte sie in den Einkaufswagen, ehe er auf eine große Auswahl an Pizzakäse verwies.

„Champignon und Salami würden mir reichen. Und dir?“ Eigentlich schade, dass sie voneinander nicht einmal wussten, mit welchen Zutaten sie ihre Pizza belegen würden. Aber so ein Gespräch ergab sich früher nie, was der andere gerne aß. Er ließ die Käsesorten für einen Moment aus den Augen und schaute Philipp fragend an.

Philipp erwiderte den Blick und lächelte leicht. „Am liebsten Schinken. Mir würden auch Pilze dabei reichen“, erklärte er und schaute dann wieder auf den Pizzakäse. Er griff nach einer Packung Edamer. „Oder… nein, lieber zwei“, meinte er und nahm direkt noch eine Packung.

„Also Salami und Schinken. Brauchst du sonst noch was? Also für dich? Mett? Schnitzel?“
Philipp ging den Gang langsam weiter.

„Nein, ein bisschen was hab ich ja noch zu Hause. Aber ein paar Getränke wären nicht schlecht, dann muss ich nicht in zwei Tagen wieder los.“

Nachdem sie Wurst und genügend Käse eingepackt hatten, gingen sie in die Getränkeabteilung.

„Wie sieht das mit Getränken aus? Darfst du eigentlich wieder Alkohol trinken? Dann würde ich vorschlagen, trinken wir ein Glas Wein dabei.“ Fragend sah Philipp Holger an. Irgendwie war es einfacher für sich selber einkaufen zugehen. Oder wenn er Holger besser kennen würde, aber so war es etwas schwer.

„Ich muss zwar noch Schmerzmittel nehmen, auch wegen der Wundheilung, aber ein Glas wird schon okay sein“, antwortete Holger auf seine Fragen.

Philipp dachte an den Abend bei Holger im Bett als sie auch Wein getrunken hatten. Damals aber mit einem völlig anderen Hintergrund. „Mehr ist für mich auch nicht drin. Ich muss immerhin noch irgendwie nach Hause kommen.“ Immerhin war das der Plan… oder würde er wieder bei Holger übernachten? Er wollte sich nicht aufdrängen und sie waren ja nicht da, um sich zu betrinken, also würde ein Glas Wein reichen.

Und da war sie wieder. Die Enttäuschung, dass Philipp nach Hause musste und nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung stand. Allerdings konnte er ihn auch abfüllen, damit er nicht mehr fahren konnte...
Holger verwarf diese Idee sofort wieder, da es Schwachsinn war.
Er wollte nach einer Flasche seiner geliebten Johannisbeersaftschorle greifen, scheiterte aber kläglich an der Höhe des Regals, was normalerweise für den recht großen Innenverteidiger kein Problem darstellte. Skeptisch schaute er auf Philipp. Kam er da rauf? Wenn er sich streckte vielleicht.
„Naja, Apfelschorle tuts auch“, zuckte er mit den Schultern, hopste ein paar Schritte weiter und drehte sich zu Philipp um. „Die trinkst du auch gern, oder?“ Er erhoffte sich ja, dass der Kapitän öfter bei ihm war, also sollte er auch Getränke parat haben, die er mochte. Er wartete auf irgendeine Reaktion zu den Getränken, aber Philipp schien gar nicht gedanklich anwesend zu sein.

„Hm?“ Philipp sah fragend auf. Er hatte gar nicht aufgepasst, was Holger gemacht hatte während er seinen Gedanken nachgehangen war. Holger stand direkt vor der Apfelschorle. Meinte er die?

„Ja, trinke ich echt gerne“, lächelnd trat er neben ihn und packte zwei Flaschen in den Einkaufswagen. „Noch mehr? Oder willst du sonst noch was?“ Er schaute sich um. Diverse Säfte, Wasser, Eistee, Cola, Sprite… na, das musste Holger schon selber entscheiden, was er noch wollte.

„Wasser“, nickte er und zeigte auf einige Flaschen stilles Wasser. Aber nur mit diesem Getränk würde er nicht überleben. Er brauchte was süßes.
„Eistee auf jeden Fall auch noch.“

Nachdem auch ein Pfirsich-Eistee noch den Weg in den Einkaufswagen fand, gingen sie langsam auf die Kasse zu.

„Danke für die Hilfe“, bedankte sich Holger höflich. Er hätte wirklich nicht gewusst, was er ohne den Kapitän getan hätte. Wie immer eigentlich...

„Du weißt doch, dass du dich nicht bedanken musst“, lächelte Philipp ehrlich. „Ich mache das doch gerne.“ Und das war nun mal die Wahrheit. Allerdings hätte er selber sich wohl auch immer entschuldigt, wenn er an Holgers Stelle gewesen wäre. Sie waren halt gut erzogen.

Philipp schlichtete die Lebensmittel auf das Kassenband, während Holger seinen Geldbeutel zückte und alles bezahlte.

Anschließend hopste der Innenverteidiger weiterhin neben Philipp her, der den Einkaufswagen hinter sein Auto stellte und die eingekauften Sachen in den Kofferraum legte. Da der Blonde sowieso nicht wirklich helfen konnte, setzte er sich derweil auf den Beifahrersitz. Bei einem Blick auf das Lenkrad lächelte er leicht. Er freute sich schon endlich wieder Auto fahren zu dürfen und hoffte, dass er darauf nicht mehr zu lange warten musste.

Philipp räumte pfeifend den Kofferraum voll, brachte den Einkaufswagen weg und stieg wieder ins Auto. Gut, dass er immer einen Korb im Auto liegen hatte, so konnte er die Sachen direkt alle auf einmal hochtragen.

Das tat er auch als sie bei Holger angekommen waren. Der Aufzug brachte sie in die gewünschte Etage. Während Holger aufschloss, musste Philipp an den Streit denken und an die Ohrfeige. Darüber hatten sie zwar gesprochen, aber nicht über die Tatsache, dass er zu Jupp gegangen war. Philipp brachte den Einkauf direkt in die Küche und stellte den Korb dort auf den Tisch. Dann wartete er allerdings auf Holger. Abgesehen davon, dass er nicht wusste, wo dieser seine Sachen hinhaben wollte, wollte er den eigentlichen Grund des Streits ansprechen. Er musste wissen, dass Holger es ihm nicht mehr übel nahm.

Holger legte die Wohnungsschlüssel auf die Kommode im Flur und ging dann zu Philipp in die Küche. Würde mühselig werden das alles aufzuräumen, aber das konnte er nicht auch noch von Philipp verlangen. Er machte ohnehin schon zu viel. Dennoch irritierte es ihn noch mehr, dass der Kapitän ihn so ansah, als wolle er etwas sagen. Etwas, was nichts mit dem Einkauf zu tun hatte. Und aus welchem Grund auch immer wusste Holger, dass dieses Thema nicht sonderlich angenehm werden würde. Deshalb fand er es wie immer besser schon vorher abzulenken.
Einzeln nahm er jedes Getränk und stellte es in den Eckschrank.

Holger sagte nichts, also war es an Philipp. Er seufzte stumm. „Holger… ich muss noch eine Sache wissen, da mich das echt nicht loslässt. Bist du noch sauer, dass ich bei Jupp war? Oder trifft es enttäuscht besser?“
Wenn er ehrlich war, wollte er nicht hören, dass Holger die Frage bejahte. Er hoffte so sehr, dass er ihm nicht mehr böse war. Was er machen würde, wenn er es doch war? Philipp wusste es nicht. Er war angespannt und sein Herz schlug von Sekunde zu Sekunde schneller während er auf eine Antwort wartete. Irgendwie merkte er jetzt erst, wie sehr ihn das eigentlich belastet hatte.

Und schon ging es wieder los. Holger war froh, dass er mit dem Rücken zu Philipp stand, damit dieser nicht seine Mimik sehen konnte, als die Frage ihn ereilte. „Anfangs war ich sauer, aber jetzt nicht mehr. Ich habs jetzt verstanden, warum du zu Jupp gegangen bist“, sagte er ohne den Kapitän anzusehen. Lieber schob er die Getränke etwas herum, damit er beschäftigt wirkte. Aber enttäuscht? Das war er immer noch, da es sich nach wie vor um einen Vertrauensbruch handelte. Holger war nicht mehr böse, doch wenn man ihn daran erinnerte, kehrte die alte Enttäuschung zurück. Stumm seufzend drehte er sich um und bemühte sich um ein authentisches Lächeln. „Es ist alles gut.“


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