Kapitel 125 - Kapitäne und ihre Fettnäpfchen



Sofort am Morgen waren die Gefühle wieder präsent, die er am gestrigen Abend verspürte. Philipp hatte ihn wegen seiner Ehefrau versetzt, womöglich war es wirklich nur ein Missgeschick, aber es verletzte ihn, obwohl es ihm hätte klar sein müssen, dass der Ältere Claudia immer bevorzugen würde. Sie liebte er ja schließlich, während er Holger eben nur sehr, sehr lieb hatte.
Er musste wirklich ganz dringend die Verbitterung und Enttäuschung, vor allem aber die Eifersucht, los werden. Es nervte ihn selbst, dass ihn das so viel ausmachte. Philipp hatte sich ja nur im Tag geirrt... eigentlich kein Grund, dass für kurze Zeit seine kleine Welt zusammenbrechen musste. Aber eben auch nur eigentlich...


So kränkend das Wissen auch war, dass Philipp sich für seine Frau entschied, wollte er sich aber, sollte es an der Säbener Straße zu einer Begegnung kommen, zusammenreißen. Er wollte Philipp sagen, dass es in Ordnung war und er nicht mehr daran denken musste. Dass er die Entschuldigung angenommen hatte.



Am nächsten Morgen stand wieder ganz normal Training an der Säbener Straße auf dem Plan. Philipp war mit einer der ersten. Er zog sich schon mal um und band sich seine Schuhe, während nach und nach der Rest eintrudelte.


Morgen Fips!“, grüßte Basti gut gelaunt und ließ sich in der Nähe von Philipp nieder. „Na, schönes Wochenende gehabt?“, erkundigte er sich, ehe sich ein amüsiertes Grinsen ins Gesicht schlich.


Apropos... hast du Holger heute schon gesehen? Der hatte sicher auch ein tolles Wochenende.“


Als Bastian auf ihn zukam, war Philipp gerade fertig mit Schuhe binden. „Guten Morgen“, grüßte er zurück und wollte gerade antworten, als sein Kumpel weitersprach und ihm alles, was er so hatte, aus dem Gesicht fiel.


Bastian lachte leicht, rutschte näher an Philipp. „Ich war Sonntags bei ihm wegen eines Männerabends, aber er hatte was anderes vor. Diese Cora muss eine tolle Frau sein, wenn sich Holger für sie so ins Zeug legt. Er hat den Tisch gedeckt und ein Bad vorbereitet mit Kerzen. Etwas kitschig, aber wenn Cora drauf steht. Ich will unbedingt wissen, wie es war. Er müsste ja heute Reha haben, oder?“ Bastian ahnte ja noch nicht mal, dass er gerade total in ein Fettnäpfchen getreten war.


„Cora?“, fragte er nach, aber darum ging es ihm eigentlich gar nicht. Er ahnte schon während er die Frage stellte, dass es eine Lüge von Holger war, um die Geschichte mit Sarah zu umgehen. Aber das war alles so egal. Philipp fühlte sich mit einem Mal so miserabel, das konnte er keinem erzählen. Holger hatte extra für ihn – und er hatte keine Zweifel, dass es für ihn gewesen war – alles hergerichtet und er hatte ihn eiskalt abserviert.
Aber vor allem ließ er sich auch auf der Zunge zergehen, was er vorgehabt hatte. Anscheinend wollte er erst lecker mit ihm essen und dann gemeinsam baden. Das wäre ein weiterer Schritt gewesen irgendwie. Philipp ahnte ja nicht mal ansatzweise, dass Holger noch weiter gehen wollte. Aber das war auch nicht relevant.


„Fips?“


„Hm?“, er blinzelte irritiert und sah dann in Bastians fragendes Gesicht.


Der grinste leicht. „Ich hab gesagt, du wirst Cora ja sicher kennen, oder? Seine Internetbekanntschaft… oder… hab ich jetzt zu viel gesagt?“ Mit einem Mal war Bastian sich da nicht mehr so sicher. Philipp aber beruhigte ihn.


Doch, der Name sagt mir was.“ Natürlich war das gelogen, aber er hielt Cora ja immer noch für eine fiktive Person.


Das war ja echt scheiße gelaufen… er fühlte sich gerade echt einfach nur hundsmiserabel und wollte Holger in den Arm nehmen, um sich zu entschuldigen. Wenn er das vorher gewusst hätte… aber hatte er nicht. Es sollte eine Überraschung werden. In diesem Moment nahm Philipp sich vor, dass er etwas Ähnliches machen würde. Wobei das nicht das gleiche wäre. Ganz und gar nicht, aber was sollte er sonst tun? Irgendwie wollte er sich entschuldigen.



Während Holger sich in einem der Reharäumen aufhielt, ahnte er noch nichts davon, dass wieder über ihn geredet wurde. Er erwartete aber auch nicht, dass Bastian mit Philipp sprechen würde, obwohl er es hätte besser wissen sollen. Jetzt, wo Mario nicht mehr da war, war der Kapitän Ansprechperson Nummer 1.

Stunde um Stunde verging. Gerry entließ ihn für heute schon etwas früher, damit er noch ein paar Minuten des Trainings verfolgen konnte. Auch, wenn es ihm unangenehm war, gleich auf Philipp zu treffen, nahm er sich vor sich nicht zu drücken und wie ein Mann dort aufzuschlagen, der nicht enttäuscht wegen der Zurückweisung war.
Holger stellte sich an den Rand. Unbewusst etwas weiter entfernt von dem Kapitän, der in einer Gruppe mit Rafinha, Mario Mandzukic und Franck trainierte.


Bastian befand sich da etwas näher bei ihm und bemerkte ihn prompt. Da Pep gerade mit einer anderen Vierergruppe beschäftigt war, nahm sich der Vize die Zeit und joggte zu ihm.


Und?“ Er grinste vielsagend.


Holger betrachtete ihn beinahe schon genervt. Es war doch eigentlich so klar, dass er sich da noch etwas anhören durfte.


„Wie wars denn? Mach doch nicht so ein Geheimnis draus.“


„Es war gut“, log er.


„Nur gut?“, ließ Bastian nicht locker.


Holger verdrehte die Augen. „Es war absolut fantastisch. Zufrieden?“ Er wollte sich wegdrehen und wieder verschwinden, als Bastian seinen Arm zu fassen bekam.


Warum bist du schon wieder so genervt? Ich frag doch nur...“


Das war doch in der Wunde stochern der Extraklasse. Er hatte sowieso schon genug zu tun mit der Situation klarzukommen, dass er sich so bemühte und Philipp den Abend mit seiner Frau verbrachte. Da brauchte es keinen Bastian, der immer nachhakte.
„Lass mich bitte.“ Er riss sich los und verschwand zu den Parkplätzen, um sofort in sein Auto zu steigen. Er würde morgen mit dem Vize reden, dass er eben durch die Reha nicht in Stimmung war, aber jetzt hatte er erstmal genug von seiner Fragerei.



Philipp bemerkte Holger erst als dieser sich bereits entfernte. Sofort fühlte er sich wieder schlecht. Wenn er das geahnt hätte… stumm seufzte er. Das war doch alles nicht fair. Als wenn das für ihn leicht wäre. Es war weder für ihn, noch für Holger leicht. Für Claudia auch nicht, bloß wusste sie nicht, in was sie da gerade eigentlich verwickelt war.


Nach dem Training war er fast nur noch in Gedanken versunken. Auch unter der Dusche brauchte er länger als normal. Er dachte nach. Über Holger und über sich. Aber in erster Linie über Holger, den er voll vor den Kopf gestoßen hatte. Die Frage war, ob er das eigentlich wusste? Hatte Bastian ihm gegenüber was gesagt, dass er es wusste? Oder sollte er so tun als wüste er von nichts? Das war eine schwere Frage. Am besten war wohl die Wahrheit. Philipp beschloss ihn gar nicht mehr zu fragen, sondern gleich einfach zu ihm zu fahren, aber er wollte sich auch entschuldigen und da stellte sich ihm die Frage, wie er das am besten tun könnte. Er konnte ja schlecht einen Strauß Blumen kaufen. Dass er die Aktion wiederholen würde, stand für ihn außer Frage. Am besten er buchte dafür ein schickes Hotelzimmer… oder? Würde Claudia irgendwann mal weg sein? Er könnte natürlich auch mit ihm an den Tegernsee fahren. Das war eigentlich die Idee. Da konnten sie schön essen, am Wasser sitzen und es sich später gut gehen lassen.



Holger huschte zu Hause sofort ins Badezimmer und beschloss gleich danach in seinen Heimatort zu fahren, um einem alten Kumpel einen Besuch abzustatten. So konnte er sich immerhin ablenken und etwas anderes vor hatte er heute sowieso nichts mehr.



Philipp beschloss später mal bei Holger raus zuhören, was ihm lieber wäre. Nach dem Training fuhr er zu einem guten Italiener, holte dort zweimal Pasta zum Mitnehmen und fuhr direkt zu Holger. Hoffentlich hatte er noch nicht gegessen. Vielleicht war das jetzt nicht die beste Idee, aber er fand sie gut. Immerhin liebte Holger Pasta.
Und trotzdem war Philipp nervös als er mit dem Essen aus dem Auto stieg und bei Holger klingelte. Der Supergau wäre natürlich, wenn er gar nicht da wäre. Zwar hatten sie gesagt „bis Morgen“, aber ausgemacht hatten sie gar nichts.


Holger schnappte sich Schlüssel und Jacke, ging zur Tür, als sie just in dem Moment klingelte. Er erwartete niemanden, hoffte, dass es die Post und nicht Basti war. Tief atmete er durch, ehe er die Tür öffnete und sich wünschte, dass es nicht sein hartnäckiger Freund war.
„Phil?“ Überrascht sah er ihn an, erblickte das Essen in seinen Händen und schaute ihm dann wieder in die Augen. Er konnte sich bei der Hand abzählen, dass er ein schlechtes Gewissen hatte und es mit einem gemeinsamen Nachmittag wieder gut machen wollte. Das empfand Holger auch als sehr nette Geste. Er war auch nicht sauer auf Philipp, er wusste ja nicht, dass er den Abend perfekt vorbereitete.
„Ich wollte eigentlich grade los, aber wenn du Essen dabei hast...“, grinste Holger verschmitzt, schob die Tür weiter auf und nickte in die Wohnung, als Zeichen, dass er reinkommen konnte.


Bist du sicher? Ich wusste nicht, dass du noch wegwillst. Du sollst dich jetzt nicht gezwungen fühlen oder so.“


Holger selber marschierte in die Küche, um Teller und Besteck zu holen. Dieses brachte er ins Wohnzimmer und deckte den Tisch.

Ja klar, bin ich sicher und jetzt setz dich“, forderte er ihn auf. „Ich wäre nur noch gefahren, wenn ich sonst nichts zu tun hätte... aber das hat sich jetzt erledigt.“ Er lächelte ihn an, um ihm zu demonstrieren, dass er sich wirklich über seinen Besuch freute und er willkommen war. Dies entsprach auch der Wahrheit. Holger freute sich wirklich über Philipp, obwohl es wohl eher auf sein schlechtes Gewissen zurückzuführen war.


Unsicher folgte Philipp ihm ins Wohnzimmer. Er wollte sich doch wirklich nicht aufdrängen. Allerdings wollte er auch ungern wieder fahren. Er hatte Holger die letzten Tage wirklich vermisst. Eigentlich war es grausam, denn diese Tage hatten ihm gezeigt, dass er nicht auf ihn verzichten wollte. Wie lange würde dieses zweigleisige Spiel wohl gut gehen? Und wie lange spielte Holger es mit?
Gerade zählte aber etwas anderes. Unschlüssig stand er in der Tür und sah zu Holger. „Es tut mir echt leid wegen gestern“, murmelte er bedrückt. Philipp hoffte inständig, dass der Innenverteidiger ihm verzeihen würde. Das war ihm einfach enorm wichtig.


Der Blonde vermutete, dass er mit seiner Überlegung goldrichtig lag, so zögerlich wie Philipp sich mit einem Mal verhielt und sich abermals entschuldige. Seine Worte waren zwar etwas schwieriger zu verstehen, dennoch konnte er darauf schließen.
„Du hast dich jetzt zum dritten Mal dafür entschuldigt. Es ist okay“, ließ er ihn deutlich wissen. Man konnte es jetzt nun mal nicht mehr ändern und entschuldigt hatte er sich dafür auch. Glücklicher war Holger damit zwar auch nicht, aber er wollte dem Kapitän sicher wegen so etwas nicht die kalte Schulter zeigen. Er machte es ja nicht mit Absicht. „Du hast halt den Tag vertauscht, kann jeden mal passieren“, tat er es mit einem Schulterzucken ab. Er würde ihm mit Sicherheit niemals erzählen, was er geplant hatte. Philipp würde sich noch schlechter fühlen und zum anderen fand er es bestimmt sowieso kitschig. Vielleicht konnte Holger froh sein, dass er es nicht gesehen hatte, wie er das Bad mit Kerzen ausgestattet hatte.


Philipp nickte. Die Plastiktüte stellte er auf den Tisch und setzte sich dann. Ganz wohl war Philipp nicht. Eben, weil er ja mehr wusste. Holger war es sicher lieber, dass er das eigentlich nicht wusste, oder? Er tat es zumindest an, als wäre es um ein ganz normales Treffen gegangen. Wenn Holger aber so viel vorbereitet hatte, dann war es alles, aber kein normales Treffen… Philipp beschloss aber weiter zu schweigen und sich nicht zu verraten. Er wollte es für ihn auch nicht unangenehm machen oder so.


Was hast du denn zum Essen mitgebracht?“, lenkte er stattdessen ab. Es war praktisch, denn Holger hatte Hunger und hätte sich eben unterwegs etwas gekauft.


„Das fragst du mich ernsthaft?“, stellte er schmunzelnd die Gegenfrage und packte das Essen aus.


Holger zuckte mit den Schultern. Es konnte doch alles sein, oder? Nein, eigentlich konnte es nicht alles sein. Ihm stieg der Duft der leckeren Sauce in die Nase und wusste nun sofort, dass es seine Lieblingspasta waren. Er wandte den Blick von dem Essen ab und lächelte Philipp dankbar an.


Unter der Alufolie kam dampfende Pasta zum Vorschein. Das Essen war also noch heiß.
Philipp suchte Holgers Blick und erhoffte sich dort Freude zu sehen. Immerhin war das doch sein Lieblingsessen, oder nicht?


Es freute ihn, dass er so an ihn dachte und sich sein Lieblingsgericht merkte. „Danke. Super, dass du daran gedacht hast, welche ich am liebsten mag.“


Natürlich denke ich daran“, lächelte er direkt und zwinkerte kurz. Wie konnte er denn auch nicht daran denken? Immerhin gehörte Holger jetzt zu den Menschen in seinem Leben, die er besonders mochte.

Allerdings war es komisch. In Trentino hätten sie sich jetzt geküsst und hier? Nach dem verkorksten Tag?


Holger nahm eine Portion und stellte sie auf seinen Teller. Doch er fing noch nicht zu essen an, sondern schaute abwartend auf Philipp. Im Grunde wartete er aber auf etwas anderes. Seine Lippen sollten sich annähern. Sie hatten sich schon verhältnismäßig lange nicht geküsst, aber er wollte den Kapitän im Moment auch nicht drängen. Vielleicht wollte er das jetzt auch nicht. Oder war er dran den ersten Schritt zu tun, um ihm zu beweisen, dass alles in Ordnung war?


Holger sah ihn bloß an. Er sagte nichts und der Kapitän fragte sich, was er wohl dachte. Gerne würde er jetzt durch diese wundervollen blauen Augen gucken, um in seinem Kopf die Gedanken zu lesen.
„Was denkst du?“, sprach er die Frage laut aus, lächelte sanft dabei, um ihm zu signalisieren, dass er ihm ruhig alles sagen konnte. Auch, wenn er sich fragte, ob er Angst haben müsste.


Erst sah Holger überrascht aus, dann aber zierte ein leichtes, schüchternes Lächeln sein Gesicht. „Ich denke daran, wie schön es wäre, wenn du mich jetzt küssen würdest“, war er ehrlich. Eigentlich war es toll es direkt ansprechen zu können. Er erinnerte sich noch an den Moment in einem Cafe am Flughafen in Vail, als er sich auch in seinen Gedanken Zärtlichkeiten von Philipp widmete und nach seiner Nachfrage, woran er gerade dachte, nichts zu erwidern wusste. Jetzt war das komplett anders.


Mit der Antwort hatte Philipp nicht gerechnet. Er schaute auch dementsprechend überrascht, ehe er sanft lächelte. Irgendwie war es toll zu wissen, dass sie ähnliche Gedanken hatten. Und er freute sich einfach, dass Holger ehrlich zu ihm war, denn er glaubte nicht, dass er ihm etwas vorgelogen hatte.


Für den Innenverteidiger ein wundervolles Gefühl, weswegen er seine Hand ausstreckte und über dem Tisch nach Philipps griff. Dessen Lächeln dabei zärtlich erwidernd. „Ich bin froh, dass du heute da bist.“


Ein weiteres Mal wurde sein Blick überrascht, denn noch bevor er den Gedanken in die Tat umsetzen konnte, griff Holger seine Hand. „Ich bin auch froh“, erwiderte er und stand auf. Philipp kam um den Tisch herum und sah auf Holger hinab. Es war seltsam nicht aufsehen zu müssen.


So als sah Philipp die nicht sonderlich forsche Aufforderung in seinen Worten ihn zu küssen, kam er um den Tisch zu ihm herum. Holger hatte nichts dagegen einzuwenden, als der Ältere seine Hand erstmal wieder los ließ. Sehnsüchtig sah er auf. Die Perspektive war für ihn ungewohnt, sonst musste er wegen der Körpergröße immer nach unten sehen und sich zum Küssen runterbeugen.


Philipp musste sich tatsächlich leicht hinunter beugen, um ihn zu küssen, aber der Kuss war deswegen nicht weniger schön. Die Hände legte er auf seine Wangen, ehe er sanft die Lippen berührte. Ja, er küsste ihn wirklich lieber als Claudia im Moment. Was wohl passiert wäre, wenn er gestern schon hergekommen wäre? Die Nervosität stieg irgendwie, obwohl es dazu gerade nicht mal einen Grund gab.


Ganz sanft begann der Kuss, ehe der Druck auf ihre Lippen anfing intensiver zu werden. Auch die Hände, die sein Gesicht umschlossen, entlockten Holger noch einmal mehr Glücksgefühle. Ein zufriedenes Seufzen kam ihm über die Lippen, als sie sich lösten. Er mochte diesen Kuss und leckte sich deshalb unauffällig über die trockenen Lippen.


Natürlich blieb ihm das Seufzen nicht verborgen und Philipp ahnte, dass Holger sich diesen Kuss lange gewünscht hatte und froh war, dass er ihn endlich bekam. Wobei das nicht heißen sollte, dass er es nicht wollte. Immerhin wollte er ja auch. Und wie er wollte.


Holgers nach oben gerichteter Blick verfing sich in Philipps Augen, während er den warmen Atem auf seiner Haut spürte und ihm ein angespanntes Kribbeln bescherte. Um seine Hände nicht untätig sein zu lassen, fasste er an Philipps Seiten und konnte so einmal mehr die schlanke Silhouette fühlen.


Nach dem Kuss versank er so stark in den blauen Meeren, dass er gar nichts anderes mehr um sich herum wahrnahm. Er merkte nicht mal, dass der Jüngere in an der Seite berührte.


Es brauchte keine Worte. Ein zweites Mal trafen sich ihre Münder zu einem leidenschaftlichen Kuss, auf den sie schon einige Tage lang verzichten mussten. Jetzt, wo Holger sich schon an diese Lippen gewöhnte, grenzte es für ihn an ein Ding der Unmöglichkeit sie einmal nicht mehr berühren zu dürfen.


Philipp konzentrierte sich nur auf die Augen und den darauffolgenden Kuss. Er war intensiver als der gerade und entlockte auch ihm fast ein Seufzen. Sie hatten sich beide wohl auch einfach schon zu sehr an diese Küsse gewöhnt und sie deshalb in den letzten Tagen vermisst.
Allerdings konnten sie sich auch gleich noch küssen. Sanft löste Philipp sich und blickte Holger schmunzelnd an. „Das Essen wird kalt“, merkte er und richtete sich wieder auf. Der Blick fiel auf die dampfenden Nudeln, ehe er noch mal kurz zu Holger sah, ihm einen kleinen Kuss gab und sich dann wieder setzte.


Ach ja... das Essen.“ Holger schmunzelte und drehte sich schweren Herzens zum Tisch. Da er den Kopf schon abgewandt hatte, trafen Philipps Lippen die Haut zwischen Wange und Mund, was ihn lächeln ließ. Was liebte er diese Lippen, gierte regelrecht nach ihnen.

 

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Engel (Mittwoch, 22 April 2015 22:03)

    Sehr süßes Kapitel :)
    Ich könnte Philipp immer noch schlagen, aber wenigstens gibt er sich mühe wenn er vor Holger steht
    Aber lange wird sich dieses Spiel nicht mehr durch führen lassen
    Was auch gut ist
    Ich liebe es wenn ihr in die Kapitel Zweisamkeit und Zärtlichkeiten Packt :)
    Ich will noch viel mehr so romantische Kapitel mit viel liebe ;)

  • #2

    Julia -28 (Samstag, 25 April 2015 00:33)

    Hallo :)
    Ich kann Holger verstehen das er traurig und auch sauer war ...
    aber Philipp konnte ja nur zum Teil etwas dazu jedoch muss er Basti nicht immer so anzicken er weiß ja garnicht was zwischen den beiden läuft...
    Das Philipp ein schlechtes Gewissen hat ist auch gut so Holger hatte alles so schön vorbereitet :(
    Ich hoffe das die Wiedergutmachung schön für die beiden wird !

    Lg Julia:)

  • #3

    Mailiw Alba (Freitag, 08 Mai 2015 23:20)

    Meine Augen werden müde, aber ich zieh es durch! :D
    Achhhhhhhhhhh schön zu lesen das sie sich endlich wieder geküsst haben. War so schön zu lesen und die Lieder die ich gerade höre, passen auf die Jungsis da!
    Well, I won't give up on us, even if the skies get rough I given you my love..still looking up..
    Ach ich schweife ab! :D Egal. Schönes, sehr schönes Kapitel. Bin mal gespannt wie es jetzt weiter geht! :D