Kapitel 12 - Reue?


Holger entschied sich dafür das Trikot wieder auszuziehen und es gegen den Pullover zu tauschen. Der war schön warm und irgendwie fühlte er sich ziemlich wohl in diesem Kleidungsstück. Gerade als er das rote Stück Stoff über den Kopf zog, piepste sein Handy. Neugierig schielte er drauf und sah erstaunt aus, als er den Absender entdeckte. Sofort, als das Bild auf dem Display erschien, zierte ein zufriedenes Lächeln sein Gesicht. Philipp hatte ihn also doch nicht vergessen. Wie kam er auch nur dazu so etwas zu denken? Vielleicht hatte er es auch einfach nicht richtig mitbekommen, dass sich die Spieler um sein Trikot einreihten. Umso schöner war es doch, dass Philipp das Trikot direkt überzog. Falschrum und schon etwas zu groß. Aber um das ging es nicht. Es war eine liebe Geste und … Holger stoppte abrupt, sofort zogen sich seine Mundwinkel nach unten, als er das dazu Geschriebene las. Es war vielleicht nicht sonderlich böse gemeint gewesen oder auch gedankenlos formuliert, aber trotzdem verfehlten diese Worte die aufbauende Wirkung bei weitem. Holger überlegte sich, was er antworten könnte. Ob er eventuell gar nicht sonderlich darauf eingehen sollte, aber das erschien ihm auch falsch.


//Ich habs gesehen, Glückwunsch. Schnell? Glaubst du, dass ich mir die zehn Monate ausgesucht habe? Wenn das eine Aufmunterung oder ein Scherz sein sollte, dann ist das danebengegangen.//


Ohne nochmal drüber zu lesen, schickte er die Nachricht ab und legte das Handy zur Seite. Er wollte gar keine Antwort drauf. Eigentlich hätte er gar nicht darauf reagieren sollen, das wäre besser gewesen als ihm diese biestige Antwort zu schreiben. Philipp konnte nichts dafür, hatte sich extra sein Trikot übergezogen und war für ihn da. Auch wenn er es bereut hatte, das konnte der Kapitän nicht leugnen. Alles andere glaubte Holger ihm sowieso nicht.
Schnell zog er sich den Pullover an, schnappte sich seine Krücken und verließ sein Zimmer. Er wollte endlich raus. Die Klinik war schließlich nicht nur mit den Patientenzimmern ausgestattet, sondern auch mit Aufenthaltsräumen oder dem großen Klinikgarten.

Nachdem er den ganzen Weg gehumpelt war, ließ er sich zufrieden auf einer Bank nieder, die er schon vom Eingang aus angesteuert hatte. Die Krücken nervten richtig. Wenn er nur wenigstens normal gehen könnte, dann würde die Zeit nicht so fürchterlich lang werden.

„Kann ich mich setzen?“

Holger sah auf und nickte. Es war ein relativ junger Kerl mit eingegipstem Bein, der einen freundlichen Eindruck machte. Die beiden kamen auch recht schnell ins Gespräch, weswegen sich aber auch das leidige Thema nicht vermeiden ließ.

„Und wegen was bist du hier?“

Der Innenverteidiger seufzte: „Kreuzbandriss. Scheint wohl ziemlich kompliziert zu sein.“

„Du klingst nicht sonderlich optimistisch“, stellte der andere fest und klopfte Holger leicht auf die Schulter: „Das wird schon. Solange es keine Re-Ruptur ist.“

Schlagartig wurde Holger hellhörig. Was wollte der Kerl denn damit sagen? „Wie darf ich das verstehen?“, hakte er nach und presste die Lippen aufeinander.

„Ein guter Freund von mir hat sich das Band zweimal gerissen. Eigentlich dachten alle, der wird wieder, aber das war wohl nichts. Die Knochen, das Kreuzband und allgemein das Knie waren zu instabil geworden. Soll wohl häufiger so sein, wenn es zu einer Re-Ruptur kommt. Aber ich will dir damit keine Angst machen, du wirst schon wieder richtig gesund.“

Holger schwieg, während er der Erzählung dieses Fremden lauschte. Das waren ja tolle Aussichten. Ohne sich noch weiter dem Typen zuzuwenden, stand der Innenverteidiger auf und hopste zurück auf sein Zimmer. Dass der Kerl ihm noch was nachgerufen hatte, interessierte ihn nicht mehr. Er hatte für heute wirklich genug gehört.


~*~


Sein dämliches Handy riss Philipp wie so oft aus dem Schlaf. Genervt drückte er auf die Schlummern-Taste. Er wollte noch nicht aufstehen.
Philipp drehte sich auf den Rücken und legte den Unterarm auf seine Stirn. Der Kopf pochte etwas und er war hundemüde. Tief atmete er ein und lange wieder aus. Heute war der 26. Mai, richtig? Und sie waren gestern Champions League-Sieger geworden, auch richtig? Ein breites Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Er schielte zur Seite. Ja, da lag seine goldene Medaille auf dem Nachttisch. Er hob die andere Hand und strich vorsichtig darüber. Sie hatten es wirklich geschafft! Sie hatten Dortmund geschlagen und den begehrtesten Pokal Europas gewonnen!
Er tastete mit seiner Hand weiter nach dem Handy. Unzählige SMS, E-Mails und Whatsapp-Nachrichten. Grob ging er einmal durch. Das konnte er alles im Laufe des Tages in Ruhe beantworten, das musste jetzt nicht sein. Eins fiel ihm aber ins Auge. Holger hatte geantwortet. Sofort bildete sich ein Lächeln auf seinen Lippen für das er gar nichts konnte. Aber so schnell, wie es gekommen war, so schnell verschwand es wieder. Ohne groß nachzudenken, stellte er den Wecker ganz aus, ließ sein Handy achtlos auf der Matratze liegen und verschwand unter eine heiße Dusche.
„Scheiße!“ Er schlug mit einer Faust gegen die Duschwand. Nicht fest, es war mehr eine symbolische Geste. Er hatte es doch nur gut gemeint, aber seine Nachricht, sein Foto hatte Holger anders aufgenommen, als er gehofft hatte. Aber es war vermutlich egal, was er ihm schickte oder auch nicht. Holger nahm im Moment alles scheiße auf. War es ihm zu verübeln? Eigentlich nicht, aber trotzdem war Philipp ein bisschen sauer. Auf sich und auf Holger. Konnte er diese Geste nicht wenigstens schätzen? „Ich habs gesehen“… was sollte ihm das sagen? Das klang genauso verbittert, wie der Rest. Wie bekam er diese Verbitterung denn nur aus ihm raus? Er wollte doch helfen… kraftlos lehnte Philipp den Kopf gegen die kalten Fliesen. Das heiße Wasser auf seiner Haut bildete einen guten Kontrast dazu. Am liebstem wäre er ewig da stehen geblieben, aber irgendwann trappelte er sich auf und verließ den gut behüteten Ort der Dusche wieder.


„Hey Fipsi!“ Bastian stupste ihn von hinten an. Sie saßen im Flieger und warteten, dass sie in etwa 30 Minuten in München landen konnten. Sie waren eh schon später dran als geplant.

„Was denn?“

„Was ist los mit dir?“ Bastian schickte keine Begründung hinterher. Warum auch? Philipp wusste genau, was er meinte.

In den Momenten, in denen er dachte, dass niemand hinsehen würde, verließ ihn sein breites Grinsen und wich der nachdenklichen, fast traurigen Miene. Bastian hatte das genau gesehen und so wie Mario rüber schielte, hatten beide darüber geredet.
Der Kapitän seufzte. Was brachte es, wenn er sich rausreden würde? Er öffnete Holgers Nachricht, hielt sie ihm hin. Er wusste nicht, was er dazu sagen sollte.

Bastian hinter ihm seufzte auch. „Ich hätte nicht gedacht, dass dir das so sehr zu Herzen geht“, gab er zu.

„Da sind wir schon zwei.“

„Was ist in Vail passiert?“ Die Frage hatte er gestern nicht beantwortet, bzw. er war ihr ausgewichen.

„Ich habe ihn gesehen, das ist passiert“, hauchte Philipp und senkte den Blick. Schaute auf die Nachricht, die er bekommen hatte. Er sah nicht, wie Bastian kurz zu Mario schielte.

„Wenn du reden willst…“

Philipp nickte. „Ich weiß, danke.“

Damit war das Thema erst mal wieder vom Tisch. Er war froh drum. Er verstand das alles ja selber nicht genau. Aber es war heute egal. Er musste lachen und das tat er, als er nach Jupp den Flieger verließ und auf der Treppe mit Pokal in den Händen stehen blieb. Es war nicht so, dass ihm nicht zum Lachen zu Mute war. Er war überglücklich wegen dem Sieg, aber irgendwie war da auch noch Holger.
Das Wetter war grauenvoll. Eigentlich war es eine verkehrte Welt. Im regnerischen England schien gestern zum Spiel die Sonne und jetzt als die Sieger zurück waren, regnete es. Er könnte Holger schreiben, dass er froh sein sollte, dass er in Vail war. Dort war es wärmer und für gewöhnlich etwas sonniger. Aber auch das würde er vermutlich falsch auffassen. Am besten er meldete sich gar nicht mehr bei ihm, dann konnte er auch nichts Falsches schreiben.


Die Mannschaft fuhr geschlossen zum Stadion. Dort richtete Jupp noch ein paar Worte an seine Jungs und Philipp nutzte die Gelegenheit und ließ sich von allen das Trikot unterschreiben. Eine Erinnerung, die ihn auch in vielen Jahren noch lächeln lassen würde. Danach wollte er eigentlich gehen, so wie alle, aber jemand hielt ihn auf.

„Philipp?“

„Ja?“ Was wollte der Trainer denn noch?

„Ich wollte dich diesmal nicht so ins kalte Wasser schmeißen“, er grinste leicht. „Ich möchte, dass du wieder nach Vail fliegst. Freitag kommst du dann wieder zurück. Dein Flieger wird frühmorgens in Berlin landen, du kannst dich dann etwas ausruhen, ehe es zur Pressekonferenz geht, okay?“

Mit aufgeklapptem Mund sah Philipp ihn an. Noch mal nach Vail? „Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist und…“, er zögerte.

„Doch. Holger braucht Unterstützung und ich weiß, dass es ihm gut getan hat, dass du da warst. Ich kann auch Toni fragen, aber ich frage extra dich.“

Philipp wusste, dass Jupp ihm gerade zwar eine Wahl ließ, aber nicht wollte, dass er sie in Anspruch
nahm. „Okay… wie viel Uhr geht der Flieger?“

Jupp reichte ihm lächelnd einen Umschlag. Wo hatte er den denn plötzlich her? „Da ist alles drin, was du brauchst.“ Wieder hatte er gewusst, dass Philipp fliegen würde. Er fragte nicht nach, nickte nur, verabschiedete sich und verschwand ziemlich perplex.

„Hallo Claudia, kannst du mal eben waschen? Ich muss morgen wieder los“, murmelte er vor sich hin, während er zum Auto ging. Seine Frau würde sich sicher freuen…


Es war wie, er erwartet hatte. Anfangs hatte Claudia ihn überschwänglich begrüßt, aber als er sagte, dass er morgen wieder fliegen würde gegen zwölf Uhr war ihre Begeisterung wie verflogen. Und jetzt? Jetzt stand er im Schlafzimmer und war am Packen, während Claudia im Wohnzimmer mit Julian spielte. Philipp konnte noch nicht mal behaupten, dass er sauer auf Jupp war. Er freute sich ja, dass er wieder zu Holger konnte, aber… irgendwie gab ihm seine Reaktion immer noch Rätsel auf. Warum er? Warum nicht Toni? Aber er konnte wohl noch so lange grübeln wie er wollte, eine Antwort würde er wohl nie bekommen, also lieber packen.

~*~

Holger wälzte sich die ganze Nacht über unwohl im Bett herum. Er schlief unwahrscheinlich schlecht. Immer wieder spukte das Gespräch mit dem Mitpatienten in seinem Kopf herum und ließ ihn nicht zur Ruhe kommen. Er durfte sich nichts einreden lassen, jeder Fall war doch im Grunde anders. Oder? Nein, eigentlich gab es Statistiken, aber nach solchen wollte er im Internet nicht suchen. Die würden ihm nur die schreckliche Gewissheit bringen, wie schwierig es war nach einer Re-Ruptur wieder vollkommen zu genesen.
„Scheiße, das kann doch nicht sein.“ Holger ballte seine Hände zu Fäusten und schlug sie auf die Matratze. Warum er? Und warum bemitleidete er sich hier selbst? Es gab schlimmere Schicksale als seines.
Seine Augen hatten sich längst an die Dunkelheit gewöhnt, als er einen Blick zur Seite warf. Gott, wie albern war das eigentlich? Er starrte auf diesen Stuhl, der neben dem Schrank platziert war, und stellte sich vor, wie es wäre, wenn Philipp jetzt bei ihm wäre. Was er sagen würde. Vermutlich gar nichts, ihm würden genauso die Worte fehlen wie Holger selbst. Wahrscheinlich würde er auch nur seine Hand halten und ihm so zeigen, dass er da war, egal was auch kommen möge. Träge wanderte der Blick des Blonden zu seiner Hand, seine Faust löste sich dabei ganz langsam auf.
Wie konnte er mit seinen Gedanken überhaupt so abdriften? Sein Knie war ein einziger Albtraum und er dachte seit einigen Minuten nur an Philipp.
Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis Holger dann doch noch einschlief.

In den frühen Morgenstunden wurde er schließlich, anders als sonst, vom Klingeln seines Handys geweckt. Der Blonde schreckte auf und griff verschlafen zu seinem Handy. Mario versuchte also mal wieder ihn zu erreichen. In Deutschland musste es wohl jetzt ungefähr 14:00 Uhr sein, eine gute Zeit für den Stürmer anzurufen. Dass Philipp ihm wiederum noch nicht geantwortet hatte, war Holger schon fast klar.
Der Innenverteidiger nahm das Gespräch an, es begann ähnlich wie das letzte, aber doch war irgendetwas anders. Mario fragte intensiver nach, wie es ihm ging. Ließ sich nicht so einfach abwimmeln mit solchen Phrasen wie “es muss ja irgendwie gehen“ oder “könnte schlimmer sein“.

„Was sagst du zum Spiel?“, fing er plötzlich ein anderes Thema an.

Anfangs wusste Holger nicht, was er davon halten sollte, aber eigentlich war es eine ganz normale Frage.
„Die ersten zwanzig Minuten habt ihr ganz schön verschlafen.“ Obwohl das eigentlich falsch war. Die anderen hatten verschlafen, nicht Mario. Der wurde ja die letzten Minuten eingewechselt als das Spiel schon so gut wie entschieden war. Bitter für den ehrgeizigen Torero.

„Darauf hatte ich keinen Einfluss“, hörte er Mario sagen, „Aber ja, du hast schon Recht.“

Eine Weile debattierten sie noch über Arjens Torchancen, über die Fehler, die verpatzten Pässe und alles worüber man sich sonst noch rund um das Spiel unterhalten konnte. Irgendwie tat es Holger gut so unbeschwert mit einem seiner besten Freunde zu reden, so als hätte er nur eine harmlose Verletzung, die einfach nur zu einem dämlichen Zeitpunkt geschehen war. Aber so war es nun mal nicht.

„Basti und ich haben übrigens vor ein paar Stunden geredet... über dich.“
Marios Stimme hatte sich gesenkt, es wirkte so als suchte er nach den richtigen Wörtern.
„Und über Pippo.“

Holger verkrampfte sich unwillkürlich. Hatte Philipp ihm irgendetwas erzählt? Ja, musste wohl so sein, sonst würde er nicht damit anfangen.

„Und?“, unterbrach er das unangenehme Schweigen.

„Philipp hat es doch nur gut gemeint. Du reagierst doch sonst nicht so bissig auf eine SMS. Du hast doch Basti, Shaq, mir und noch ein paar anderen ganz normal Glückwünsche geschrieben, warum dann nicht auch unserem Captain?“ Der Stürmer zeigte deutlich, dass er es nicht verstand.

Holger biss sich auf die Unterlippe. Seit wann zeigte der Kapitän denn Nachrichten herum? Gutheißen konnte es der Innenverteidiger jedenfalls nicht, aber merkwürdigerweise schaffte er es auch nicht ihm das zu verübeln.

„Er hat mir was geschrieben, was unpassend war.“

„Was du unpassend fandest“, korrigierte Mario den verletzten Innenverteidiger, ließ ihn auch gar nicht zu Wort kommen, sondern fing nach einem hörbaren Seufzer einen kleinen Monolog an. „Du weißt, Holger, dass ich dich als Freund, Kollege und auch als Mensch sehr schätze und ich verstehe dich voll und ganz wie scheiße es ist, dass du so lange ausfällst. Ich kann sogar nachvollziehen, warum du Philipps Wörter unpassend fandest, aber trotzdem ist es nicht in Ordnung, wie du unseren Pippo so die Stimmung zunichte machst. Ich kann guten Gewissens sagen, dass Basti und er die sind, die sich am meisten über diesen Pokal gefreut haben und dann tut es schon weh einen Tag darauf Phil so zu ertragen. Auch wenn er nach außen hin lächelt, nagt es an ihm. Da kann dieser Sieg noch so toll für ihn sein.“

Holger schwieg. Wie immer. Was sollte er auch dazu sagen?

„Basti und ich haben lange darüber diskutiert, ob wir dich da überhaupt darauf ansprechen, aber wir hatten das Gefühl, dass wir dir das erzählen sollten. Versteh mich bitte nicht falsch. Wir haben alle vollstes Verständnis für deine Situation, ja sogar Philipp. Niemand nimmt dir ein falsches Wort übel, aber...“

Er stoppte, aber Holger verstand schon, was Mario zu sagen versuchte. Er sollte im Gegenzug auch nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen.

„Solltest du irgendwie mit ihm in Kontakt treten, sag ihm bitte nichts davon, dass ich dir das erzählt habe. Vielleicht rede ich selbst nochmal mit ihm.“

„Okay.“ Irgendwie war Holger die Lust auf ein Gespräch gründlich vergangen. Er ärgerte sich über sich selbst, aber auch über Philipp. Wer durfte denn um seine Karriere bangen? Sollte er da in bester Laune sein und himmelhochjauchzen?

„Holger, du musst irgendwie versuchen dich bei Laune zu halten. Schlechte Laune bringt dich in diesem Fall nicht weiter. Ruf uns doch einfach öfters an, oder am besten Thomas, der lenkt einen doch so gut ab durch seine blöden Witze“, lächelte Mario, er wollte so gern etwas für seinen Kollegen tun.

Ein schwaches Lächeln bildete sich auf Holgers Gesicht. „Werd ich machen.“

„Wirklich?“

„Versprochen.“

Wow, jetzt gab er selbst schon Versprechen, von denen er wusste, dass er sie nicht halten konnte. Nachdem Mario noch etliches erzählte, versuchte ihn so abzulenken, beendete Holger schließlich das Gespräch nach gut einer halben Stunde.
Nachdenklich rief er nochmal die gestrige SMS auf und schluckte. Er hätte sich eigentlich wenigstens für das Foto bedanken können, wenn er schon auf den Text allergisch reagieren musste. Aber was sollte er ihm schreiben? Er tippte einfach mal drauf los, löschte die Zeilen wieder und schrieb sie neu. Aber so ganz passte es immer noch nicht, weswegen er das zu einem späteren Zeitpunkt nochmal probieren wollte. Schnell speicherte er das bereits Verfasste in Entwürfe und legte das Handy auf den Beistelltisch.


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