Kapitel 157 – Der dritte Geheimnishüter

 

 

Einige Tage später saß Holger wieder vor seinem Laptop. Dieses mal unterhielt er sich aber mit seinem ehemaligen Trainer Jupp Heynckes, dessen Kinder bei ihm zu Besuch waren und ihm gezeigt haben, wie man über Skype mit anderen Videochatten konnte. Das testete er deshalb gleich mit Holger aus, um sich zu erkundigen, wie es ihm in Vail erging und wie er sich gesundheitlich fühlte. Sie redeten anfangs sehr viel und intensiv über seine Verletzung, die Rehamaßnahmen und über das Ärzteteam in München. Beide wussten, dass Holger dort gut aufgehoben war, aber Dr. Müller-Wohlfahrt auch Donaustauf als Ort für die Rehabilitation empfohlen hatte. Der Innenverteidiger wollte sich diesbezüglich aber noch nicht entscheiden, denn er blieb eigentlich lieber bei Philipp. Donaustauf war zwar nicht mit Vail vergleichbar, aber dennoch war es wieder eine Distanz, die Holger nicht haben wollte.

 

Plötzlich klopfte es an der Tür. Laut und deutlich – Schwester Anna hatte dazu gelernt und wollte in kein Fettnäpfchen mehr treten.
„Oh, ich komme wieder ungelegen“, bemerkte sie, konnte jedoch keinen genauen Blick auf den Bildschirm erhaschen. „Ich lasse Sie mal in Ruhe mit ihrem Schatz Herrn Lahm weiter chatten. Nicht, dass ich ihn nicht gerne ohne Oberteil sehe. Er ist ja ein ansehnlicher Mann.“ Sie hatte es wirklich nur gut gemeint, aber jetzt war sie mindestens in zwei Fettnäpfchen auf einmal getreten. Riesenriesengroße Fettnäpfchen sogar. „Auf diese große Distanz ist es für Sie ja sowieso schon schwer genug Zweisamkeit aufkommen zu lassen. Ich weiß noch ganz genau, wie es damals mit meinem Mann war. Wir wollten jede freie Minute miteinander verbringen.“
„Hab ich das jetzt richtig verstanden?“, wunderte sich Jupp verblüfft, während Holger sein Gesicht hinter seinen Händen verbarg und tief seufzte. Das konnte doch nicht wahr sein! Hatte er solche Peinlichkeiten abonniert? Warum konnte er nicht ein einziges mal chatten ohne dass irgendetwas peinliches passierte? Er sollte dieses dämliche Skype einfach deinstallieren und sich auf sein Iphone konzentrieren.

Schwester Anna wollte hinter sich die Tür schließen, hörte aber die ihr unbekannte Stimme aus den Lautsprechern und sah Holgers Gestik. Alarmiert kam sie wieder ins Zimmer und wurde sich allmählich dem Malheur bewusst.

Holger?“, sprach Jupp ihn an und beobachtete den Innenverteidiger. „Holger, seid ihr beiden etwa...?“

Der Innenverteidiger entschuldigte sich und bewegte sich mitsamt seinem Rollstuhl aus dem Zimmer. Sein Handy hatte er zum Glück in seiner Kapuzenjacke und konnte Philipp sofort kontaktieren. Man, das war doch so eindeutig! Und Jupps Blick nach zu urteilen, konnte der eins und eins zusammen zählen. Sich herauszureden, hätte nichts mehr genutzt.

Das ist mir so unangenehm“, übernahm Schwester Anna den Platz ihres Patienten. Auch weil sie ein großer Jupp Heynckes Fan war. „Ich bin Schwester Anna. Die Krankenschwester von Herrn Badstuber... die ihn wie es aussieht in keine schöne Situation gebracht hat.“


Während sich Schwester Anna also mit Jupp unterhielt, kam Holger im Aufenthaltsraum an und wählte sofort Philipps Nummer. Sein Herz klopfte heftig und schnell in seiner Brust, weil er um die Beziehung fürchtete. Es sollte doch niemand von ihrer Zuneigung und Liebe erfahren. Bestimmt war der Kapitän sauer, weil Jupp eine potentielle Gefahr für seine Ehe darstellte und... Holger schluckte schwer. Für ihn war das eigentlich nicht verkehrt, weil Claudia ihm eh ein Dorn im Auge war, aber er bezweifelte, dass sie dann glücklich werden würden, wenn alles in der Öffentlichkeit landete. Oder dachte er da zu weit? Sie redeten immerhin von Jupp Heynckes, der das Privatleben seiner Spieler schon immer akzeptiert hatte und es auch weiterhin so handhabte.
Egal, er musste es auf jeden Fall beichten und Philipp darüber in Kenntnis setzen.

 

Es war nicht üblich, dass Holger abends anrief. Sie skypten eigentlich nur und wenn, dann machten sie Uhrzeiten aus. Es musste etwas passiert sein. Hoffentlich nichts mit dem Knie! Angst kroch in Philipp hoch, als er sich aus dem Wohnzimmer stahl, um in der Küche ans Handy zugehen.
„Hey Holger, was gibt es?“, fragte er direkt. „Alles okay?“ Irgendwie wollte er die Antwort darauf aber gar nicht wissen. Es musste einfach alles okay sein mit dem Knie!

Philipp nahm den Anruf zum Glück entgegen. Kurz hatte er schon geglaubt, er könnte gerade nicht, weil er mit Claudia oder Julian beschäftigt war. Die Bedenken stellten sich aber als unnötig heraus. „Ja... oder besser gesagt, nein“, beantwortete er undeutlich die Frage des Älteren. „Jupp weiß wohl Bescheid.“ Holger wartete gar keine Nachfrage ab, sondern berichtete, was passiert war, damit Philipp auf dem Laufenden war.

 

Er war selten so richtig sprachlos, aber gerade war so ein Moment. Jupp wusste Bescheid? Jupp? Nicht nur Schwester Anna, die Meilenweit entfernt in Amerika saß, nein, Jupp. Jupp Heynckes ihr ehemaliger Trainer, Vertrauter. Der Jupp Heynckes, der bekannt war in Deutschland und vor allem im deutschen Fußball.

 

Ich schätze Jupp nicht als jemanden ein, der sich darüber das Maul zerreißt. Trotzdem ist es ungünstig“, schloss er seine Erzählung ab. Ihr ehemaliger Trainer war eigentlich ein vertrauensvoller Mensch, mit dem man sich gut über lustige aber auch ernste Themen unterhalten konnte. Es hätte sie daher schlimmer treffen können. Aber leider eben auch besser, denn je weniger von ihnen wussten, desto angenehmer war es. Vor allem Philipp war es, der sich rechtfertigen musste, da er eigentlich verheiratet war. Anscheinend nicht glücklich genug, um seiner Ehefrau treu zu bleiben.


„Ungünstig? Du nennst das ungünstig?“ Philipp war fassungslos. Ihm fielen hunderte Begriffe ein, aber keines davon war ungünstig! Als wären sie verabredet und Jupp würde sie parallel zum Essen einladen. Das wäre ungünstig. Aber doch nicht, dass er von ihrer Beziehung zueinander wusste.
„Das ist… man, weißt du, was das bedeuten kann?“ Es war nicht fair von Philipp, aber er dachte nicht nur gerade an ihr Outing in dem Sinne, sondern daran, dass Claudia es erfahren könnte. Was, wenn Jupp zu ihr gehen würde? Weil er es nicht duldete?

 

Holger zuckte ertappt zusammen. Ja, er wusste, ganz genau, was das für Philipp bedeuten könnte und wenn er ehrlich war, war er nun mal nicht der heilige Sankt Martin, der alles mit anderen teilte. Er wollte Philipp eigentlich nicht mehr teilen müssen, deshalb empfand er es auch nur als ungünstig und nicht als übertriebene Katastrophe. Der blonde Innenverteidiger machte das alles doch nur mit, weil er Philipp zu sehr liebte, als ihm ein Ultimatum zu stellen. Denn das war gleichbedeutend mit einer Trennung, die ihm sehr weh tun würde. Er kannte den Kapitän. Er würde auf seinen Verstand hören und der sagte, dass er bei seiner Familie bleiben sollte. Eine heimliche Affäre passte sowieso nicht in das Bild eines geregelten Lebens, das man Philipp vor ihrer Beziehung hätte nachsagen können.

 

Erschöpft schloss Philipp die Augen und fuhr sich durch die kurzen Haare. Philipp nahm sich ein Glas Wasser und atmete tief ein und aus. Durchdrehen brachte jetzt nichts.
„Tut mir leid… ich muss damit nur erst mal klarkommen. Können wir morgen noch mal deswegen telefonieren?“
Mario, Schwester Anna und Jupp… das war mindestens einer zu viel.

 

Ist okay“, zeigte sich Holger einsichtig. Er hatte ja trotz allem Verständnis für Philipps Situation. Es war eine Ehe und ein Kind im Spiel. Holger als Familienmensch konnte nicht gnadenlos vorgehen.
Wahrscheinlich war es wirklich besser, wenn Philipp eine Nacht drüber schlief. Vielleicht gab es dann auch neue Erkenntnisse.

 

Begeisterung klang anders, ganz anders. Aber das konnte Philipp auch verstehen, so war es ja nicht. Aber was sollte er denn sagen? Das war nun mal eine verdammt scheiß Situation!

 

Machs gut. Bis morgen“, verabschiedete sich Holger und beendete schließlich das Gespräch. Dennoch lag sein Handy noch in der selben Position zum Telefonieren in seinen Händen, unfähig es zu ändern. „Ich liebe dich“, flüsterte er kraftlos, hatte es nicht gewagt, es auszusprechen, als sie noch telefonierten. Nicht, wo Philipp sowieso schon so aufgewühlt war und er es nicht erwidert hätte.

 

Ehe Philipp reagieren konnte, hatte Holger aufgelegt. „Holger? Holger, was…“ Es tutete nur in der Leitung. Leise seufzte der Ältere. Er starrte ein Handy an und schloss für einen Moment die Augen, um tief durchzuatmen. Holger hatte sich eine andere Reaktion gewünscht, das war offensichtlich. Philipp zögerte. Sollte er ihn zurückrufen? Aber was dann? Konnte er es besser machen? Konnte überhaupt einer von ihnen diese Situation besser machen? Gerade nicht. Philipp war sauer und überrumpelt… er hatte Angst. Er sollte heute nicht mehr mit Holger reden.

 

 

So ist das also.“ Jupp nickte. „Sie müssen sich im Übrigen keine Sorgen machen. Das geht nur Holger und Philipp etwas an. Ich mische mich da nicht ein.“


„Vielen Dank! Ich wollte die beiden nie in eine unangenehme Lage bringen.“


„Das möchte ich genauso wenig. Sagen Sie Holger ruhig, dass er keine Angst haben muss.“ Für Jupp war es selbstverständlich diskret mit der Angelegenheit umzugehen. Ein Grinsen konnte er sich trotzdem nicht verkneifen, denn er wurde sich allmählich bewusst, was er da angerichtet hatte. Im positiven Sinn natürlich, denn es ergab plötzlich alles einen viel besseren Sinn. Am Anfang hatte er Philipp überzeugen müssen, Holger Gesellschaft zu leisten, aber dann mussten sich offenbar Gefühle aufgetan haben. Aber Philipp war verheiratet, das war eine Sache, was Jupp missfiel, da er selbst den Bund der Ehe geschlossen hatte und seine Frau niemals betrügen würde. Aber egal, wie es auch war, war es Philipps Leben und seine Entscheidung, in die er sich nicht einmischte. Er freute sich irgendwie auch, dass die beiden trotz der Öffentlichkeit und dem Tabuthema zueinander gefunden haben.

 

Schon auf dem Gang kam ihm Schwester Anna entgegen. Auf ihren Lippen lag ein entschuldigendes Lächeln, aber Holger war nicht zum Lächeln zumute, weswegen er sich gequält mit dem Rollstuhl den Gang entlang kämpfte.


„Ich habe gute Neuigkeiten, Herr Badstuber“, blieb sie vor ihm stehen. „Herr Heynckes hat mir versichert, nichts zu sagen. Er wird sich nicht einmischen. Sie müssen keine Sorge deswegen haben.“

 

Holger hob erstaunt Kopf und Blick. Wirklich? Es war Freude und Erleichterung, anderseits aber auch etwas Enttäuschung als dominierende Emotion vorherrschend. Wobei er sich auf die Erleichterung konzentrieren sollte. Jupp hätte Philipp womöglich eingeredet, dass er sich entscheiden musste und er hätte seine Frau gewählt. Der Innenverteidiger war in Versuchung seinem Kapitän eine Nachricht zu schreiben, damit auch er aufatmen konnte, aber er ließ es bleiben. Das Telefonat hatte ihn, ohne dass er es zugeben wollte, enttäuscht. Es hatte ihm mehr als deutlich gezeigt, dass Philipp niemals zu ihm stehen würde.

 

 

Wie konnte so eine Beziehung, die für Philipp wohl nur einer irgendwann endenden Affäre glich, und für Holger so heilsam war, ihn nur so derart aus der Fassung bringen? Anstatt sich auf seine Genesung zu konzentrieren, kamen ihm die Ringe wieder in den Sinn. Als er sich am Abend hinlegte, war er viel zu aufgewühlt, als überhaupt ans Einschlafen zu denken. Da war nichts mehr von der Erleichterung übrig, da Jupp versichert hatte, zu schweigen. Nur noch die Sehnsucht nach mehr, die Holger die ganzen Wochen über gekonnt verdrängt hatte. Er hatte gewusst, worauf er sich bei dem verheirateten Familienvater einließ und es auch akzeptiert, solange er nicht direkt damit konfrontiert wurde. Aber jetzt erschien ihm das so schmerzhaft, wenn er an die Zukunft dachte. Holger liebte Philipp viel zu sehr, als dass er einen Schlussstrich ziehen könnte und er hing zu sehr an ihm, um zuzulassen, dass der Kapitän es tat. Nur wie sollte er ihn aufhalten, wenn er den Entschluss dazu umsetzen wollte? Hier in Vail konnte er sowieso nichts machen und in München eigentlich auch nicht, außer er wollte ihn auffliegen lassen. Aber das war für Holger keine Option, würde niemals eine Alternative werden.

 

 

Allerdings musste Philipp sagen, dass es ihm am nächsten Tag nicht wirklich besser ging. Er wusste nicht, was das bedeuten würde, dass Jupp Bescheid wusste. Es konnte Schlimmes bedeuten und auch, wen Jupp nichts verraten würde, war es kein schönes Gefühl zu wissen, dass sein ehemaliger Trainer Bescheid wusste.
Das Training lenkte Philipp etwas ab und doch waren seine Gedanke immer noch viel zu oft bei Holger und Jupp. Er wusste nicht, wie er dem Jüngeren heute gegenübertreten sollte, aber er musste es. Er konnte nicht einfach so noch einen Tag schweigen und alles unkommentiert lassen und ihn ignorieren. Doch wusste er nicht, was er ihm sagen sollte.
Wenn Philipp ehrlich war, setzte es ihm fast mehr zu, dass er nicht wusste, wie er mit Holger umgehen sollte, als die Tatsache, dass Jupp Bescheid wusste. Und wieder wurde ihm bewusst, dass die gesamte Situation ziemlich bescheuert war. Es war nicht fair. Nicht Holger und auch nicht Claudia und Julian gegenüber.
Claudia hatte noch gefragt am Vorabend, wer am Telefon gewesen war und er hatte gelogen. Sich irgendwie rausgeredet und sie hatte ihm geglaubt.
Völlig in Gedanken ging Philipp durch die Tiefgarage des Trainingszentrums an der Säbener Straße als er aufgehalten wurde.


„Philipp.“


Erschrocken blieb er stehen. Diese Stimme… warum? Der Kapitän schluckte schwer und drehte sich um.

Jupp…“
Wieso bitte traf er ihn hier und jetzt? Wieso ausgerechnet Jupp Heynckes, der gestern erfahren hatte, dass Holger und er mehr als nur Freunde waren.


„Ich dachte, das Training wäre schon lange vorbei“, fing der Trainer ein lockeres Gespräch an.


„Ich hatte noch Behandlung“, erklärte Philipp. Es fiel ihm schwer den Blick standzuhalten. Er war in der Regel kein unsicherer Typ, im Gegenteil. Aber mit dieser vollkommen unerwarteten Situation konnte er nicht umgehen. Etwas, was wohl auch Jupp zu bemerken schien.


„Philipp, wollen wir vielleicht gemeinsam eine Runde drehen? Oder musst du los?“


Es war eine Chance und es war auch eine Qual. Irgendwie wollte er mit Jupp reden und irgendwie hatte er auch Angst davor. Aber er wollte auch wieder mit Holger reden können und vielleicht musste er dafür erst mit Jupp reden.
„Ich habe Zeit.“ Er verfrachtete nur seine Tasche ins Auto, ehe er mit Jupp die Tiefgarage verließ. Sie steuerten die Trainingsplätze an. Das Wetter war gut. Es war sonnig und nicht besonders kalt für die Jahreszeit.


„Ich nehme an, du hast mit Holger gesprochen.“


„Er hat mich gestern angerufen.“ Philipp hob den Kopf und beobachtete eine Wolke am Himmel, während er stehen blieb. Jupp tat es nach einigen Schritten auch und sah ihn an. Als Philipp den Blick senkte, trafen sich ihre Blicke.
„Ich weiß nicht, was…“ Er brach ab. Irgendwie wusste er nicht, wie er formulieren sollte, was ihn bewegte. Ihm entwich ein Seufzen. „Ich bin verunsichert“, gab er zu.


Jupp lächelte milde. „Deswegen wollte ich gerade mit dir reden. Ich bin ursprünglich nicht wegen dir hier, aber es hat sich gerade gut ergeben. Ich sollte dir etwas dazu sagen, was ich gestern erfahren habe.“


„Jupp, ich…“

 

Nein, Philipp, lass mich sprechen. Zunächst einmal werde ich Holger und dich nicht verraten. Es wird niemand etwas erfahren von… eurer Beziehung. Ich weiß nicht, was genau da zwischen euch ist, Philipp und ich will es auch gar nicht wissen. Das ist eure Sache und vor allem auch deine. Soweit ich weiß, bist du immer noch mit Claudia zusammen. Ich heiße das nicht gut, aber ich verurteile dich da auch nicht, Philipp. Du bist alt genug, um zu wissen, was du tust. Ich werde euch da auch nicht reinreden. Du sollst aber wissen, dass ich nichts sagen werde. Euer Geheimnis ist bei mir sicher.“


Philipp fiel ein Stein vom Herzen. Zumindest ein kleiner. Jupp würde sie nicht verraten und doch… er ahnte, dass der Trainer ihn eigentlich verurteilte. Er fand nicht gut, was er da tat, dass er Claudia betrog. Aber er sagte es nicht.
„Danke.“
Was sollte er sonst sagen? Sich rechtfertigen? Sich erklären, warum er etwas mit Holger angefangen hatte? Er konnte sich ja selbst nicht mal richtig erklären, was genau sie da verband, was es war, was ihn zu Holger hinzog. Und selbst wenn er es erklären könnte. Ging es Jupp etwas an? Musste er es wissen? Reichte es denn nicht, dass er schwieg? Philipp wusste, dass er nichts verlangen würde im Gegenzug. Andere würden das vielleicht.

Sie gingen noch ein paar Meter zusammen und redeten. Das Thema war ein anderes und Philipp entspannte sich. Er ging später sogar beruhigt zum Auto. Bevor er nach Hause fuhr, schrieb er Holger.
//Hallo nach Amerika, lass uns später telefonieren, ja? Meldest du dich, wenn du kannst? Ich hab Jupp zufällig getroffen… :-*//
Philipp ahnte, dass Holger ihn unter anderen Umständen vielleicht abweisen würde, aber mit dieser Aussage hatte er hoffentlich seine Neugier geweckt. Holger wollte doch bestimmt wissen, was Jupp gesagt hatte, oder? Es war immerhin wichtig für sie beide.

 

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Engel (Montag, 22 Februar 2016 13:59)

    Hey :)
    Ach je, da hat Schwester Anna sich ja richtig kopfüber ins Fettnäpfchen gestürzt. Aber sie ist auch echt unvorsichtig, dass einfach so raus zu krakelen. Es hätte jeder am anderen Ende sein können!
    Philipp übertrifft sich mal weider selbst.
    Er hat sich doch entschieden, für seine Familie und gegen Holger. Er ist eigentlich nur zu bequem, bzw hat nicht den Mut es endgültig auszusprechen
    Vor allem, denkt er, dass Holger blöd ist??
    Auf jeden Fall finde ich es für den Verlauf der Story sehr gut, dass Philipp so ist wie er im Moment ist, auch wenn mir Holger mega leid tut.
    Meine Lieblingsversion ist ja, dass Philipp es ohne Holger versucht und gnadenlos scheitert ;)