Kapitel 139 - Hundert Prozent Teil I

(P18)



Das ließ Philipp sich nicht zweimal sagen. Er krabbelte sofort näher, suchte sich den Platz über Holger.


Wie durch eine unsichtbare Fessel waren beide gezwungen den Blickkontakt nicht abreißen zu lassen. Doch in diesem Fall war es eine Fessel, die sie selbst geschaffen haben und heute nicht mehr lösen wollten.


Ein Bein links, eins zwischen seinen. So kam Philipp ihm näher, griff die Hände und drückte ihn zurück in die Kissen. Die Hände neben seinem Kopf platziert, hatte er Holger quasi in seiner Gewalt. Aber er hatte gerade eh nur einen Gedanken. Er wollte wieder diese weichen Lippen mit seinen berühren.


Holger rechnete nicht damit, dass er so zügig in die Kissen gedrückt und bewegungsunfähig gemacht wurde. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen, als Philipps Gesicht näher kam. Der Grund dafür war ihm klar. Er wollte einen Kuss und den konnte Holger ihm geben – mit voller Hingabe.

Es war wundervoll den Kapitän zu küssen, er mochte sowohl die hektischen, als auch die zarten und sanften Küsse.


Holger erwiderte den Kuss mit voller Hingabe. Er spürte, dass ihm das gefiel, was er hier tat. Aber die Küsse würden wohl ihnen beiden immer und immer wieder gefallen. Heute wollte Philipp nicht mehr darauf verzichten und auch sonst nicht. Die weichen Lippen des Innenverteidigers ließen sein Herz höher schlagen und jeden Kuss genoss er aufs Neue.

Dabei merkte er auch nicht, dass sich das Handtuch gelöst hatte und mehr schlecht als recht um seine Hüften hing. Es zählte nur dieser Kuss und ihre Hände, die er dabei verschränkte.


Noch während ihre Lippen sich wieder zart berührten, spürte er das weiche Handtuch an seinen Beinen, weswegen Holger den Kuss unterbrach und seine Augen öffnete. Ob es Philipp bewusst war, dass sein Handtuch schon vollständig von seinen Hüften gerutscht war?

Holger konnte aber nicht verhindern, dass er kurz zu seiner linken Hand sah, die genau wie seine rechte neben seinem Kopf lag. Philipp hielt seine Hände über Holgers Handgelenke und verhinderte jede Bewegung. Wieder war er dem Kapitän ausgeliefert. Oder immer noch. Holger war ihm und seinen Gefühlen für ihn schon seit Vail hilflos ausgeliefert.


Als Holger den Kuss aber löste, sah Philipp ihn fragend an, folgte dann dem Blick und grinste leicht.


„Phil“, flüsterte Holger, bewunderte diesen atemberaubenden Körper, der von Schatten bedeckt war, was das Licht der Straßenlaternen möglich machte. Ihm war das sichtlich peinlich, aber seine Recherche hatte ergeben, dass sie neben dem Kondom auf etwas weiteres nicht verzichten sollten. Er hatte sich tatsächlich überlegt Gleitgel zu kaufen, aber da es anscheinend mit einer Creme auch klappen sollte, entschied er sich darauf zurückzugreifen.


Holgers Stimme war ganz leise. Sie passte zu der Situation. Zu dieser magischen, mystischen Situation. Zu diesem atemberaubenden Moment, den sie beide so sehr genossen und einfach auch wollten.


Wir brauchen da noch etwas.“ Vielleicht verstand er auch ohne Worte, was er meinte. Obwohl er Zweifel hatte. „In der untersten Schublade im Nachtschrank ist so eine... Creme.“ Spätestens jetzt würde er verstehen, was zu tun war oder konnte es durch das verlegene Grinsen erschließen.


Philipp war etwas überrascht. Aber er konnte gerade nicht über die Worte nachdenken. Er guckte sich an diesem Grinsen fest, was er einfach unglaublich süß fand. Er konnte ihn nur wieder küssen, auch, wenn er so das Grinsen zerstörte. Es war ihm egal. Er wollte diesen Kuss und er wollte diesen Mann.


Ein Kuss folgte seinen Worten, weswegen die Antwort noch auf sich warten ließ. Dieser zarte Blick wurde plötzlich von einem Schmunzeln unterstrichen.


Sanft löste Philipp sich und suchte direkt wieder den Blick in die tiefblauen Augen. „Du bist aber ganz schön voreilig“, schmunzelte er.


Prompt rutschte Holger sein Herz in die Hose, weil Philipp ihn als vorschnell bezeichnete. Den Eindruck wollte er gar nicht erwecken, er wollte nur vorsorgen und die Creme schon mal bereit haben. Holger rechtfertigte sich nicht, denn die nächsten Worte gaben ihm Rätsel auf.


Hast du nicht was vergessen?“


Was hatte er denn vergessen?


Philipp richtete sich auf, ließ so seine Handgelenke los. Als erstes griff er das Handtuch und ließ es neben das Bett fallen. In Reichweite, denn wer wusste denn, ob es nicht noch von Nöten war später.


Da der Ältere sich aufrichtete, fiel Holgers Blick auf die direkt frei liegende Körpermitte. Holger konnte nicht anders als kurz darauf zu sehen, ehe er sich auf seine eigene Nacktheit konzentrieren musste. Philipp zwang ihn regelrecht dazu.


Aber dann widmete Philipp sich dem, was er eigentlich meinte. Mit Klamotten ging das alles immerhin schlecht. Philipps Hände strichen über den muskulösen Bauch und dann am Rand der Shorts entlang.


Neugierig, wie es werden würde, fixierte Holger die Hand, die an seinen Shorts lag.


Darf ich?“, fragte Philipp und umgriff den Bund mit seinen Händen. Er war schon irgendwie nervös, aber es war eine angenehme Nervosität. Genauso wie sein Herz noch schneller und aufgeregter in seiner Brust schlug. Gleich würden sie vollkommen nackt voreinander sein. Philipp betete, dass alles gut gehen würde und sie es beide genießen konnten. Er hoffte es einfach so sehr.


Es brauchte nur sein Nicken, dann würde er von seinen Shorts befreit werden. Es war nicht das Zögern oder gar die Zweifel, die in ihm aufkamen, weswegen er noch nicht reagierte. Viel mehr war es der Moment, den Holger genießen und voll und ganz auskosten wollte.


Philipp kam es wie eine Ewigkeit vor, in der er auf eine Reaktion Holgers wartete. Wobei Reaktion nicht ganz richtig war. Er wartete auf das Nicken. Das Nicken mit dem dazugehörigen Lächeln, welches ihm zeigte, dass es das war, was er wollte.


Ganz langsam nickte Holger. Es fühlte sich wie lange Minuten an, aber womöglich war es nicht mal eine Minute, die zwischen der Frage und der Reaktion lag.
„Ja.“


Das Nicken kam und er bestätigte seine Worte sogar noch mal mit seinen Worten.
„Gut“, flüsterte Philipp. Er konzentrierte sich wieder auf das, was vor ihm lag. Die Beule unter den Shorts deutete auf das hin, was gleich passieren würde. Schwer schluckte er.


Philipps Aufmerksamkeit richtete sich nicht mehr auf sein Gesicht, sondern auf seine noch bedeckte Körpermitte. Von Sekunde zu Sekunde wurde der Innenverteidiger nervöser. Eine sehr einnehmende Aufregung machte sich in ihm breit. Und lähmte ihn etwas zu tun, außer Philipps Taten zu verfolgen.


Aus einem Impuls heraus, beugte Philipp sich hinunter und hauchte einen Kuss auf den Stoff. Dann aber zog er an den Shorts.


Erst sah er nur, dass sein Kopf in Richtung Shorts ging, danach spürte er es auch. Holger lächelte, verbot sich das Keuchen. Es genügte schon, dass sich die Beule mehr als deutlich abzeichnete und erkennen ließ, wie vorfreudig er auf die bevorstehenden Momente wartete.


Holger hob sein Becken an und so konnte Philipp sie immer tiefer ziehen. Immer mehr von Holgers Haut kam zum Vorschein. Er wollte nicht, aber er starrte sich für einen kurzen Moment fest. Aber gucken war doch auch erlaubt, oder? Es hieß ja immer „Nur gucken, nicht anfassen“. Wobei in ihrem Fall beides erlaubt – sogar gewünscht – war.
Die Shorts ließ er irgendwohin fallen. Es war egal wo, denn darauf kam es nicht mehr an.


Der Innenverteidiger bettete seinen Körper wieder auf der Matratze, nachdem er sein Becken hoch gehoben hatte. Als er bemerkte, wohin der vertraute Blick gerichtet war, streckte Holger seine Hand aus und streichelte über Philipps Arm, wollte das Hauptaugenmerk wieder auf sich richten und nicht auf das, was sich ihm entgegen bäumte.


Philipp kroch wieder nach oben, küsste ihn innig. Er war süchtig nach diesen weichen Lippen, die ihm ein so tolles Gefühl bereiteten, was er kaum in Worte fassen konnte.


Abschätzen, ob es an der Berührung lag oder an der Gier seine Lippen zu küssen wieder hochzukrabbeln, konnte der Jüngere nicht.

Bei diesem innigen Kuss seufzte er. So als würde sich das eben unterdrückte Keuchen in einem tiefen Seufzer entladen.


Das Seufzen ließ Philipp schmunzeln. Er mochte es sehr Holger so zu hören. Es zeigte ihm, wie sehr er das genoss. Genau wie Philipp. Er betonte das oft, aber es war einfach auch so. Es gab gerade auch nichts anderes für ihn. Es gab nur Holger, seine Küsse, seine Berührungen…


So“, wisperte er dann. „Wie war das jetzt mit der Creme? In der obersten Schublade?“


In der Untersten“, korrigierte Holger ihn und deutete auf die rechte Seite, damit Philipp sie finden konnte, dabei fiel sein Blick wieder auf das Kondom, was in genau dieser Richtung lag. Der Wunsch, es Philipp über zu streifen, flammte auf.


Okay“, gab Philipp zurück und entfernte sich etwas. Er öffnete die Schublade. Kurz fragte er sich, warum Holger sie hier deponierte, aber dann fiel ihm wieder auf, dass er das ja geplant hatte.

Philipps Hand zitterte etwas. Die Nervosität war doch ziemlich präsent. Irgendwie mochte er sie ja auch, aber er hatte auch Angst etwas falsch zu machen und Holger wehzutun. Er würde doch… oder?


Aufgeregt beobachtete er Philipp beim Herausnehmen der Creme. Sie wurde zu dem Kondom gelegt, damit sie alles gleich parat hatten, wenn sie anfingen. Aber eine Frage mussten sie vorher noch klären.


Die Schublade wurde geschlossen und Philipp kniete wieder komplett über Holger. Er suchte den Blick in die warmen Augen, erhoffte sich, dass er dadurch etwas ruhiger werden würde. „Dein Knie… also… ich… dich, oder?“


Philipp stellte eben jene zögerlich. Holger hätte wohl gegrinst, wenn er nicht zu hundert Prozent gewusst hätte, dass er selbst nicht mal den Mut dazu gehabt hätte diese Frage zu stellen.


Philipp verhaspelte sich sogar bei dieser einfachen, kleinen Frage. Aber es war ihm irgendwie unangenehm. Bisher hatte er das nie klären müssen. Aber das hier war auch nicht so wie das, was er bisher kannte. Das hier war… irgendwie intensiver. Oder es kam ihm jetzt in diesem Moment nur so vor. Es war nicht wichtig. Der Moment war super, wie er war. Nervosität hin oder her. Da musste er nicht groß nachdenken.


Unweigerlich suchte sich sein Blick den Weg zu seinem Knie. Er spürte keine Schmerzen, aber erahnte, dass diese aufkommen würden, wenn er sich über Philipp beugte. Also war die Frage schnell beantwortet, was den Blick zu der Körpermitte des Älteren huschen ließ. Sie war auf eine eindrucksvolle Größe herangewachsen, was er mit einer starken Anspannung, verbunden mit Angst zur Kenntnis nahm. Beklommen schluckte Holger. Er hatte gelesen, dass es weh tun würde. Der Gedanke war wieder unglaublich präsent. Wenn er aber genauer darüber nachdachte, war es ihm lieber, wenn er die Schmerzen ertragen musste, als Philipp diese zuzumuten. Außerdem gab es da noch einen weiteren Satz, den er damals lesen durfte. Der Schmerz war nur zu Anfang stark, danach verwandelte er sich in Leidenschaft. Holger glaubte fest daran. Wie sollte es auch anders sein? Er liebte diesen Mann aus tiefstem Herzen und allein der Gedanke, dass er ihm weh tun würde, erschien ihm abwegig. Das hier geschah alles aus Liebe, denn Philipp hatte sich auch endlich in ihn verliebt. Holgers Herz tanzte aufgeregt in seiner Brust. Er wollte den Kapitän. Er wollte ihn spüren, tief in seinen Augen versinken, seine Hand fest in seiner halten und jede einzelne Regung, alle Atemzüge, jeden Herzschlag registrieren.


Holger schaute zu seinem Knie, ehe er der Blick etwas weiter in die Mitte rutschte. Es war Philipp seltsamerweise in diesem Augenblick gar nicht unangenehm, dass er so bewusst angeguckt wurde. Allerdings wusste er nicht, was die Auswirkungen wäre. Er ließ Holger aber überlegen. Als dieser seinen Kopf wieder hob und seinen Blick suchte, lächelte Philipp.


„Das wäre toll“, unterstrich Holger die Worte noch mit einem Nicken. Unauffällig platzierte er seine Beine weiter auseinander und suchte Philipps Blick, während seine beiden Hände bewundernd über die starken Arme des Älteren strichen.


Die Worte verursachten eine Gänsehaut auf seinem Rücken. Ohne groß darüber nachzudenken beugte Philipp sich hinunter und küsste ihn.


Philipps Körper senkte sich schnell. Ihre Körpermitte berührten sich unachtsam und brachten Holger erregt in den Kuss zu seufzen.


Gierig schnappte der Ältere immer und immer wieder nach diesen sündigen Lippen, ehe er sich einen Weg seine Wange und seinen Hals hinunter küsste. Er wollte Holger verwöhnen, ehe sie weitergingen.


Instinktiv neigte er den Kopf, bot Philipp mehr Platz seine Haut mit Küssen zu verwöhnen. Und wie er ihn verwöhnte. So sehr, dass Holger glaubte, er träumte.

Er spürte, wie Philipp sich abwärts küsste. Überall prickelte seine Haut, wo seine Lippen mit der Haut in Berührungen kamen.


Auf der ganzen Brust verteilte er zärtliche Küsse und ließ auch die Brustwarzen nicht aus. Neckend stupste er mit seiner Zunge dagegen, ehe er sie ganz mit ihr umspielte. Das wiederholte er auch auf der anderen Seite.


Philipp“, seufzte der Blonde ganz angetan und legte seine Hand an seinen Rücken, um unkontrolliert über die Haut zu streichen.


Philipp wurde regelrecht angespornt von Holgers Geräuschen und Bewegungen. Und wie er dann noch seinen Namen seufzte...


Er und sein ganzer Körper waren von dem hübschen Kapitän begeistert, weswegen sich auch seine Brustwarzen erregt erhärtete. Die Zeichen waren deutlich, dass er es mit ihm wollte. Sie beide wollten. Nichts anderes bewies Philipps Initiative.


Es machte ihm Spaß den Jüngeren so zu verwöhnen. Er schmeckte die Haut gerne an seinen Lippen und allein der Gedanke, dass er ihm ein gutes Gefühl bereitete, war einfach nur toll. Zumindest hoffte Philipp, dass es Holger gefiel, was er hier mit ihm anstellte.


Holger winkelte das linke Bein an, drückte es an Philipps Oberschenkel und ließ seine Finger über dessen Rücken tänzeln. Vorsichtig fuhr er mit einer Hand weiter hinauf, strich durch die noch feuchten Haare. Womöglich würden sie vorerst feucht bleiben. Holger jedenfalls war mächtig heiß geworden.


Ein wohliges Gefühl machte sich in Philipp breit. Es war richtig. Es war einfach richtig, was sie hier taten, weil es nicht falsch sein konnte, wenn sie es beide als so dermaßen positiv empfanden.


Holger hatte seine Augen geschlossen, weswegen er nur fühlte, welchen Körperpartien sich Philipp widmete. Nur das Fühlen war bei seinen fünf Sinnen aktiv und machte das zu einen atemberaubendem Erlebnis. Nie war ein Kuss prickelnder, nie hatte er es mehr genossen, wenn sein Körper mit Küssen bedeckt wurde. Er hatte aber auch nie so starke Gefühle für jemanden gehabt. Dass dieser Jemand dann gerade der Kapitän des FC Bayern München sein würde, glich einem skurrilen Film, dessen Drehbuch sie selber schrieben.


Philipp riskierte einen Blick nach oben, lächelte als Holger durch seine Haare fuhr. Dann küsste er wieder die Haut unter sich. Philipp schaute tiefer. Die Nervosität kroch wieder empor, aber nicht aus Angst oder Ekel, nein, sondern weil es ungewohnt war, aber er wollte es trotzdem machen. Philipp suchte sich also gezielt einen Weg nach unten, küsste sich seine Lenden entlang… sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Schwer schluckte er, ehe er einen Kuss auf Holgers Spitze setzte.

Wachsam lag der Blick auf dem Gesicht des Jüngeren, um seine Reaktion mitzubekommen. Er konnte auch aufhören, wenn Holger das überhaupt nicht mochte. Er selber musste sich eingestehen, dass es ihm sehr wohl gefiel. Obwohl Holger ein Mann war und er bisher eigentlich Frauenkörper ziemlich anziehend fand, fand er jetzt auch jeden Zentimeter dieses Mannes unglaublich erregend.


Ah“, stöhnte Holger plötzlich erregt auf und öffnete schlagartig die Augen.


Philipp schmunzelte als Holger so stöhnte. Das klang schon schön, musste er zugeben. Er mochte vor allem den erregten Unterton, den er dabei hatte. Und es war nicht das letzte Mal, dass Holger stöhnte. Hoffte er zumindest.


Der Blick senkte sich und überraschenderweise traf er sich mit Philipps. Erst die verzaubernden Küsse an seinen Lenden und dann trieb er es wortwörtlich an die Spitze. Es war furchtbar ungewohnt, aber gleichzeitig auch furchtbar schön. Und da es neu war, trug dieser Aspekt zusätzlich zu seiner enormen Aufregung bei. Es fühlte sich auch ganz anders an, als er seine Körpermitte küsste, als er noch Kleidung getragen hatte. Obwohl es da schon intensiv war, sprengte das jetzt den Rahmen. Wie würde es erst werden, wenn sie den nächsten Schritt wagten?


Als ihre Augen sich trafen, sah der Ältere wie überrascht Holger von seiner Tat war. Gut, war er selber irgendwie auch, aber das war ja nichts schlechtes. Philipp begab sich wieder nach oben und lächelte Holger an.

Für einen kurzen Moment wollte er etwas sagen, aber er ließ es bleiben. Sein Handeln musste er nicht erklären, solange Holger nichts dagegen einzuwenden hatte. Also entschied er sich den Innenverteidiger in einen sanften Kuss zu verwickeln. Ein Kuss, der ihm wieder Zeit verschaffte. Er konnte sich nicht ewig davor drücken die Creme neben ihm zu benutzen.


Philipp küsste ihn wieder. Holger war ihm voll und ganz verfallen. Nicht mehr nur gefühlstechnisch, sondern auch körperlich.


Ihre Lippen trennten sich wieder und Philipp war sich sicher, dass Holger die Unsicherheit in seinem Blick sehen würde.

Ich… ich nehme jetzt die Creme“, fing er zögerlich an. „Ich weiß aber nicht genau, was und wie… du musst mit mir reden, wenn ich was anders machen soll oder es wehtut oder so. Ja?“ Er brauchte diese Zustimmung, sonst konnte er sich nicht ruhigen Gewissens um Holger kümmern. Er wollte ihm schließlich nicht wehtun und es gut machen. Ihr erstes Mal sollte doch perfekt sein. Oder zumindest schmerzfrei.


Sein Blick heftete sich an Philipps Augen, die ihm unsicher entgegen blickten. Er verstand es, vor allem die Worte unterstrichen es, dass es darum ging, dass er Angst hatte ihm durch seine Unwissenheit Schmerzen zuzufügen. Aber er hielt zwei Kreuzbandrisse aus, da würde er diesen süßen, positiven Schmerz irgendwie aushalten. Das musste er sich einfach einreden, um Philipp nicht noch mehr Bedenken zu bereiten. Holger wollte das. Er wollte den Kapitän.
„Ja“, versprach er nickend. „Ich sag, wenn was ist.“


Holger stimmte dem zu und zumindest ein kleines bisschen Ruhe kehrte in Philipp ein. Natürlich war die Nervosität und die Angst noch da, aber er konnte sich auch sicher sein, dass er Bescheid bekommen würde, wenn er etwas falsch machte.


Sein Blick wanderte unweigerlich zu der Creme. Würde Philipp beginnen? Jetzt, wo er die Sicherheit hatte, dass er sich bemerkbar machen würde, wenn etwas sein sollte? Holger war angespannt. Aus Vorfreude und aus Nervosität. Sein Blick wanderte und richtete sich auf Philipps Männlichkeit, obwohl er da nicht so offensichtlich hinsehen wollte, tat er es doch. Er fand es anziehend. Nie hätte er geglaubt, dass ihm so etwas von einem anderen mal gefallen könnte. Wie es sich wohl anfühlen musste, wenn er seine Finger durch seine Männlichkeit ersetzte?


Philipp nahm die Creme und drehte sie mit zittrigen Fingern auf. So bekam er nicht mit, dass Holger ihn mehr als genau musterte. Vermutlich war es auch besser so, damit er nicht noch nervöser wurde.


Holger hörte bei der Stille, wie die Creme aufgeschraubt wurde, wodurch sich sein Blick automatisch von Philipp losriss und er nun darauf seine Aufmerksamkeit legte. Er verfolgte jede Regung, jede Bewegung, jede noch so kleine Tat, so unbedeutend sie auch war, von dem Älteren.


Philipp verteilte etwas von der Creme an Holgers Eingang. Es war komisch ihn dort zu berühren, weil es einfach total ungewohnt war. Schwer schluckte er. Das Verlangen Holger näher zu kommen, wurde immer größer. Da war kein Ekel oder keine Scheu. Da war nur Angst ihm weh zu tun. Alles andere war durchweg positiv.


Holger schloss aber die Augen, als er spürte, wie er die Creme verteilte. Es war ungewohnt, weswegen er sich doch fragen musste, ob er Grund hatte rot zu werden. Und wie er den hatte...


Jetzt kam sein Finger dran. Großzügig verteilte Philipp die Creme und suchte sich dann einen Weg zwischen Holgers Beine. Er schob sie noch etwas weiter auseinander und suchte den Blick in die blauen Augen. Ganz vorsichtig stupste er dann gegen den Eingang, ehe er in ihn eindrang und direkt verharrte, ehe er sich weiter bewegte. Philipp brauchte die Gewissheit, dass es okay war für Holger.


Dem Eincremen folgte der leichte Druck an seinem Eingang. Holger spannte sich an, obwohl er gelesen hatte, dass das fatal sein könnte, sobald es mehr als nur ein Finger sein würde.
Sein Herz, das schon kräftig pumpte, als Philipp seine Beine etwas weiter auseinander schob, machte sich bei diesem Blickkontakt nur noch mehr bemerkbar. Ihm blieb fast die Luft weg. Sein Gesicht fühlte sich total heiß an.

Holger schluckte und war darum bemüht den Blick fest zu erwidern. Es tat ihm auch nicht weh, es fühlte sich nur ungewohnt und neuartig an. „Danke, dass du so vorsichtig bist“, flüsterte er und strich über die nackte Brust. Ein Lächeln erschien auf seinen Lippen. Das hatte er direkt bemerkt. Womöglich war es auch Philipps eigener Unsicherheit zu zuschreiben, aber der Innenverteidiger war auch felsenfest davon überzeugt, dass der Ältere wegen ihm so vorsichtig vorging. Ihm war es doch schon immer wichtig ihm nicht wehzutun.


Wie könnte ich auch nicht“, gab Philipp lächelnd zurück. Er wollte ihm ja nicht wehtun. Er wollte Holger nah sein, so nah wie es nur ging. In diesem Fall war es wirklich nicht der schnelle Sex, den viele hatten, da es um die Lust ging. Holger und er machten wirklich Liebe, wie man so schön sagte.

Vorsichtig bewegte Philipp seinen Finger. Das war wirklich komisch. Ein ganz ungewohntes Gefühl, wobei es für Holger noch komischer sein musste. Irgendwie konnte er sich nicht wirklich vorstellen, wie das wohl sein musste… aber das war ja jetzt auch egal. Es ging jetzt um Holger, den er vorbereiten musste, damit er nachher keine zu starken Schmerzen hatte.


Da Philipp derart zärtlich vorging, verlor Holger etwas an Anspannung. Und das komische Gefühl schwand auch langsam und wich der Vorfreude. Langsam aber sicher wollte er mehr von Philipp spüren. Er würde es nicht fordern, aber seine Finger waren ihm einfach nicht genug. Angst hatte er zwar dennoch vor diesem Größeren, das mit Sicherheit mehr zu spüren war, als die Finger, aber es würde sich auch intensiver anfühlen. Dann hatten sie sich wirklich miteinander verbunden und verschmolzen für diese Glücksmomente.


Philipp bewegte seinen Finger auch stärker, ehe er ihn wieder zurückzog, um kurz darauf mit zwei Fingern vorzudringen. Wieder nutzte er sehr viel Creme dafür.


Wieder bemerkte Holger die Creme und beobachtete, wie der Ältere viel davon nahm. Soweit er das beurteilen konnte. Aber dafür schmerzte es auch nicht. Nicht einmal, als er einen zweiten Finger dazu nahm.


Mit höchster Vorsicht bewegte er wieder seine Finger. Er wollte es gut machen, aber wie sollte er es wissen, ob es gut war, wenn er doch so ahnungslos war? Philipp musste da auch auf Holger vertrauen, obwohl sie beide kaum Ahnung hatten. Aber war es nicht bei seinem ersten Mal damals genauso gewesen? Die Theorie kannte er, aber die Praxis nicht. Vielleicht sollte er sich gar nicht so viele Gedanken machen, dann würde das schon gut werden.


Holger spürte es deutlicher, fühlte mehr Erregung dadurch, aber es schmerzte noch nicht. Erst als Philipp seine Finger in ihm bewegte, zwickte es etwas, was er sich aber nicht anmerken ließ. Es würde sowohl den Älteren als auch ihn selber verunsichern. Außerdem musste er ihn vorbereiten und dehnen, da war das bisschen ertragbar.

Holger schloss seine Augen und stöhnte ganz leise, aber da es sonst kein Geräusch im Raum gab, war es für Philipp bestimmt hörbar.


Philipp lächelte zufrieden. Holger klang beinahe glücklich. Erst dieses leise Stöhnen und dann das Seufzen, was regelrecht glücklich klang.


Blind streichelte er über den Kopf des Älteren, strich durch die feuchten Haare, hinab zu seinen Wangen und fuhr nur mit dem Zeigefinger seinen Konturen entlang. Ein tiefes Seufzen – von Emotionen und Erregung geprägt – kam über seine Lippen.


Du machst wundervolle Geräusche“, schmunzelte Philipp, zog seinen Kopf etwas zurück und schnappte dann mit den Lippen nach Holgers Finger. Sanft saugte er daran, ehe er wieder von ihm abließ.


Holger öffnete bei diesem Kompliment die Augen und lächelte, auch weil er die Lippen plötzlich um seinen Finger spürte. Lieber hätte er sie gerade auf seinem Mund, aber er wollte sich nicht beklagen. Jede Zuneigung, die Philipp ihm entgegenbrachte, war wundervoll. Er würde sich niemals auch nur gegen eine einzige beschweren oder Verbesserungen anmerken.


Und das meine ich ernst.“ Nicht, dass er dachte, er wollte sich über ihn lustig machen. Philipp mochte diese Laute sehr. Und abgesehen davon konnte er Holger so hoffentlich etwas ablenken, denn er weitete ihn nun stärker, was sicher mit einem leichten Schmerz verbunden war.


Holgers Lächeln verstärkte sich, als der Ältere ihm nochmal versicherte, dass seine Worte kein Scherz waren. Er sah sich so an Philipp fest, dass er anfangs von dem Schmerz abgelenkt war, der sich langsam aber sicher breit machte. Die Finger bewegten sich stärker, verursachten ein zunehmend unwohles Gefühl, das sich mit seiner Lust und Erregung stritt. Würde es sich gerade mit der Liebe zu Philipp streiten, hätte jedes andere Gefühl und jede andere Empfindung gleich einpacken können.


„Geht es noch? Dann würde ich jetzt einen dritten…“ Philipp suchte den Blick in die warmen blauen Augen. Er würde aufhören, wenn es Holger zu viel sein würde, denn sein Wohl stand über dem Wunsch ihm nah zu sein. Immerhin sollte niemand darunter leiden.


Geht schon“, nickte Holger und versuchte weiter zu lächeln. Wieder entfleuchte ihm ein leichtes Seufzen, ein leises Keuchen folgte. „Mach... weiter“, schluckte er. Irgendwann musste es soweit sein und hinauszögern wollte es Holger nicht. Er wollte den Älteren spüren und währenddessen in seinen tiefen Augen versinken.


Philipp nickte. „Okay.“ Er tat, wie Holger sagte und zog sich erneut zurück. Wieder nutzte er die Creme. Es war immer noch irgendwie komisch, aber er wusste ja, dass es sein musste. Nie würde er ihm wehtun wollen.

Vorsichtig drang er also mit drei Fingern in ihn ein.


Holger hatte nur kurz Zeit zum Verschnaufen, denn der Druck wurde wieder stärker durch die drei Finger und ließen ihn im ersten Moment das Gesicht verziehen.


Weißt du eigentlich, dass es ungewohnt ist, dich so zu hören?“, fing Philipp an und wollte ihn ablenken.

Auf dem Platz bist du immer am Meckern und Schimpfen.“ Er schenkte Holger ein sanftes Lächeln und löste die Hand, mit der er sich eben abgestützt hatte und fuhr über seine breite Brust.


Als Philipps Stimme dann zu ihm durchdrang, sah er ihn irritiert an. Erst nach und nach verstand Holger, dass es der Ablenkung dienen sollte.

Ist auch nicht unbedingt alltäglich, was du da machst“, erwiderte er. Ein zärtliches Lächeln zierte sein Gesicht. Am Meckern war er oft, aber nicht nur auf dem Platz. In Vail konnte er das nämlich auch sehr gut.


Aber so gefällst du mir fast besser.“ Philipps Hand fuhr etwas tiefer, während er ihn stärker vorbereitete. Sein Blick dabei auf Holger. Er wollte jede Regung, die Schmerz andeuten könnte, wahrnehmen, um sofort aufhören zu können.


Nur fast?“, fragte er schmunzelnd nach. „Ich würd ja gern schimpfen, aber es gibt jetzt gerade nichts, was mir nicht passt.“ Interessiert beobachtete er die Hand, die über seine Brust und seinen Bauch strich, ehe er erschrocken keuchte. Die schlanken Finger bereiteten ihn heftiger vor als gedacht. Aber er wusste, dass es sein musste. Die drei Finger waren ja im Grunde nichts gegen das was folgen würde. Tief atmete Holger durch, mahnte sich zur Ruhe und versuchte sich nicht anzuspannen. Ein unterdrücktes Stöhnen brachte er über die Lippen, ehe er sich mit einer Hand fest an Philipps Arm krallte und seine Beine anzog.


Philipp hatte kurz in seiner Bewegung gestockt. Er wollte Holger ja nicht wehtun, aber anscheinend war dem gerade so.


„Nicht aufhören“, keuchte er und schüttelte leicht den Kopf, wollte ihn und sich selber gleichermaßen beruhigen. „Das ist normal beim ersten Mal.“ Es war die Wahrheit. Schmerzfrei lief es so gut wie nie ab.


Es war gut, dass der Jüngere ihm bestätigte, dass er weiter machen sollte. Womöglich hätte er sonst wirklich aufgehört.

O-okay“, er nickte. In gewisser Weise fühlte er sich hilflos. Er wollte ihm helfen, aber er wusste nicht wie… vielleicht noch etwas mehr Ablenkung? Seine Hand wanderte tiefer und legte sich um Holgers Männlichkeit.


Holger spürte nebenbei, wie Philipps Hand tiefer rutschte. Sehr tief, sodass es dem Innenverteidiger klar war, welches Ziel er hatte und was er damit bezwecken wollte.


Auch das war neu für ihn, aber nicht so komisch wie… das andere halt. Viel mehr genoss er es, da er dieses Körperteil Holgers wirklich anziehend fand. Vorsichtig bewegte er die Hand auf und ab. Nur ein bisschen, damit er die Schmerzen an seinem Hintern vergessen konnte. Zumindest für den Moment.


Es klappte auch. Das sanfte Streicheln seiner Männlichkeit zwang ihn dazu sich auf dieses rundum schöne Gefühl zu konzentrieren, das ihn seufzen ließ. Holger war aber auch regelrecht erstaunt von Philipps Initiative. Keine Scheu, kein Ekel, kaum Zurückhaltung im Umgang mit ihm. Der Innenverteidiger konnte sich nämlich nicht vorstellen ungeniert die Körpermitte des Älteren zu massieren, während er ihn dazu noch vorbereitete.


Anscheinend stellte er sich ja nicht ganz so blöd an, wie Philipp schmunzelnd feststellte. Holger machte zumindest den Eindruck, als würde es ihm gefallen. Vor allem schien das wirklich eine gute Ablenkung für ihn zu sein. Genauso war es ja auch geplant.


Wieder entwich ihm ein genießerischer Laut, während er die Hände an Philipps Nacken legte und ihn nach unten dirigierte.


Der Kapitän spürte, wie Holgers Hand wanderte und erahnte schon den Plan, der dahinter steckte.


Ich will dich küssen“, flüsterte Holger, damit er ihm entgegen kommen würde.


Philipp löste die Hand von Holgers Körpermitte und platzierte sie neben seinem Kopf, um sich abstützen zu können. Dann beugte er sich herunter und küsste ihn innig. Voller Gefühl bewegte er seine Lippen gegen die des Jüngeren und stupste dann verspielt mit seiner Zunge dagegen.


Eine Ablenkung folgte der nächsten. Wenn er ehrlich war, konnte er sich kaum entscheiden, was besser war. Die intimen Berührungen oder die heißen, leidenschaftlichen Küsse, in die er sich total fallen lassen konnte. Leise seufzte er in den Kuss. Philipp konnte wahnsinnig gut küssen, er wusste genau, wie er seine Lippen bewegen musste, um sowohl den Kuss intensiv, als auch zart und sanft zu gestalten.


Diese Bestätigung, die er durch Holgers Laute bekam, tat unglaublich gut. Das war genau das, was er jetzt brauchte, um nicht doch noch in letzter Sekunde zu zögern.

Seine Finger vergaß er für den Moment vollkommen. Der Kuss zog all seine Konzentration auf sich. Immer und immer wieder trafen ihre Lippen aufeinander und ihre Zungen umspielten sich sanft. Solange bis Philipp sich wieder etwas entfernte.


Der Schmerz in seinem Hintern hatte ein wenig nachgelassen, weil Philipp seine Finger nicht mehr bewegte und ihn dadurch auch nicht weiter dehnte.


„Meinst du, das ist genug?“, fragte er leise und suchte den Blick in die blauen Meere. Er konnte es nicht einschätzen. Wenn Holger mehr Vorbereitung wollte, würde er sie bekommen.


Holger war ratlos. Das konnte er überhaupt nicht einschätzen, aber wenn sie warten würden, bis sich der ganze Schmerz aufgelöst hatte, würden sie womöglich morgen noch hier liegen. Womöglich wirkte es total unsicher und albern, aber er blickte auf Philipps Hände, studierte die Breite drei seiner Finger, ehe sein Blick zu Philipps Männlichkeit schwenkte. Holger beschloss es nun auf einen Versuch ankommen zu lassen.


Abwartend sah Philipp ihn an. Geduldig wartete er auf eine Antwort. Mit Absicht fragte er nicht nach, um ihn nicht unter Druck zu setzen. Allerdings konnte er sich das Schmunzeln nicht verkneifen als er merkte, was Holger sich da anguckte. Er würde ihm das aber nicht aufs Brot schmieren. Er war unsicher genug, das sah man nur zu deutlich. Abgesehen davon konnte Philipp sich eh nur schwer in seine Lage versetzen und verstehen, was das jetzt für ihn hieß. Ob er auch mal in die Situation kommen würde? Neugierig war er ja schon.


Holger bemerkte glücklicherweise das Schmunzeln nicht. Es hätte ihn verunsichert und in seiner Konzentration gestört.

Versuchen wir es.“


Philipp sah Holger noch einmal an, ehe er vorsichtig seine Finger zurückzog. Er griff nach einem Taschentuch, um sie sich abzuwischen. Dann beugte er sich über Holger, lächelte ihn an und küsste ihn sanft.


Er spürte direkt, wie er sich entspannte, als Philipp seine Finger zurückzog. Er glich einer wahren Erleichterung, doch seine Liebe und seine Lust, wollten trotzdem mehr. Ihm ging es um die Vereinigung mit Philipp, nach der er so sehr gierte. In den sanften Kuss konnte er nur lächeln, auch wenn er mittlerweile Angst hatte, wie es sich anfühlen würde, wie sehr der Schmerz ihn erzittern lassen würde.


Versprich mir, dass du es sagst, wenn es nicht geht, ja? Ich nehme dir das nicht krumm oder verurteile dich auch nicht.“


Holger nickte nur und suchte Philipps Blick. Er versprach sich selbst, dass er sich zusammenreißen würde, sofern das möglich war, aber sollte es zu schlimm sein, würde er dem Älteren Bescheid sagen, dass es nicht ging.

Ich vertraue dir“, ließ er ihn wissen, wusste schon gar nicht mehr, ob er das schon einmal gesagt hatte. Oder war es sowieso klar, dass er ihm vertraute?


Zu hören, dass Holger ihm vertraute, tat Philipp überraschend gut. Es gab ihm eine gewisse Ruhe und nahm ihm etwas die Angst ihm weh zu tun. Ja, Holger war ganz sicher nicht der einzige mit Ängsten. Im Gegenteil. Angespannt und nervös waren sie ja auch beide. Ebenso aber auch gespannt und voller Vorfreude.


Erneut küsste Philipp ihn sanft, schielte dann zur Seite zu dem Kondom, ehe er wieder diesen hübschen Mann ansah.


Interessiert folgte er dem Blick des Älteren, ehe er wieder hochsah.


Willst du oder soll ich?“ Wenn er ehrlich war, würde er gerne Holgers Finger spüren, aber es war okay, wenn er nicht wollte. Vermutlich war er mit dem Kopf eh gerade ganz woanders. Verübeln konnte er es ihm nicht.


Holger verstand, was er von ihm wollte und lächelte zärtlich. „Ich“, murmelte er und griff nach dem Kondom, das er aufriss.


Philipps Herz machte erneut einen Hüpfer, als Holger nach dem Kondom griff. Wenn er ehrlich war, dann wollte er das jetzt genauso. Er wollte von Holger berührt werden. Er wollte, dass er es genauso genoss ihn zu berühren, wie andersrum. Er wollte das Kribbeln überall auf seiner Haut spüren, wo der Jüngere ihn berührte. Eben auch an seiner Körpermitte.


Holger war wirklich aufgeregt Philipps Männlichkeit anzufassen und ihm das Kondom überzurollen. Eine ganz neue Erfahrung es bei jemand anderen zu machen. Eine Erfahrung, die er aber unbedingt machen wollte. Erst noch zögerlich und voller Achtung vor seinem besten Stück fuhr er mit einem Finger über die Spitze. Es war seltsam, aber heiß, weswegen sein Herz unkontrolliert schneller schlug. Ganz zaghaft setzte er das Kondom an, wollte es ihm überziehen, doch da seine Hände zitterten, bekam er es nicht richtig darüber und lächelte verlegen. Die Röte hatte ihn längst wieder heimgesucht.


Es war interessant Holger dabei zu beobachten und Philipp schmunzelte etwas als spürte, dass Holger leicht zitterte. Er konnte es ja nachvollziehen. Er war ja auch nervös, als er ihn vorbereiten sollte.


Also folgte ein neuer Versuch. Und es klappte. Anfänglich noch zart stülpte er es ihm über, ehe seine Griffe fester und bestimmter wurden.


Holger riss sich zusammen, was zur Folge hatte, dass er Philipp ein leises Keuchen entlockte. Es war ungewohnt die Hände des Jüngeren dort zu spüren, aber er wollte sie dort irgendwie auch öfter spüren. Die starken Hände hatten was. Ganz anders als die regelrecht kleinen, zierlichen Hände von Claudia oder anderen Frauen zuvor.


Dem Laut entsprechend, schätzte Holger Philipp so ein, dass es ihm gefiel, wie er ihn anfasste. Es tat gut, dass der Ältere ihn anlächelte. Jedes Lächeln von Philipp war wie Balsam für Holgers Seele, weswegen er ihm immer wieder ein bisschen seiner Angst nehmen konnte.

Holger kontrollierte auch, ob es gut saß und blickte dann stolz in die wundervollen Augen dieses wunderbaren Mannes.


Als der Innenverteidiger den Kopf hob, lächelte Philipp ihm entgegen. Er drückte mit seiner Hand mit sanfter Gewalt gegen seine Brust, damit Holger wieder in den Kissen zu liegen kam. Philipp folgte ihm und raubte ihm erst mal einen Kuss. Regelrecht gierig schnappte er immer wieder nach seinen Lippen. Ein letzter Kuss, ehe es losgehen würde.


Holger vertiefte den Kuss, Philipp stieg mit seiner Gier nach seinen Lippen direkt darauf ein. Es war seltsam, aber er sehnte sich nach der Vereinigung mit dem Kapitän, hatte aber eben auch die Angst, die ihn ein wenig lähmte.


Philipps Augen waren lustverschleiert, als er schließlich von Holger abließ und ihm bloß in die blauen Meere schaute. „Bist du bereit?“, hauchte er leise. Er selber war es. Er wollte es jetzt. Er wollte mit Holger schlafen.


Holger erwiderte den Blick, schüttelte leicht den Kopf und griff selber zur Creme.


Philipp war im ersten Moment etwas erschrocken, als Holger verneinte. Ihm lag die Frage auf der Zunge warum nicht und was er noch brauchte oder wollte, aber da kam der Jüngere ihm zuvor.

Interessiert beobachtete er, wie er die Creme griff. Das hätte der Kapitän doch auch gemacht. Was genau sollte das denn dann bitte werden?


Es war auch eine Geste für Philipp, dem es doch gefiel, wenn er auch an ihm Hand angelegte. Und das wollte Holger nur zu gerne. Jede Faser seines Körpers berühren und ihm damit zeigen, wie sehr er ihn begehrte.
Holger tunkte seine Finger in die Creme, ging mit dem Oberkörper wieder etwas höher und verteilte sorgfältig die Creme an Philipps besten Stück. Anschließend streichelte er über die Spitze und grinste ihn dabei keck an.


Der Ältere kam nicht darauf, was er vorhatte. Er verstand es wirklich erst, als Holger ihn berührte. Und wie er ihn berührte. Leise stöhnte Philipp auf und sah den Innenverteidiger überrascht an. Damit hätte er nun ganz sicher nicht gerechnet. Aber es war toll. Ein Schauer fuhr über seinen Rücken und sein Körper zuckte leicht unter diesen Berührungen. Ein dunkles Stöhnen entfuhr ihm, als Holger direkt über die Spitze fuhr und ihn dann auch noch so angrinste.

Der Kerl war echt unglaublich! Wenn es nach Philipp ging, konnte er auch gerne so weitermachen. Er liebte die Berührungen an seinem womöglich empfindlichsten Körperteil.


Es bereitete Holger automatisch Freude, wenn Philipp wegen den Berührungen stöhnte. Der Klang war wundervoll. Ob er ihm gleich auch solche Laute entlocken konnte? Ganz bestimmt sogar. Er explodierte ja jetzt schon fast vor Aufregung und die Erregung zog da fast gleich.

Jetzt bin ich bereit.“ Innerlich war Holger nicht halb so sicher, wie er gerade wirken musste.


Philipp konnte auch nichts anders. Er beugte sich vor, legte eine Hand an die Wange des Jüngeren und stahl sich einen kurzen Kuss. „Das war schön“, gab er zu und suchte den Blick in seine Augen, ehe er Holger wieder tiefer in die Kissen drückte. Die Beine schob er etwas weiter auseinander, ehe er sich dazwischen positionierte.


Leidenschaftlich schloss Holger die Augen und ließ sich nur von seinen Gefühlen treiben. Dies klappte nur so lange, bis Philipp ihn wieder in die Kissen drückte und seine Beine weiter auseinander schob. Irgendwie brachte ihn das in die Realität zurück. Philipp positionierte sich und es kam Holger wie eine Ewigkeit vor, als er endlich etwas spürte.

Seine Gedanken kreisten dabei um so vieles, aber vor allem um das, was sich danach ändern würde. Sie hätten sich dann nicht nur bloß geküsst oder gestreichelt. Nein, sie hätten richtig miteinander geschlafen und sich in höchster Ekstase erlebt.


 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Engel (Samstag, 22 August 2015 13:26)

    Hey :)
    Ohne Schmerz wird das wohl nicht ablaufen, aber ich hoffe ganz fest für die beiden, dass es trotzdem schön wird!!! Das hätten sie sich so verdient nach den Strapazen der letzten Monate
    Den Text fand ich echt sehr gelungen. Unsicherheit und Erotik haben sich die Waage gehalten ohne dass eines davon zu kurz kam
    Dazu kam ihre liebe, an denen keiner mehr zweifelt :)