Kapitel 23 - Kuss im Mondschein



Offensiv suchte Holger den Blick des Älteren, wollte ihn fragen, warum es eigentlich immer ihn traf, aber Philipp konnte diese Frage nicht beantworten. Niemand konnte das. Deshalb richtete er seinen Blick auch wieder in die Ferne. Um sich nicht am Ende vorwerfen zu lassen, er badete nur in Selbstmitleid war es ihm lieber über die morgige Freizeitgestaltung zu reden.

„Wenn es regnet, müssen wir halt Beschäftigung in der Klinik finden. Der Aufenthaltsraum sah doch nett aus, vielleicht haben sie da ein Brettspiel oder so“, überlegte Philipp weiter. „Wir können ja Schwester Anna morgen mal fragen. Oder wir beten einfach, dass das Wetter schön ist und wir raus können.“

Holger war beinahe in Versuchung aufzulachen. Sie konnten natürlich auch hübsche Bildchen malen, statt 'Mensch ärgere dich nicht' zu spielen. Aber den Gedanken laut auszusprechen, wagte der Blonde nicht. Philipp würde es als Spott aufnehmen, obwohl er sich so um ihn bemühte. Es war schon fast niedlich wie er sich abmühte und versuchte sich krampfhaft etwas für morgen zu überlegen.
„Warten wir einfach das morgige Wetter ab und entscheiden uns dann kurzfristig, womit wir uns die Zeit vertreiben.“

Der Außenverteidiger nickte nur. War wohl das Beste. Vielleicht kam ihnen ja morgen noch eine andere Idee.
Irgendwie war das doch alles belanglos über das sie hier redeten und das gefiel ihm nicht. Philipp ließ seinen Blick über Holger wandern. Von den Haaren zum Ohr, über die markanten Wangenknochen zum Pullover. Plötzlich rutschte er näher und zupfte an dem Stoff herum. Schließlich schnippste er etwas weg. „Eine Fluse“, erklärte er und beugte sich wieder nach vorne. Vorsichtig drehte er den Kopf, um Holger von unten her erneut ansehen zu können. Ihm lag auf der Zunge, dass er früher hätte wieder kommen können und, dass es ihm leid tat, aber nicht ein Wort verließ seine Lippen. Stattdessen studierte er förmlich jeden Zentimeter von Holgers hübschem Gesicht.

Zwar nahm Holger es zur Kenntnis, dass Philipp näher ran rückte, aber empfand es keinesfalls als unangenehm, weswegen er auch seine eigene Position nicht veränderte. Allerdings runzelte er leicht die Stirn, als der Ältere anfing an seinem Ärmel herum zu zupfen. Er wollte sich schon erkundigen, als Philipp einen „Fusel“ entfernte. Wo war da denn einer?
Länger Zeit darüber nachzudenken blieb ihm nicht, denn etwas unwohler als vorhin fühlte er sich schon, als er die Blicke bemerkte, die auf ihm ruhten. Glaubte Philipp etwa, er würde das nicht bemerken? Das ganz offensichtliche nach vorne beugen, das leichte Drehen seines Kopfes und die dunklen Augen, die ihn musterten. Die Laternen im Klinikgarten warfen einen gespenstischen Schatten auf Philipps Gesicht, als Holger den Blick anfing zu erwidern. Was war das nur für ein seltsames Gefühl, was er plötzlich bemerkte? Nervosität, Unruhe, Aufregung... Verlangen.
Zaghaft hob Holger seine rechte Hand und legte sie auf die Wange des Kapitäns. Seinen Blick wandte er nicht ab. Selbst wenn er es gewollt hätte, wäre es ihm nicht möglich gewesen. Es war wie letzte Nacht, als er dem plötzlichen Verlangen fast nachgegeben hätte, Philipp zu küssen. Aber der Kapitän war wach, er würde es bemerken, wenn Holger es wagen würde. Viel zu hastig nahm er die Hand, die eben noch zärtlich mit dem Daumen Philipps Wange gestreichelt hatte, wieder weg und lächelte ihn beinahe schon verlegen an.

Es dauerte einen Moment bis Holger seinen Blick erwiderte. Sie sahen sich einfach nur an. Wie gerne würde er ihn jetzt lächeln sehen? So unbeschwert wie gestern im Aufenthaltsraum. Oder noch besser wie auf der Meisterfeier als noch alles gut war…
Aus dem Augenwinkel heraus sah Philipp wie Holger seine Hand hob und sie an seine Wange legte. Sanft strich der Daumen darüber. Ein Lächeln umspielte die Lippen des Kapitäns. Es war ungewohnt, da es nun mal keine Geste war, die Holger oft tat, eigentlich sogar noch nie getan hatte, oder? Aber es fühlte sich gut an. Er genoss es auf mehreren Wegen. Einmal weil es schön war Holgers Hand auf seiner Haut zu spüren, dann war es eine Geste, die ihn mal nicht wegstieß – eher im Gegenteil. Fast als wollte Holger damit ausdrücken, dass er froh war, dass er da war.
Ihr Blickkontakt riss nicht ab. Die ganze Zeit sahen sie sich in die Augen. Holger standen diese dunklen Farben irgendwie. Blau sahen sie schon lange nicht mehr aus, dafür war es zu dunkel um sie herum.
Plötzlich nahm er seine Hand weg und Philipp blinzelte kurz. Das hatte ihn jetzt überrascht. Warum tat er es? Es war doch gerade so schön gewesen… oder war es ihm peinlich? Das verlegene Lächeln ließ zumindest darauf deuten.
Philipp richtete sich wieder auf und griff nach Holgers Hand. Der schielte einmal kurz herüber, ließ den Blick aber abgewandt. Warum? Es musste ihm nicht peinlich sein. Es war doch bloß eine liebe Geste gewesen.

Schlagartig spürte Holger, wie der Kapitän nach seiner eben zurückgezogenen Hand griff. Er wagte es kaum genau hinzusehen. Warum machte er sowas? Gerade jetzt Händchenhalten? Philipp war wirklich unverbesserlich. Er lächelte immer noch, was der Blonde durch einen flüchtigen Blick auf sein Gesicht feststellte. Holger musste sich eingestehen, dass er neidisch war. Eifersüchtig auf dieses von Grund auf ehrliche Lächeln. War es also tatsächlich schon so weit gekommen, dass er Neid verspürte?
Auch wenn er für einen kurzen Augenblick überlegte seine Hand wegzuziehen, sich Philipp vollständig zu entziehen, schaffte er das nicht. Er brauchte diesen Halt, auch wenn er es nicht gern zugab. Philipp machte es ihm wirklich leicht, er wartete nicht darauf bis Holger von selbst etwas sagte, sondern tat es einfach aus gutem Gewissen, dass er ihn brauchte.

Immer noch lächelnd sah Philipp ihn von der Seite her an. Seine Augen huschten andauernd zu Holgers Wange. Ihm kam der Gedanke ihm einen Kuss zu geben. Einfach um ihm zu zeigen, dass er da war, dass alles gut war und irgendwie auch, um ihm zu zeigen, dass er ihn mochte. Trotz allem.
Etwas unsicher beugte Philipp sich vor. Wieso klopfte sein Herz denn jetzt so schnell? Das war doch nichts Schlimmes. Wie oft hatte er ihm Eifer des Gefechts, im Eifer der Freude jemandem einen Wangenkuss gegeben? Oder war das hier damit nicht vergleichbar? Es war egal, er hatte sich das überlegt und tat es jetzt auch. Da konnte sein Herz noch so laut und so schnell schlagen und die Aufregung konnte auch steigen, wie sie wollte. Er ließ sich nicht von dem Vorhaben abbringen. Langsam kam er Holgers Wange immer näher.

„Phil, ich -...“, flüsterte Holger leise und drehte den Kopf zu dem Kapitän, damit dieser ihn besser verstehen konnte. Obwohl er sich nicht sicher war, ob er überhaupt Blickkontakt wollte. Augenblicklich verflog jeglicher Gedanke. Alles um ihn herum schien plötzlich unwichtig geworden zu sein, denn im nächsten Moment wusste er gar nicht mehr, was er ihm eigentlich mitteilen wollte. Für Holger vollkommen unerwartet lagen seine Lippen nun auf Philipps. Er konnte nicht anders, als erstaunt darüber die Augen zu weiten und den Kapitän so dicht vor sich zu fixieren. Sein Herz vollführte einen unangenehmen Hüpfer in seiner Brust, was seinen gesamten Körper innerlich vor Aufregung beben ließ. Holger versuchte dem Verlangen zu widerstehen, doch er konnte es nicht und schloss verträumt die Augen. Vielleicht war das hier das allerletzte Mal, dass es so weit kam. Nüchtern und unter diesem traumhaften Sternenhimmel. Wie könnte er das nicht genießen wollen? Auch wenn Holger klar war, dass das gar nicht so sein sollte. Nicht sein durfte. Sie waren nicht schwul und Philipp hatte seine Familie. Aber es war doch auch nur ein Kuss, oder?

So hatte Philipp sich das definitiv nicht vorgestellt. Es sollte nur ein harmloser Wangenkuss werden, aber gerade, als seine Lippen die raue Haut im Gesicht berühren wollten, drehte Holger seinen Kopf. Vielleicht was es Zufall, vielleicht Schicksal, aber auf jeden Fall war es ein Kuss. Ein richtiger Kuss. Ihre Lippen lagen aufeinander.
Er hatte das Gefühl, als hätte sein Herz einen Moment ausgesetzt, ehe es viel schneller schlug als zuvor. Jetzt war es wirklich Aufregung, die sich in ihm breitmachte.
Holger hatte erschrocken die Augen aufgerissen und Philipp sah wohl nicht anders aus. Er war wirklich leicht geschockt von dieser Tatsache. Dass Holger dann die Augen schloss, irritierte ihn im ersten Moment. Er konnte das nicht deuten. Was sollte das? War es aus Reflex oder… genoss er das wirklich? Genoss Philipp es nicht insgeheim auch? Eigentlich wollte er es doch wiederholen. Nüchtern und nicht betrunken. Oder nicht? Was dachte er da eigentlich? Er war verwirrt.

Sanft bewegte Holger seinen Mund etwas mehr gegen den Kapitän, küsste ihn vorsichtig, aber doch in gewisser Weise verlangend. Zweifel? Ja, die hatte er, aber denen wollte er jetzt noch nicht platz machen.

Noch irritierter war Philipp, als er registrierte, dass er sogar auf Holger eingegangen war und seine Lippen nun auch gegen die des Innenverteidigers bewegte. Was tat er da? Und warum fühlte sich das gut an?

Plötzlich ließ das Gefühl nach, denn Holger hatte sich etwas entfernt. In Philipp tobte ein Kampf. Ein Gewissenskonflikt. Er war in Versuchung die Distanz wieder zu überbrücken und ihn einfach weiter zu küssen. Aber was sollte das werden? Was würde das bringen? Würde es ihr Verhältnis nicht ändern? Oder war es eh schon anders? Und was war mit Claudia? Sie würde es nie erfahren, aber konnte Philipp ihr das verschweigen? Es war ja nur ein harmloser Kuss. Und Holger schien er ja zu gefallen, oder? Aber war das nicht falsch? Machte er Holger Hoffnung? Aber war da überhaupt mehr von seiner Seite aus oder genoss er es einfach, weil es ein Kuss war? Er war ja Single und hatte schon länger nicht mehr geküsst. Lag es daran? Oder da waren wirklich mehr Gefühle und deswegen stieß Holger ihn auch immer weg.
Was dachte er da eigentlich? War das wirklich so kompliziert oder machte er es einfach nur kompliziert?


Philipp erwiderte den Kuss. Ganz vorsichtig, zaghaft und genügsam. Aber warum machte er das? Als Aufmunterungstaktik wollte Holger das nun wirklich nicht mehr zählen.
Holger sah Philipp die Verwirrung an. Aber warum war er ihm überhaupt so nahe gekommen? Der Innenverteidiger war in Versuchung nachzufragen, aber würde der Kapitän eine Antwort darauf wissen? Würde er ehrlich sein?
Eine aneinander Reihung von Taten, die Holger weder interpretieren, noch die passenden Fragen über seine Lippen bringen konnte. Der Kapitän zog seine Hand zurück. Gut, also wollte er sich entfernen, da ihm der Kuss nicht gefallen hatte. Oder wie durfte er das verstehen? Holgers Gedanken kreisten, rasten und standen nicht still.


Plötzlich kam Philipp ein anderer Gedanke, der ihm als vernünftiger Kompromiss erschien. Er löste seine eine Hand von Holger uns legte sie mit seiner anderen zusammen an Holgers Gesicht. Er lächelte leicht, drehte den Kopf des Jüngeren und gab ihm einen Kuss auf die Wange. So, wie er es eigentlich ja schon vorher hatte tun wollen. Sanft ließ er seine Daumen noch mal über die Wangen streichen, ehe er wieder von ihm abließ. Fast schon schüchtern lächelte er Holger an. Er wollte was sagen, aber irgendwie wusste er nicht was. Und er widerstand der Versuchung mit seinen Fingern über seine Lippen zu fahren. Bildete er sich das ein oder kribbelten sie noch leicht? Was war das nur für ein verrückter Tag…

Es gab soviele „Wenn“ und „Aber“, aber nichts führte zu einer passenden Antwort. Diese Antwort gab Philipp ihm aber dann, in dem er sein Gesicht mit beiden Händen umfasste. Deshalb hatte er seine Hand also von seiner gelöst. Es war ein gutes Gefühl zu wissen, dass er es nicht machte, weil er sich ihm entziehen wollte. Bereitwillig ließ Holger seinen Kopf drehen, damit er kurz darauf einen sanften Kuss auf der Wange spüren konnte. War das Philipps eigentliches Vorhaben? Nun verstand der Blonde, warum er seinem Gesicht so Nahe gekommen war.
„Womit hab ich das denn verdient?“, lächelte er leicht, als ihm auch noch über die Wangen gestreichelt wurde, und Philipp dann seine Hände wieder von ihm löste. Ob es dem Kapitän auch unangenehm war? Er lächelte so schüchtern und irgendwie auch unsicher. Hatte er Angst, dass er ihn wieder zurück stoßen könnte? Holger hatte das in letzter Zeit oft getan. Zu oft.
Erwartete der Innenverteidiger überhaupt eine Antwort auf seine Frage? Nein, er wollte eigentlich keine. Es war mehr ein Kommentar, um mal irgendetwas zu sagen, da er sich sonst immer in Schweigen hüllte.

Das war eine gute Frage. Philipp wusste nicht, ob Holger wirklich eine Antwort darauf wollte. Er konnte ihm keine geben und sah es einfach als rhetorische Frage an.
Aber Holger lächelte etwas. Das zeigte doch, dass es ihm gefallen hatte, oder?

„Ich – es ist spät“, fing Holger stammelnd an. „Wir sollten doch morgen fit sein... auch wenn wir vielleicht nur im Aufenthaltsraum was spielen können.“ Seine Hände wanderten in Richtung Krücken und stellte sie neben sich, damit er sich auf diese stützen konnte.

Holger stand auf, rührte sich aber erst mal nicht. Der Kleinere wollte schon nachfragen, was denn war, als er angesehen wurde.

„Gute Nacht“, flüsterte Holger, „Bis morgen.“

Er hatte ganz leise gesprochen. Es passte zur Stimmung. Aber wie war die Stimmung überhaupt? Definieren konnte Philipp sie nicht.

„Gute Nacht“, wünschte Philipp nun auch und lächelte sanft.

Nach diesen Worten machte Holger sich auf dem Weg. Philipp hasste dieses Bild. Am liebsten würde er diese Krücken gar nicht sehen, aber was sollte er tun? Holger hatte keine andere Wahl. Leider.

Kurz bevor Holger den Eingang zur Klinik erreichte, drehte er sich nochmal zu Philipp um, der tatsächlich noch immer auf der Bank verweilte. Auf dem Gesicht des Jüngeren erschien ein trauriges Lächeln. „Ich beneide dich für dein aufrichtiges Lächeln.“ Stumm seufzend wandte er sich endgültig ab und verschwand in der Klinik.

Was? Philipp war zu überrumpelt als dass er noch mal nachfragen konnte, ehe sich die Tür hinter Holger schloss.
„Mein aufrichtiges Lächeln?“, hauchte er verwirrt in die Dunkelheit und fuhr sich mit den Fingern über seine Lippen. Ob wegen der Aussage oder wegen dem Kuss vorhin konnte er nicht sagen. Aber das war egal. Er verstand gerade langsam die Aussage. Holger konnte es im Moment nicht und würde es gerne können…
„Man, Holger...“ Traurig starrte er immer noch auf den Eingang, ehe er sich seufzend erhob und zurück zum Hotel ging.


Wie eine halbe Ewigkeit kam es Holger vor, als er endlich in seinem Zimmer im ersten Stock angekommen war. Das gab ihm Zeit zum Nachdenken. Die Verabschiedung war nämlich irgendwie etwas komisch. Genauso wie der Kuss. Was dachten sie sich überhaupt dabei? Sich im Klinikgarten unter den tausenden von Sternen zu küssen, hatte schon fast etwas romantisches. Aber das beantwortete längst nicht die Frage, warum sie ihrem Verlangen nachgegeben hatten. Wieso gefiel es Holger so die Lippen des Kapitäns im nüchternen Zustand berührt zu haben?


Was konnte Philipp tun, um Holger ein aufrichtiges Lächeln auf die Lippen zaubern zu können? Er würde ihm so gerne helfen, aber er wusste nicht wie. Warum war er überhaupt hier? Nur, um ihn zu küssen? Was sollte dieser Kuss im Endeffekt überhaupt?
Irgendwie warf jede weitere Minute, in der er darüber nachdachte nur noch mehr Fragen auf. Ehe Philipp sich versah, war er auch schon wieder in seinem Zimmer und saß auf seinem Bett. Er hielt sein Handy in der Hand. Auf dem Display ein Foto von ihm und Holger bei der Meisterfeier. Er besah es sich schon eine ganze Weile, ehe ihm ein Gedanke kam. Er öffnete eine neue SMS und schrieb Holger.


//Ich hoffe, du bist gut in deinem Zimmer angekommen. Ich komme morgen wieder nach dem Joggen vorbei. Sag das Jupp ruhig, wenn er anruft. Schlaf gut, Holger//


Nachdem er die Nachricht abgeschickt hatte, schälte er sich aus seinen Klamotten, verschwand noch mal kurz im Bad und kuschelte sich dann ins Bett.
Der Kuss verfolgte ihn in seinem Traum, aber Philipp würde sich am nächsten Morgen nicht mehr daran erinnern können, wie er und Holger bei Vollmond in dem Garten gesessen und sich leidenschaftlich geküsst haben. Vielleicht war es auch besser so. Sonst würde er nur noch mehr verwirrt sein, wenn er am nächsten Morgen aufwachen würde.


Träge ließ Holger sich aufs Bett fallen und schwang seine Beine ebenfalls auf die Matratze, ehe er nach einem leisen Piepston sein Handy zückte. Was wollte Philipp denn? Irritiert öffnete er die Nachricht, konnte sich dann aber dann ein leichtes Lächeln nicht verkneifen. Mittlerweile geriet seine Meinung ins Wanken, ob Philipp sich nur so benahm wegen seines Auftrags von Jupp. Irgendwie gaben ihm die Worte Sicherheit darüber, dass der Kapitän nicht mehr böse war wegen des versauten Vormittags. Leise legte er das Handy beiseite und erhaschte einen Blick auf den Gute Besserungshasen, neben dem seine neue Sonnenbrille lag. Die Erinnerung daran war irgendwie schön, auch wenn er die Eisdiele gerne aus seinem Gedächtnis gelöscht hätte. Eine Weile betrachtete er das Häschen noch, kuschelte sich in die Decke und vergaß sogar für einige Momente, dass sein Knie kaputt war. Die kurze Innigkeit mit Philipp ließ den Innenverteidiger so vieles verdrängen. Wenn auch nur kurz.

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