Kapitel 87 – Herzklopfpanik



Die Augenlider zuckten und er runzelte die Nase, ehe Philipp langsam aufwachte. Er versuchte seine Augen an das Licht zu gewöhnen, aber so ganz funktionierte das noch nicht. Er beschloss erst mal sich zu strecken, stellte aber dabei fest, dass er nicht im Bett lag wie sonst. Er lag auf jemandem drauf…
Plötzlich schlug Philipps Herz schneller vor Aufregung. Er konnte das alles gerade noch nicht zuordnen. Er zwang sich regelrecht dazu seine Augen zu öffnen, um zu gucken was dort los war. Der Kapitän stemmte sich vorsichtig hoch und sah, dass es Holger war. Der Jüngere lag auf dem Rücken, schien friedlich zu schlafen und Philipp hatte seinen Kopf auf dessen Brust gebettet gehabt und einen Arm um seinen Körper geschlungen. Erst jetzt spürte er auch den Arm, der auf seinem Rücken verweilte.
Nur langsam sickerten die Erinnerungen an den letzten Abend durch. Die Schmerztabletten, die keine waren. Aber… das alles erklärte irgendwie nicht, warum er sich so an Holger gekuschelt hatte. Andersrum hätte er es ja verstanden, aber so?
Ganz vorsichtig, um ihn ja nicht zu wecken, löste er den Arm von seinem Rücken und legte ihn auf Holgers Bauch. Am besten er drehte sich einfach auf die andere Seite und tat als würde er noch schlafen. Er könnte aber nie wieder einschlafen, so laut wie sein Herz in seiner Brust hämmerte.


Was Holger schließlich wach werden ließ, konnte er nicht bewusst sagen. Träge schlug er seine Augen auf und musste sich erstmal in seinen eigenen vier Wänden orientieren. Der Blick ging geradeaus zum Fenster, durch das Tageslicht strömte. Seufzend sah er auf die Hand, die auf seinem Bauch ruhte. Hatte er das letzte Nacht etwa alles nur geträumt? War Philipp gar nicht hier...? Ein Blick neben sich gab ihm die Antwort und brachte ihn dazu, dass sich ein sanftes Lächeln auf seinem Gesicht bildete, als er auf den schlafenden Körper neben ihm sah. Er schenkte dem keine Bedeutung, dass Philipp ihm den Rücken zugewandt hatte, viel zu nah waren sie sich gestern Abend gekommen, als dass er jetzt zweifeln würde, dass er sich absichtlich weggedreht hatte.


„Bist du schon wach?“, fragte er leise, wisperte nur und rutschte unweigerlich näher.


Philipp zuckte unmerklich zusammen und sein Herz, das sich wieder einigermaßen beruhigt hatte, fing wieder an laut und kräftig zu schlagen. Damit hatte er weiß Gott nicht gerechnet. Er hielt es auch für besser sich schlafend zu stellen.


Vorsichtig legte Holger seine Hand auf Philipps Oberarm und beugte sich prüfend nach vorne, um erkennen zu können, ob Philipps Augen noch geschlossen waren. Als dies der Fall war, wollte er sich lächelnd wieder wegbewegen, doch kaum fing sein Blick Philipps Wange ein, entschied er sich die Chance wahrzunehmen.


Philipp fragte sich, ob die Hand auf seinem Arm ihn eigentlich geweckt hätte. Egal, er hielt die Augen geschlossen und stellte sich ganz ruhig, was seltsam war, wenn man bedachte, wie sehr es in seinem Inneren rumorte. Und dabei ging es nicht nur darum, dass Holger ihn erschreckt hatte, nein, es ging in erster Linie auch darum, dass er immer noch keine Antwort auf die Frage hatte, warum er so an Holger gekuschelt aufgewacht war. Oder eher auf Holger. Er konnte nicht leugnen, dass er gut geschlafen hatte, aber… das war alles irgendwie echt seltsam.
Gerade konnte er sich aber nicht darauf konzentrieren. Holger machte ihn gerade nervös. Konnte er nicht einfach seine Hand wegnehmen und aufstehen?


Die Wirkung der Tabletten hielt bestimmt noch so stark an, dass er davon nicht wach werden würde. Der Druck auf seinem Oberarm wurde etwas größer, als Holger seinen Kopf zu ihm nach unten bewegte und seine Lippen auf die raue Wange des Kapitäns legte. In einer zarten Bewegung seines Mundes wurde der Kuss intensiver, machte für Holger sogar die leichten Bartstoppeln spürbar, was ihn zum Lächeln brachte. Für den Blonden war es ein wundersamer Moment, das Sonnenlicht fiel ins Zimmer, seine Lippen lagen auf Philipps Haut und dieser schlief seelenruhig. Nahezu perfekt, doch sobald der Kapitän wieder wach war, musste sich Holger wieder verstellen. Seinen bloßen Kollegen spielen, die sich durch diese harte Zeit mehr denn je angefreundet hatten.

Plötzlich fühlte Philipp den warmen Atem auf seinem Gesicht und nur den Bruchteil einer Sekunde später die weichen, aber doch auch rauen Lippen von Holger auf seiner Wange.
Philipps Herz setzte für einen Moment aus, ehe es stärker als zuvor anfing zu schlagen. Warum tat Holger das? Es konnte doch nur bedeuten, dass er mehr für ihn empfand oder nicht? Und damit war auch der letzte Kuss kein Versehen, weil er an Sarah gedacht hatte. Holger hatte ihn ganz bewusst geküsst und dann ganz bewusst angelogen, damit er nicht auf die Idee kam, dass er mehr empfinden würde. Es konnte gar nicht anders sein!
Aber wie war das passiert? Wann hatte Holger sich in ihn verliebt? In Vail? Vorher schon? Wie sollte Philipp denn jetzt damit umgehen? Vor allem… er wollte endlich Gewissheit haben, ob er Recht hatte. Zwar konnte er sich nichts anderes mehr vorstellen, aber trotzdem brauchte er Gewissheit. Bis dahin konnte er sich auch überlegen, wie es denn dann dazu gekommen war, dass er sich an Holger gekuschelt hat und nicht andersrum… oder hatte er ihn zu sich gezogen? Nein, das konnte er sich eigentlich auch nicht vorstellen.


Trotz all dieser Tatsachen, dass er für Philipp womöglich niemals mehr sein durfte, lächelte er, schmunzelte gegen die Wange des Kapitäns, ehe er sich zum Aufstehen wandte.

Er schnappte sich die Kühlpads, schlich in die Küche und versuchte so leise wie möglich Frühstück vorzubereiten.


Holger ließ von ihm ab und verschwand aus dem Schlafzimmer. Es war ganz ruhig. Nur Philipps Herz dröhnte regelrecht in seinen Ohren und sein Magen rumorte. Das war eine ganz seltsame Situation. Er beschloss auch erst mal liegen zu bleiben. Nachdenken klappte zwar nicht so gut, aber er wusste einfach nicht, wie er Holger unter die Augen treten sollte.


Da Holger sich so sehr bemühte sich ruhig zu verhalten, erschreckte ihn das laute Klingeln an der Tür und ließ ihn zusammenzucken. Wer war das denn jetzt so früh am Morgen?


Es war so ruhig, dass er stark zusammenzuckte als er die Türklingel vernahm. Wer war das denn jetzt? Philipp spitzte die Ohren, die Tür war ja zum Glück nur angelehnt.


Langsam und auf sein Knie achtend tapste der Blonde zur Tür, achtete nicht darauf, dass er lediglich Shirt und Shorts trug und öffnete die Tür. Marios Gesicht kam zum Vorschein.


„Guten Morgen“, grüßte er und musterte den Blonden grinsend.


Das war Mario! Was für ein Zufall… er hatte doch geplant genau mit ihm zu reden. Die Chance würde er auch direkt ergreifen. Philipp rappelte sich auf und streckte sich erst mal, ehe er zur Tür tapste.


Es dauerte einige Sekunden, bis Holger dämmerte, dass er Mario zu sich eingeladen hatte, weshalb er sich wegen seiner eigenen Vergesslichkeit entnervt übers Gesicht fuhr. „Oh Mist...“


„Jetzt sag nicht, dass du es vergessen hast.“ Gespielt empört schüttelte der Stürmer den Kopf, lachte aber als er die Einkaufstüte hoch hielt. „Wie gut, dass ich an alles denke und gerade noch beim Bäcker war.“


In jedem anderen Fall hätte Holger seinen Gast spätestens jetzt hereingebeten, doch er versperrte Mario weiterhin den Weg in seine Wohnung. Philipp war im Schlafzimmer und konnte jeden Moment aufstehen. Wie sollte er das Mario erklären? Der dachte sicher, er hätte dem Kapitän in voller Absicht eine Schlaftablette verabreicht, weil er von seinen Gefühlen für den Älteren wusste.


„Wollen wir hier auf dem Gang frühstücken, oder was ist los?“ Mario wollte fragen, ob er etwa Damenbesuch hatte, aber da er nicht daran glaubte, dass Holger Philipp so schnell abgeschrieben hatte und der blonde Innenverteidiger auch nicht der Typ für schnelle Ablenkung war, verbot er sich diesen Kommentar und drängelte sich ohne Worte an Holger vorbei.


„Mario, warte, es -“ Und schon war der Stürmer in seiner Wohnung.

Hilflos warf Holger die Arme in die Luft und schloss die Tür, erkannte dann aus dem Blickwinkel, wie sich die Schlafzimmertür öffnete. Bitte, bitte nicht! Holger wäre am liebsten geflohen, so peinlich war ihm das.


Gerade als Philipp aus dem Schlafzimmer trat, kam Mario zur Wohnungstür rein und stockte.


„Pippo?“ Ihm war anzumerken, wie überrascht er war. Vor allem ließ er seinen Blick über den Kapitän schweifen, ehe er Holger musterte, der ja ähnlich wenig anhatte. Den nächsten Spruch konnte er sich einfach nicht verkneifen: „Du hast ihn ja sogar ohne meine Hilfe flachgelegt, wir wollten das doch heute Morgen durchsprechen.“


Es wurde nicht besser durch den Blick, den Mario ihm zu warf und erst recht nicht durch den darauf folgenden Spruch. Hatte der sie eigentlich noch alle?

Den Blick auf Philipp vermeidend, funkelte Holger Mario bitterböse an. Dass er genauso rot war, wie er selber, erkannte er dadurch auch nicht. Wenn der Kapitän jetzt wieder nachhaken würde, nur weil der Stürmer seinen Mund nicht halten konnte, würde Mario später aber mal so richtig etwas zu hören bekommen. Was würde er dafür geben, jetzt in Philipps Kopf sehen zu können, um in Erfahrung zu bringen, was er jetzt wieder von ihm dachte.


„Was?!“ Philipp wurde direkt knallrot. „Du spinnst doch, Mario“, er verdrehte die Augen und lachte leicht, wollte es ins Lächerliche ziehen. Aber irgendwie… da konnte so viel Wahrheit drinstecken, dass es Philipp schon wieder unheimlich war, deswegen lenkte er lieber ab. „Ist da für mich auch noch ein Brötchen bei?“, lud er sich mehr oder weniger mal selber ein.


Dieser Satz brachte Holger dazu wieder Philipps Blick zu suchen. Mario reagierte aber um einiges schneller.


„Mehr als genug.“


Holger sagte also nichts zu diesem Spruch. Ob Mario wusste, dass er damit ins Schwarze traf? Oder war es wirklich nur ein dummer Spruch, um Holger zu ärgern? Irgendwie konnte Philipp es nicht ganz einschätzen. Aber er fragte nicht nach. Er würde später mit Mario reden. Ja, das nahm er sich ganz fest vor.


Abwartend trafen sich die Blicke der Freunde, ehe der Innenverteidiger in die Küche ging und seine Arme seufzend auf der Anrichte abstützte. Konnte es jetzt noch unangenehmer werden? Mit einem Mal war er so nervös geworden, dass er sich wirklich gerne verkrochen hätte, nur um dieser unangenehmen Situation zu entgehen. Aber dann war er sich sicher, dass er wirklich auffliegen würde.


„Pippo hat doch drüber gelacht“, flüsterte ihm Mario zu und legte ihm einen Arm um die Schulter.


Holger sah ihn skeptisch an, studierte sein Lächeln und ärgerte sich, dass er im Moment nicht so selbstsicher sein konnte wie sein schwarzhaariger Freund. Dann hätte er sich ganz normal vor Philipp geben können, um ihm zu zeigen, dass er nicht in ihn verliebt war. Dass es nur ein blöder Spruch war. Aber das war es nicht... er wollte wirklich mehr von Philipp.


Mario wandte sich wieder von ihm ab und fing stattdessen mit Philipp ein Gespräch an. „Aber sag mal, was machst du hier eigentlich? Hat dich Claudia rausgeworfen, oder...?“ Ruckartig schnellte sein Kopf zu Holger. Ging es ihm etwa wieder so schlecht, dass Philipp ihn nicht alleine lassen wollte?


Philipp drehte den Kopf zu Mario, der wiederum Holger ansah, was er nicht so ganz verstand.
„Nein, Claudia hat mich nicht rausgeworfen“, er schmunzelte, allerdings würde es wohl mehr der Wahrheit entsprechen, wenn er sagen würde, sie hatte ihn noch nicht rausgeworfen. Es grauste ihm davor später nach Hause zu kommen. Aber das war später sein Problem, jetzt sollte er erst mal die Frage zu Ende beantworten.


Beinahe wäre Holger ein ''leider'' rausgerutscht auf Philipps Aussage hin, ob Claudia ihn rausgeworfen hätte. Er jedenfalls hätte ihn liebend gerne bei sich aufgenommen. Was dachte er da nur wieder vor sich hin?


„Wir waren gestern zusammen im Camp meiner Stiftung und als wir dann wieder hier waren, wollte ich eigentlich nur eine Tablette gegen Kopfschmerzen nehmen, hab mir aber direkt starke Schlaftabletten eingeworfen“, grinste er über seine eigene Dummheit. „Na ja und so bin ich dann hier geblieben über Nacht.“


Mario schaute Philipp verdutzt an, ehe er zu Holger sah und lachen musste. „Oh, Pippo, du bist manchmal unverbesserlich. Und nein, du störst nicht. Zumindest mich nicht und Holger hätte dich bestimmt gestern schon rausgeschmissen, oder?“ Er legte dem Innenverteidiger einen Arm um die Schultern und grinste ihn an. „So, ich hab Hunger. Was fehlt noch?“


Dem Arm schenkte Holger einen verbitterten Blick und auch Mario funkelte er vorwurfsvoll an. „Was soll das? Willst du, dass er bald drauf kommt oder was?“, zischte er. Für Philipp musste dies unhörbar sein.


„Der ahnt nichts“, gab der Stürmer flüsternd zurück und nickte in die Richtung des Kapitäns. „Sieh ihn dir doch mal an, der sieht weder verkrampft aus noch so, als ob er dich irgendwie anders ansehen würde.“


Holger wagte es nicht einen Blick auf Philipp zu werfen, da er Marios Worten misstraute. So oft dachte er in letzter Zeit schon seine Lüge wäre aufgeflogen, deshalb blieb er auch jetzt erstmal skeptisch.

„Ich hoffe, ich störe euch jetzt nicht irgendwie oder so“, warf Philipp ein, als er die beiden Freunde ansah.


„Nein, du störst nicht“, gab der Blonde mechanisch von sich und stellte den gekochten Kaffee in die Mitte des Frühstückstisches. Anschließend holte er einen weiteren Teller hervor und stellte ihn vor einen Stuhl. So hatte er sich das irgendwie gar nicht vorgestellt. Zu dritt mit Mario und Philipp frühstücken und plaudernd am Tisch zu sitzen... wohlgemerkt in Boxershorts.


Philipp beobachtete Holger, sagte aber nichts. Wie sollte er das verstehen? Holger klang so komisch und schien alles andere als erfreut. Lag das jetzt an ihm oder an Mario? Oder ärgerte er sich über sich selbst, da er Mario vergessen hatte? Der Kapitän konnte es nicht so ganz einschätzen. Er würde aber auch den Teufel tun und nachfragen.


„Ich zieh mir mal was an“, beschloss der Blonde, stand hastig auf und verließ im Eilschritt die Küche. Zwar war es alles andere als angenehm zu wissen, dass Mario jetzt allein mit dem Kapitän am Tisch saß, aber der Gedanke hier nur mit Shorts rumzusitzen, behagte ihn weitaus weniger.


Philipp überlegte schon fieberhaft, welches Gesprächsthema er starten könnte, als Holger wieder vom Tisch aufstand und den Raum verließ.

Irritiert sah er ihm nach. „Was ist denn nur mit ihm los?“, fragte er mehr rhetorisch in den Raum hinein.


„Er hat mich wohl vergessen“, Mario zuckte mit den Schultern und goss sich Kaffee ein. „Du auch?“


Philipp nickte und schob seine Tasse rüber. „Na ja, er hat seinen Kopf wohl im Moment woanders“, grinste er leicht. Eigentlich wollte er Mario aushorchen, aber reichte die Zeit dafür aus? Vor allem, wie sollte er damit anfangen?


„Wie meinst du das?“, hakte Mario nach. Er tat nicht wirklich interessiert, aber eigentlich fragte er sich schon, worauf er das jetzt bezog.


Philipp stand auf und holte Milch aus dem Kühlschrank, während er nach den richtigen Worten suchte. „Da ist natürlich die Reha, aber eben… na, du wirst es ja sicher wissen, oder?“ Er setzte sich wieder und goss sich Milch ein.

Holger sauste trotz seines Knies ins Schlafzimmer, suchte sich dort aber alles andere als flott eine Hose aus, die er überziehen konnte. Irgendwie verspürte er Angst, dass das alles aus dem Ruder laufen könnte. Würde Mario noch weiter solche ''Scherze'' machen und somit riskieren, dass das Lügennetz riss? Holger hoffte es nicht, traute es seinem guten Freund auch nicht wirklich zu, dennoch hieß es doch immer so schön ''Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser''. So traf es auch hier zu. Holger schlich leise wieder aus dem Schlafzimmer und platzierte sich vor der Tür, sodass er die beiden belauschen konnte, aber von ihnen nicht gesehen wurde.


„Dass er Gefühle hat, die nicht selbstverständlich nicht.“

Entweder sie kamen so auf Sarah oder auf ihn zu sprechen. Oder Mario wusste gar nichts. Philipp griff noch nach dem Zucker, während er den Stürmer studierte, um aus seinem Blick zu lesen.


Holgers Herz schlug augenblicklich schneller. Gefühle? Er konnte nur hoffen und beten, dass er das auf Sarah bezog. Allerdings fragte er sich, warum Philipp dann davon anfing, wenn er doch wusste, dass er das niemandem erzählen sollte.
Obwohl er gerne dazwischen funken wollte, bewegte er sich kein Stück. Aus Angst, er müsste doch nur wieder aus der Situation fliehen.

Mario hingegen blieb lockerer als Holger, starrte sich aber leicht an seinem Kaffee fest. „Du meinst seine Angst nicht mehr so stark zurückzukommen? Das willst du doch damit sagen, Pippo, oder? Natürlich weiß ich davon, ich kann ihn auch gut verstehen. Er fällt ziemlich lange aus. Auch wenn ich mir sicher bin, dass er das schaffen kann, ist es klar, dass er selber nach so vielen Rückschlägen Zweifel hat.“ Das war schön neutral, wie Mario fand. Abwartend schaute er nun zu Philipp und war beinahe gespannt auf dessen Erwiderung. Dem Stürmer war jedoch bewusst, dass er das nicht auf den Fußball bezog. Nun war lediglich die Frage, wie viel Philipp wusste und inwieweit er sich wieder davon abbringen ließ. Das war er Holger einfach schuldig, dafür hatte er ihn doch auch ins Vertrauen gezogen.


Marios Worte irritierten Philipp. „Ich meinte eigentlich nicht das, aber… ach, schon gut, vergiss es einfach“, winkte er ab. „Womöglich weißt du es gar nicht und dann will ich ihn auch nicht verraten. Oder… weißt du, was im Moment in seinem Liebesleben so los ist?“ Philipp zögerte. Er wusste mit einem Mal nicht genau, ob das richtig war, was er hier machte, aber anders würde er es nie herausfinden. „Ich meine… ich weiß es ja eigentlich schon… für mich ist das halt auch komisch, weißt du?“
Er ließ es wieder absichtlich etwas offen. Philipp nahm sich vor, dass das sein letzter Versuch sein würde. Sonst müsste er sich doch an Holger direkt wenden. Aber das würde er nie tun, also würde er weiterhin nur mit seinem Verdacht leben müssen.


Marios Gesichtsausdruck verfinsterte sich. Er wusste nur zu gut, was Philipp damit sagen wollte und herauszufinden versuchte. Natürlich konnte es sein, dass er tatsächlich nur von Sarah sprach, aber da er extra erwähnte, dass es gerade für ihn komisch war, deutete es eigentlich nur darauf hin, dass er eine gewisse Ahnung hatte.

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Kommentare: 2
  • #1

    Mailiw Alba (Donnerstag, 09 Oktober 2014 19:24)

    DAS HABT IHR JA WIEDER FEIN GEMACHT, das ist ja fast ein Cliffi! Haha
    Oh man ich will doch wissen wie es weiter geht. Ich warte schon seit
    4.10 ... lol auf das Kapitel und jetzt heißt es wieder so lang warten! :D
    Aber das Kapitel war so toollll!

  • #2

    Engel (Donnerstag, 09 Oktober 2014 23:34)

    Sooooo ein schöner Cliff
    NICHT
    Ich gab mich end gefreut, dass das kapi so lang war und dann endet es trotzdem wieder so!!!
    Grrrrr
    Gemocht hab's ich trotzdem =)
    Gerade Mario ist sehr aufmerksam und gut gewappnet
    Holger hinter der Türe
    Wie passend
    Jetzt bin ich gespannt ob Mario etwas sagt, wobei ich eher glaube, dass er Philipps frage im Sand verlaufen lässt