Kapitel 151 – Es ist alles gut



Okay, ich warte dann im Aufenthaltsraum“, nickte Philipp. Er sah Holger nach, ehe er das Zimmer verließ und sich einen Kaffee holte. Dann wartete er im Aufenthaltsraum, der wirklich komplett leer war.
Während er wartete, konnte er nachdenken. Sollte er Schwester Anna von selbst auf den Kuss ansprechen oder erst mal abwarten? Aber selbst wenn er warten würde, was sollte er tun, wenn sie es nicht ansprechen würde? War es vielleicht sogar besser nicht darüber zu reden? Oder konnte er mit ihr reden? Über die Situation und auch über seine Familie? Würde er in ihrem Ansehen sinken? Wusste sie überhaupt von Claudia und Julian?
Ach, was war das alles kompliziert. Schwer seufzte er und starrte in die dunkle Flüssigkeit in seiner Tasse. Hoffentlich ging die OP wenigstens gut aus.


„Herr Lahm.“


Philipp sah auf, lächelte Schwester Anna entgegen.


„Machen Sie sich Sorgen aber warum seufzen Sie so schwer?“ Sie setzte sich lächelnd zu ihm, legte die Hand kurz auf seinen Arm. „Seien Sie unbesorgt. Herr Badstuber ist in den besten Händen.“


„Ich weiß“, er nickte. Aber das musste leider nichts heißen


Mitleidig sah Schwester Anna ihn an. „Aber...?“ Sie wollte mit Verständnis und Ruhe sein Vertrauen gewinnen. Der Fußballer sollte sehen, dass sie keinen von beiden etwas böses wollte und sowieso nichts aussagen würde.
„Wie geht es Ihnen denn? Der Flug ist ja immer eine kleine Herausforderung, oder?“, lächelte sie ihn sanftmütig an. „Herr Badstuber hat wirklich Glück mit so einem...“ Sie machte eine kurze Pause. Als was sollte sie die beiden denn nun bezeichnen? „Freund.“ Das war gut. Immerhin ließ das Spielraum für Herrn Lahm, sodass er sich nicht gedrängt fühlen musste, etwas zu erzählen.


Philipp blieb es nicht verborgen, dass Schwester Anna nach einem Wort suchte, um sie beide zu beschreiben. Das Gute daran war, dass er dadurch sicher sein konnte, dass sie den Kuss gesehen hatte. Er hatte es ja schon geahnt.


„Insgeheim habe ich ja gehofft sie wieder zu sehen“, gestand sie ihm. „Erzählen Sie mir etwas vom Verein? Wie läuft es denn mit dem neuen Trainer? Und wie geht es Jupp Heynckes? Stehen Sie noch in Kontakt, oder...“ Sie stoppte und lachte leicht. „Entschuldigen Sie meinen Übermut, aber die liebe Neugier reißt mich manchmal einfach mit.“ Jetzt war bestimmt das Eis gebrochen, oder?


Ihre Begeisterung für Jupp ließ Philipp schmunzeln. Er beschloss erst mal darauf einzugehen. Später konnten sie immer noch über Holger und ihn reden.
„Jupp geht es so weit ganz gut, es genießt du Ruhe“, lächelte er. „Hin und wieder habe ich Kontakt mit ihm. Er fragt auch häufiger nach Holger. Allgemein war oder ist er jemand, der sich sehr um seine Spieler sorgt und bemüht. Er versteht aber auch was von seinem Fach. Ich mag ihn sehr als Mensch und Trainer.“


Philipp antwortete nur auf ihre Frage zu Jupp Heynckes. „Ja, genau so hab ich ihn auch eingeschätzt. Er soll wirklich ein sehr netter Mensch sein. Außerdem hab ich gelesen, dass er einen Bauernhof besitzt.“ Sie geriet fast schon ins Schwärmen. „Da würde ich ihn gerne mal besuchen. Waren Sie schon mal dort?“, erkundigte sie sich neugierig, ehe sie aber wieder ernster wurde und den Kopf etwas neigte.


Ja, ich war schon mal da“, nickte er. „Zum Abschluss hat er uns Spieler eingeladen. Es ist wirklich sehr schön und idyllisch dort.“


Die freundliche Miene war deshalb aber keinesfalls verschwunden. „Muss ich mir Gedanken machen, dass Sie meine Frage, wie es Ihnen geht, nicht geantwortet haben?“


Diese Frage zu beantworten war einfach. Und die andere? Er wusste ja nun mal, welchen Rattenschwanz das mit sich ziehen konnte.

Er lächelte etwas und schüttelte den Kopf. „Nein, ich wollte nur die anderen Fragen zuerst beantworten. Es geht mir gut soweit. Der Flug war zwar anstrengend, aber ich weiß ja, wofür ich es mache. Oder eher für wen.“


Schwester Anna merkte direkt wie unangenehm es Philipp war und wollte den Kapitän nicht weiter in Bedrängnis bringen. Deshalb legte sie ihm mitfühlend ihre Hand auf das Handgelenk und lächelte ihn an.


Philipp sah auf, als er die Hand auf seinem Arm spürte. Er schaute in ehrliche Augen, das merkte er sofort. Dankbar lächelte er ihr entgegen. Ihre Worte taten gut, beruhigten ihn etwas, aber eben auch nicht vollständig.


Sie müssen sich nicht erklären. Gefühle muss man nicht erklären und für mich hat sich meine Meinung zu Ihnen und Herrn Badstuber nicht verändert.“ Sie nahm die Hand wieder weg und nahm einen Schluck von ihrem Kaffee.


Philipp zögerte, als er erkannte, dass das Grinsen auf Schwester Annas Lippen verschmitzter wurde. Erwartete sie etwa, dass er etwas dazu sagte? Eigentlich erwartete er es ja von sich selbst auch.
„In der Zwischenzeit ist viel passiert“, fing er an, brach aber auch direkt wieder ab und wandte auch den Blick ab. Philipp tat sich schwer damit ihr etwas zu erzählen. Er wusste nicht wirklich was und wie und überhaupt.


Sie müssen sich auch keine Gedanken deswegen machen. Egal wie viel passiert ist, freue ich mich immer Sie zu sehen.“ Die herzliche Krankenschwester fand sofort etwas, was Philipp womöglich aufheitern könnte. „Auch wenn ich glaube, dass das Herrn Badstubers letzter Aufenthalt werden wird. Es wird alles gut gehen und dann hat er keinen Grund mehr herzukommen.“ Sie fand es fast schon etwas schade, aber das betonte sie nicht extra. Immerhin wusste sie genau, wie sehr sich beide wünschten, dass diese Operation eine endgültige Heilung des Knies bedeutete.


Egal, wie oft Holger noch her muss oder nicht… Schwester Anna, was Sie gesehen haben, muss unter uns bleiben, ja? Das ist verdammt wichtig.“ Eindringlich sah er sie an. Das war mehr als wichtig. Es würde ihre Zukunft bedeuten. Ihrer beider Zukunft.


„Aber Herr Lahm“, die gute Frau schmunzelte. „Natürlich. Sie können mir vertrauen.“ Wieder griff sie kurz nach seinem Arm, glaubte sogar zu spüren, wie er sich entspannte.


„Danke“, lächelte Philipp wieder, war wirklich mehr als einfach nur erleichtert. Er hatte keinerlei Zweifel daran, dass sie schweigen würde. Und genau so sollte es sein.


„Aber glauben Sie wirklich, dass Holger nicht mehr her muss?“


„Ja, das glaube ich wirklich. Er ist in den besten Händen und Dr. Steadman ist sehr zufrieden mit dem bisherigen Verlauf. Er wird nicht mehr hermüssen, da sind wir hier alle von überzeugt.“


„Gut.“ Wieder spürte Philipp Erleichterung in sich. Dann konnte er Holger nach der OP ja beruhigt wieder alleine lassen, wenn alles gut gegangen war.


Schwester Anna?“ Eine Kollegin störte den netten Plausch von Philipp und der Krankenschwester. Diese drehte sich zur Tür und seufzte schon leise. „Ich bräuchte dich für Zimmer 4.“


„Man hat hier einfach keine Pause“, murmelte sie, klang aber dabei nicht genervt oder sauer. Es brauchte schon mehr um sie zu verärgern.
„Es tut mir Leid, Herr Lahm, dass wir die halbe Stunde nicht ausnutzen konnten“, entschuldigte sie sich höflich bei dem Fußballer.


Kein Problem“, erwiderte Philipp ehrlich. Er war ja froh, dass Anna eine Krankenschwester ganz in ihrem Element war. Solche Menschen bräuchte es öfter im Leben.


Sie trank ihren Kaffee aus und wollte schon gehen, als ihr noch etwas einfiel. „Ach, wollen Sie vielleicht Ihre Nummer hinterlegen? Dann würde ich Sie anrufen, sobald die Operation vorbei ist.“ Es war gut, dass die aufmerksame Krankenschwester mitgedacht hatte, sonst wäre es Philipp erst im Nachhinein eingefallen.


Ihre Idee war aber gut. „Ich werde sie vorne an der Stationsinfo hinterlassen“, erwiderte er noch, ehe die gute Frau schon verschwunden war. „Machen Sie sich einen schönen Tag und keine Sorge, wir kümmern uns gut um Herrn Badstuber.“


Er lächelte sogar leicht. Philipp glaubte der Frau jedes Wort. Es war schade, dass sie weg war. Etwas planlos trank er den Kaffee aus, hinterlegte seine Nummer und verließ das Krankenhaus erst mal wieder. Draußen überprüfte er die Lautstärke des Handys und stellte diese auf ein Maximum, damit er es ja hören würde später. Wobei er sich ja kannte. Vermutlich würde er eh alle fünf Minuten auf die Uhr gucken.
Noch war er aber auf dem Weg in die Stadt. Im Hotelzimmer warten, wollte er nicht, da würde ihm die Decke auf den Kopf fallen. Außerdem würde er an Claudia denken müssen. Sie war sauer, weil er wieder hier war. Zurecht, ja, aber er konnte doch auch Holger nicht alleine lassen. Doch war das alles es wert seine Ehe aufs Spiel zu setzen? Wollte er das? Konnte er das? Aber konnte er Holger vor den Kopf stoßen? Er liebte diesen Mann. Und wieder mal musste er sich fragen, wie das eigentlich passiert war.
Seufzend schaute er in die verschiedenen Schaufenster und blieb ausgerechnet bei einem Juwelier hängen. Er hatte schöne Uhren, aber er fand die Ringe interessanter. Philipps Blick ging zu seinen Händen. Den Ring nahm er immer ab, wenn er bei Holger war. Es wäre einfach falsch dann den Ehering zu tragen. Aber ihn für immer abnehmen? Nein, das stand gar nicht zur Debatte? Aber zwei Ringe würde er nie tragen können. Ein Ring stand in der Ehe für Verbundenheit. Er hatte sich Claudia immer verbunden gefühlt, wenn er weiter weg war von ihr, sich aber dem Ring am Finger bewusst gemacht hatte.
Nachdenklich hob er wieder den Blick. Er sah auch einige Ketten und kam auf die Idee, dass man doch einen Ring auch an einer Kette tragen konnte. Das wäre auch etwas anderes als ein Ehering, oder? Natürlich könnte er auch einen Anhänger nehmen, aber er fand einen Ring besser. Männlicher irgendwie.
Kurzentschlossen betrat Philipp das Juweliergeschäft. Die Idee war gut, der Kapitän war sichtlich zufrieden, allerdings wusste er nicht wirklich, was er eingravieren sollte. Das war eine heikle Sache. Wenn jemand anderes den Ring finden würde, konnte das böse für sie enden.

Philipp hatte sich schließlich doch entscheiden können und war mehr als zufrieden. In diesem Moment, als er den Laden verließ, war er sich sicher, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte.
Er warf einen Blick auf das Handy. Noch nichts. Philipp beschloss sich noch eine Kleinigkeit zu essen zu holen und dann zurück ins Hotelzimmer zu gehen, damit er ganz nah an der Klinik war, wenn der Anruf kam.



Nach etwa fünf Stunden konnte die Operation erfolgreich beendet werden. Es gab keinerlei Komplikation und Dr. Steadman und sein Team waren zufrieden mit ihrem Patienten, den sie mit dick verbundenen Beinen, aus denen Drainagen ragten, in den Aufwachraum schoben.
Nach einiger Zeit kam Holger wieder zu sich. Man konnte ihm durch seine blasse Gesichtsfarbe und die kaum geöffneten Augen deutlich die Spuren der kräftezehrenden Operation ansehen. Er musste sich erstmal orientieren, wo er hier überhaupt war. Als er verstand, dass die Operation vorbei war, konnte er wegen seiner Müdigkeit trotzdem nicht nachfragen, wie es gelaufen war. Er traute sich aber auch nicht, was der eigentliche Grund für sein Schweigen war. Lieber nickte er auf die Fragen der Krankenschwester, die wissen wollten, ob alles in Ordnung war. Er spürte dumpfe Schmerzen in seinem rechten Knie und ein seltsam taubes Gefühl im linken Bein. Das war nichts, worüber er sich Gedanken machen musste, immerhin kannte er das ja von seinen zurückliegenden Operationen. Nach nur kurzer Zeit brachten sie ihn in sein normales Zimmer und kontrollierten zur Sicherheit die Infusion. „Wenn etwas sein sollte, einfach auf den roten Knopf drücken.“
Dann verschwand die Krankenschwester wieder und Holger schloss die sowieso kaum geöffneten Augen. Nur kurz hatte er an Philipp gedacht und hoffte, dass er da sein würde, wenn er später richtig wach die Augen öffnete. Jetzt war sowieso nichts mit ihm anzufangen. Aber es würde sich auch schön anfühlen, wenn er die ganze Zeit seine Hand in Philipps wissen würde. Zögerlich öffnete er ein kleines Stückchen seine Augen und blickte auf seine Hand. Bald würde Philipp sie wieder festhalten. Diese Tatsache zauberte ein schwaches Lächeln auf seine Lippen und er konnte beruhigter ins Reich der Träume gleiten. Nicht fähig über etwas anderes nachzudenken.

In der Zwischenzeit suchte Schwester Anna den Zettel auf dem Philipps Nummer vermerkt war. Zufrieden wegen dem Operationsergebnis tippte sie die Zahlenfolge ins Telefon, betätigte das mit dem grünen Telefonzeichen und wartete darauf, bis der Anruf entgegen genommen wurde.



Philipp lag auf seinem Bett und spielte mit einem Ring, den er sich vor das Gesicht hielt. Irgendwie hatte er plötzlich Zweifel. War das zu albern? Oder übertrieben? Was, wenn Holger das irgendwie falsch verstehen würde? Was wollte er überhaupt damit sagen?
Plötzlich klingelte sein Handy und Philipp schreckte auf. Eifrig sprang er vom Bett und griff danach.
„Philipp Lahm?“


„Hallo Herr Lahm, Schwester Anna hier. Herr Badstuber hat die Operation gut überstanden. Er ist jetzt in seinem Zimmer und schlummert noch etwas vor sich hin. Er wird aber bald ganz aufwachen.“


„Ich werde sofort kommen. Danke für die Info.“
Das Handy wurde wieder weggelegt. Schnell verschwand Philipp in seinem Badezimmer und machte sich frisch. Die Ringe und die Ketten steckte er in seine Hosentasche, obwohl er sich unsicher war. Aber so konnte er immer noch gucken, was er damit machte. Hauptsache er kam erst mal zu Holger.
Keine fünf Minuten nach dem Anruf ging er durch den Eingang ins Krankenhaus. Direkt fand Philipp den Weg zu Holgers Zimmer. Leise öffnete er die Tür und schlüpfte hinein.
„Hey“, wisperte er, zog sich einen Stuhl heran. Der Ältere griff nach der gerade leblosen Hand. „Ich in da.“
Holger sah süß aus, wie er da so lag. Gut, der dicke Verband und die Infusion nicht unbedingt, aber das ruhige Gesicht. Philipp erhob sich und küsste ihn sanft, ehe er sich wieder setzte und die Hand sanft weiterstreichelte. Sein Blick auf diesen süßen Gesicht. Er wollte nicht den Moment verpassen, wenn er die Augen aufschlug. Philipp wollte das erste sein, was er sehen würde.


Ganz so tief glitt Holger nicht mehr in den Schlaf, daher nahm er die Tür und die Schritte wahr. Sogar die Berührung. Er spürte, dass es Philipps Hand war, die ihn streichelte, und irgendwie war das die Bestätigung, die er gebraucht hatte, um ausgeglichen und ruhig weiter schlummern zu können und sich auszuruhen. Er hatte nie daran gezweifelt dass er sein Versprechen nicht wahrmachte da zu sein, sobald er aufwachte, aber es war schön ihn bewusst in seiner Nähe zu wissen. Und hier in Vail gab es nur ihn und Philipp. Es war etwas besonderes, wenn keine Claudia und kein Julian in der Nähe waren, mit denen er, ob er wollte oder nicht, immer im direkten Konkurrenzkampf stand.  
Nach und nach verlor er an Schlaftiefe, bis seine Lider schließlich leicht zu flattern begannen, ehe er sie anhob, um etwas erkennen zu können. Erst waren es nur Umrisse von einem am Bett sitzenden Menschen, dann wurde die Sicht klarer, deutlicher und Holger konnte sich mehr orientieren.
Vorsichtig bewegte er seine Hand, die in Philipps lag und lächelte ihn noch etwas müde an. Aber das schmälerte nicht die Bedeutung dieses Lächelns. Seine dick eingepackten Beine ignorierte er, genauso das taube Gefühl und die stetig tropfende Infusion.


Irgendwann regte Holger sich, was Philipp dazu veranlasste mit einer Hand sanft über seine Wange zu streichen. „Hey mein Held“, lächelte er. Es war schön zu sehen, dass er endlich wach wurde.


Holgers Lächeln wurde etwas stärker, denn in dem Moment, als Philipp aussprach, er sei sein Held, musste er unweigerlich an die Situation am Abend der Triple Feier zurückdenken. Damals hatte er bitterliche Tränen vergossen, weil er auch ein Triple Held sein wollte. Philipp hatte ihm in einer festen Umarmung versichert, dass er auch bald ein Held sein würde. Und das war er nun. Aber das war nicht alles, nun war er sogar zu seinem Helden geworden.

Hast du dich ausgeruht?“, fragte er mit rauer Stimme, musste sich erstmal räuspern. Holger hatte nicht vergessen, dass Philipp auf ihn vor der Operation ziemlich müde gewirkt hatte. Dabei vergaß er aber komplett Schwester Anna, die etwas Eindeutiges zwischen ihnen beobachtet hatte, kurz bevor sie ihn aus den Zimmer geschoben hatten.


Ein bisschen“, antwortete der Ältere. „Aber ich bin fit, keine Sorge.“ Holger sollte nicht auf die Idee kommen und sich um ihn sorgen. Er musste an sich denken, damit er wieder auf die Beine kam.


Wenn nicht, legst du dich einfach zu mir und wir schlafen beide“, schlug er schmunzelnd vor, meinte das aber vollkommen ernst. Philipp konnte sich ruhig zu ihm legen und sich auch mit ausruhen.
Dann wurde ihm wieder mulmiger. Die Schmerzen in seinem Beinen konnten ihn die Operation nicht verdrängen lassen.
„Wie...?“ Holger schluckte beklommen und wagte es kaum die Frage auszusprechen. Aber wenn etwas passiert war, dann wollte er die schlechte Nachricht lieber von Philipp hören. „Wie ist die OP gelaufen? Ist... ist jetzt alles gut?“ Sein Herz klopfte schneller vor Aufregung. Er wollte ein Nicken. Kein Kopfschütteln. Ein Nicken, ein Lächeln und Worte, die ihm sagten, dass er wieder eine Chance hatte zurückzukehren.


„Der Arzt war noch nicht wieder da, aber Schwester Anna sagte mir vorhin, dass alles nach Plan gelaufen sei. Also ja, jetzt ist alles gut.“ Aufmunternd lächelte er dem Patienten entgegen. Er wusste ja, wie groß die Ängste gewesen waren. Aber sie waren unbegründet. Jetzt konnte sich Holger ganz auf sein Comeback konzentrieren.


Philipp nickte nicht, weswegen Holger seine Lippen aneinander presste und den Älteren fest ansah. Nicht schon wieder. Das durfte einfach nicht sein. Die erlösenden Worte folgten zum Glück schnell. Schwester Anna hätte das bestimmt nicht gesagt, wenn es nicht stimmen würde.



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Kommentare: 2
  • #1

    Engel (Montag, 28 Dezember 2015 09:31)

    Hey :)
    Ich liebe die Stellen als Holger langsam aufwacht. Die waren so mega süß
    Philipp passt ja wirklich gut auf ihn auf.
    Wenn er nur mal sein Leben regeln würde. Aber da sind wir wohl noch etwas entfernt :(

  • #2

    Mailiw Alba (Mittwoch, 03 Februar 2016 21:28)

    Hei

    Süßes Kapitel und ich bin sehr gespannt wie Holgerchen auf den Ring oder die Ringe reagieren wird. Aber lassen wir ihn erst mal richtig aufwachen, hoffentlich ist jetzt auch alles gut und er kann bald nach Hause und die Schwester Anna ist wirklich sehr lieb.

    Liebe Grüße