Kapitel 119 - Darf ich dich lieben?



Ich will noch nicht schlafen.“
Dennoch fühlte er sich nackt, vor allem da Philipp noch komplett angezogen war. Deshalb stützte er sich auf und zog die Decke etwas über ihre Körper.


Der Ältere rutschte etwas zur Seite, da er auf der Decke lag, um Holger Platz zu bieten. Allerdings wollte er so ja nun auch nicht schlafen. Aber aufstehen wollte er auch nicht, wenn er sich jetzt erst mal an den Innenverteidiger kuschelte.
Er lächelte, gab ihm noch mal einen kurzen, neckischen Kuss und stand dann auf, um sich umzuziehen.


Was sie hier taten, war unbeschwert und doch neuartig zugleich. Sie küssten sich, so als wenn ihre Lippen vorher nie andere berührten. So als gäbe es nur die eine Person, die neben einem im Bett lag. Für Holger war das im Moment auch der Fall. Für Philipp vielleicht auch. Es kam darauf an, wie man den Streit der Eheleute interpretierte.

Der Ältere entfernte sich und erinnerte ihn an eine Sache, die er schon ausgeblendet hatte, nachdem er in den Genuss dieser wundervollen Massage kam.


Oder willst du in deiner Trainingshose schlafen?“, fragte Philipp, während er sich selber das Shirt über den Kopf zog. Es war ihm nicht mehr so unangenehm wie am Vortag, aber komplett umdrehen, tat er sich auch nicht. Das kam eh wenige Sekunden später, nachdem er auch seine Hose und die Socken verloren hatte und nur in Shorts vor ihm stand.


Holger erkannte nur aus dem Augenwinkel, dass Philipp sich sein Shirt über den Kopf gezogen hatte und auch die Hose auszog, denn er saß mit dem Rücken zu ihm. Es war besser so, denn so kam er nicht in Versuchung ihn anzustarren, was dem Älteren vielleicht Unbehagen bereiten würde.

Eigentlich nicht“, grinste er und setzte sich wieder auf. Ihm stieg der Duft der Bodylotion in die Nase, die Philipp auf seinem Rücken verteilte. Es war ein angenehmer Geschmack, den er auswählte und ihn wohl immer an Trentino und an die Massage erinnern würde.


Beinahe verlegen lächelte Philipp und griff dann nach dem Schlafshirt. Für einen klitzekleinen Moment zögerte er. Noch war Holger auch oben ohne. Sollte er es ihm gleichtun? Wieder kam er sich vor wie ein Teenager. Das war ja schrecklich! Aber es wäre nur fair, oder?


Holger zog sich langsam die Hose von den Beinen, entfernte die Socken und legte sich wieder ins Bett. Philipp stand da immer noch, lächelte und trug nichts außer seinen Shorts. Eine leichte Röte war automatisch in Holgers Gesicht zu verzeichnen, als versuchte möglichst unauffällig den Körper zu studieren. Er musste zugeben, dass er gerne über seinen muskulösen Oberkörper streichen wurde – ohne Hemd.


Sein Herz klopfte schneller als er das Shirt zwar in der Hand behielt, aber keine Anstalten machte, es sich anzuziehen, als er wieder ins Bett krabbelte. Holgers Reaktion beobachtete er dabei genau. Er war bereit es jederzeit doch noch anzuziehen. Genauso konnte er es aber auch jederzeit einfach loslassen.


Verlegen senkte er den Blick, als Philipp zu ihm ins Bett krabbelte und behielt nur das Shirt in seinen Händen im Auge. Zog er es sich nicht an? Erstaunt sah er auf, lächelte dann aber und fasste mit einer Hand an das Shirt, um es ihm sanft wegzuziehen.


Wenn Philipp ehrlich war, hatte er gehofft, dass Holger ihm das Shirt einfach abnehmen würde. Er ließ es sofort los als dieser dazu griff.


Zur Verdeutlichung, was er meinte, schüttelte er leicht den Kopf und küsste ihn dann. Er brauchte kein Shirt.


Das Lächeln verstärkte sich und er hätte auch so verstanden, aber Holgers Kopfschütteln machte ihm klar, dass er es wirklich so wollte. Ohne Shirt, ohne Stoff.

Der Kuss war sanft und zärtlich, beinahe schüchtern, weil das, was sie hier gerade taten neu war. Neu, aber eben auch genau das, was sie beide wollten. Sie wollten doch beide den Körper des anderen erkunden, da brauchten sie sich gar nichts vormachen. Und doch handelten sie nicht.


Es war warm genug und außerdem wollte Holger ihn ohne diesen lästigen Stoff begutachten und fühlen können. Auch, wenn er so bestimmt dafür gesorgt hatte, dass das Shirt auf der anderen Bettseite landete, traute er sich nun doch nicht die feinen Bauchmuskeln nachzufahren, oder seine Finger über die starke Brust tänzeln zu lassen.

Stattdessen sah er ihm mit einem liebevollen Blick schweigend in die wunderschönen Augen, die ihm so viel gaben und positive Gefühle vermittelten, wenn Philipp auch nur den Blick mit einem Lächeln erwiderte. Solche Empfindungen verspürte er wirklich noch nie zuvor in seinem Leben. Es fühlte sich an, wie ein zartes Band. Augenscheinlich leicht zu trennen und doch unzerreißbar. Diese schier endlosen Momente verband sie für die Ewigkeit.


Der Jüngere fesselte Philipp mit seinem Blick und dieser konnte sich gar nicht von diesen wunderschönen Augen lösen. Er versank in diesem tiefen Blau und wurde magisch davon angezogen.


Holger schloss seine seine Augen. Er war beinahe in Versuchung nur zu genießen und selbst vorsichtig und zurückhaltend zu sein. Philipp machte es ihm auch oft leicht. Beim Kuss und beim zärtlichen Streicheln ergriff er prompt die Initiative, dennoch zögerte Holger und strich fast berührungslos dem Rücken entlang. Nur mit den Fingerkuppen spürte er ganz leicht die starke Haut am Rücken.


Langsam näherte er sich Holger. So weit bis sich ihre Lippen zum wiederholten Male trafen. Zärtlich bewegten sich ihre Münder gegeneinander. Philipps Zunge fuhr die weichen Konturen nach, während sich einer seiner Hände an Holgers Hals legten. Der Kuss wurde intensiver und parallel wurde Philipp mutiger. Seine Hand wanderte tiefer auf die muskuläre Brust, ließ sie aber erst mal da liegen bis sie sich lösten und er wieder in diesem wundervollen Blau versinken konnte.


Die Hand auf seiner Brust erinnerte ihn dann daran, dass er mutiger sein durfte. Bestimmend legte Holger seine Hände an der Hüfte ab, nachdem er seinen Arm umständlich unter den Kapitän geschoben hatte. Allerdings fragte er sich, warum er von unten startete, anstatt sich vom Hals abwärts hinunter zu tasten. Ob das in Philipps Augen so aussah, als wolle er ihm die Shorts ausziehen?


Anscheinend hatte Holger einfach nur einen Anschub gebraucht. Philipp spürte die Hände an seinen Hüften und lächelte leicht in den Kuss.


Holger wurde rot. Wegen seiner Gedanken und wegen Philipps Taten, durch die ihm regelrecht heiß wurde. Da wäre eine Bettdecke, rein aus Temperaturgründen, überhaupt nicht mehr nötig, wenn man einen Philipp Lahm im Bett haben durfte.


Philipp fühlte kaum die Berührung auf seinem Rücken. Er überlegte, ob Holger eigentlich nicht wollte. Ging er ihm doch zu weit? Er konnte es nicht einschätzen. Aber wieso war er dann selber so zurückhaltend?


Um jeglicher Vermutung, Holger wolle ihn weiter ausziehen, vorzubeugen, tasteten seine Hände sich dem maskulinen Körper wieder hinauf. Jede einzelne Stelle an seinem Rücken wollte er einmal ertasten und ihn kennenlernen. Ihn dabei weiter zu küssen, was fast eine Schwierigkeit, denn er wollte sich auf so viel konzentrieren. Philipps Geruch intensiv wahrnehmen, seinen Körper betasten, ihn mit Küssen liebkosen, ihm in die Augen sehen... und darauf achten, dass ihm nicht doch noch diese drei Worte über die Lippen kamen.


Es waren genau diese Hände, die er gerade fühlen wollte. Und es war egal, ob sie nun an seiner Hüfte oder auf seinem Rücken waren. Dort waren sie nämlich fast genauso schön.

Vorsichtig löste Philipp den Kuss, lächelte und legte sich erst mal richtig hin.


Holger war drauf und dran sich zu entschuldigen, nachdem Philipp sich plötzlich entfernte. Aber durch das Lächeln hielt er inne und verfolgte ihn neugierig mit seinem Blick. Anscheinend ging es ihm nur darum sich gemütlich hinzulegen.


Philipp schüttelte das Kissen etwas auf, schnappte sich die Decke, zog sie aber nur über ihre Beine.

Danach legte er sich neben Holger. Immer noch lächelte er.


Er zog sogar die Decke bis zu ihren Hüften hoch, legte dabei unweigerlich die Aufmerksamkeit auf ihre beider Oberkörper.


Seine Hand hob sich zögerlich und legte sich schüchtern auf Holgers Haut.

Wieder startete er beim Hals, fuhr über das Schlüsselbein, Richtung Mitte und von da aus die Brust hinunter bis zum Bauchnabel. Seine Augen folgten den Bewegungen.


Er konnte die leichte Unsicherheit erkennen, bevor die Hand sein Ziel auf seinen Körper fand. Holger verstand Philipp. Er selber war so gut wie nie mutig genug die Initiative zu ergreifen und seinen Körper zu berühren, obwohl er ihn mit seinen Blicken immer so genau studierte. Er stellte sich so viel vor, wo er seine Hände platzieren könnte, aber doch tat er es nicht, aus Angst Philipp könnte es nicht mögen und die Konsequenz daraus bestehen, dass er ihn nicht mehr anfassen und nahe sein durfte.


Wenn ich dir jetzt sage, dass du gut gebaut bist, sage ich dir nichts neues, oder?“, schmunzelte er und sah wieder auf.


Seine Worte ließen ihn etwas grinsen. War gut gebaut gleichbedeutend mit schön finden? Holger konnte das doch so verstehen, oder? Wenn es nicht so albern wäre, sich deshalb Gedanken zu machen, würde er direkt nachfragen oder es umschreiben.


Noch während er den Kopf hob, waren ihm seine Worte aber peinlich, weswegen er sich lieber schnell vorbeugte und die weichen Lippen zu einem neuen Kuss einfing, damit Holger gar nicht auf die Idee kam groß etwas zu sagen. Worte wurden eh überbewertet. Oder? Gerade schon. Gerade zählen Taten.


Reden war jetzt sowieso nicht möglich, denn in dem Moment, als die Worte Philipps Mund verlassen hatten, verband dieser ihre Lippen zu einem Kuss. Also erwartete er womöglich gar keine Antwort auf diese doch sehr rhetorisch wirkende Frage.


Als Philipp den Kuss löste, schnappte Holger wieder nach ihnen, seufzte leise und schloss seine Augen, während seine Hände tapfer über den Körper des Älteren wanderten.


Philipp entwich genau wie Holger vorhin ein Seufzen. Egal, wie falsch das hier vielleicht war, es fühlte sich gut an. Er konnte und wollte das nicht leugnen. Er wollte das hier mit Holger genießen. Er wollte einfach hier liegen, ihn berühren, von ihm berührt werden und dieses neue Gefühl, was ihn da in seiner Gegenwart heimsuchte, auskosten.


Philipps Seufzen ließ ihn mutiger werden. Er brauchte diese Bestätigung, dass es in Ordnung war, so extrem, dass er sich selber nicht mehr kannte. Aber wie sollte er sonst wissen, ob er zu forsch an ihn heran ging oder ihn sogar bedrängte. Das war nämlich nicht sein Plan.

Einmal strichen sie der Wirbelsäule entlang, einmal tänzelten die schlanken Finger auch über Brust und Bauch. Auch die Seiten ließ er nicht aus und streichelte hauchzart darüber. Es war neu, es war komisch und er war noch etwas unsicher, aber doch war es eine tolle Erfahrung. Es gefiel ihm auch einfach zu gut. Philipp gefiel ihm auch zu gut, wie er jeden Tag aufs Neue feststellen durfte. Es bestand kein Zweifel daran, dass er den kleinen Kapitän begehrte und aus tiefstem Herzen liebte. Denn jetzt gab es nichts, wo er lieber wäre. Nicht einmal auf dem Fußballplatz oder an der Playstation. Philipp stand da ganz oben in der Rangliste.


Wieder war es Philipp, der den Kuss löste, damit er nicht ganz außer Atem war gleich. Sofort suchte er Holgers Blick und lächelte beinahe schon verliebt. „Das ist hier viel besser als unten zu zocken“, flüsterte er leise und das Lächeln wurde zu einem Grinsen.


Seine Worte überraschten ihn nicht, aber sein Blick dafür umso mehr. Holger bildete sich nichts ein, da war eindeutig ein gewisser Glanz in seinen Augen, als er ihn anlächelte. „Sehr viel besser“, hauchte er und rutschte tapfer noch etwas näher, um einen Kuss auf der Wange des Kapitäns zu platzieren.


Natürlich stimmte Holger ihm da zu. Obwohl… war das so natürlich? Der Kerl zockte für sein Leben gerne. Irgendwie war es schön zu wissen, dass er gerade mit ihm lieber Zeit verbrachte als mit den anderen unten. Ob es auch so wäre, wenn Mario noch da wäre? Wenn er noch bei ihnen wäre, könnten sie sich ja jederzeit sehen und dann war ein Abend wohl wirklich egal. Ob es aber bei dem einen Abend bleiben würde? Das war wohl eine andere Frage.
Vermutlich wären viele an ihrer Stelle jetzt richtig im Bett gelandet und hätten miteinander geschlafen, aber es schien wohl keiner von beidem das Verlangen danach zu haben. Es ging ihnen eben nicht nur um Befriedigung. Vor allem Holger ging es um so viel mehr, was Philipp womöglich nicht mal erahnen konnte.


Aber das hier war nicht nur Genuss. Es war verbunden mit Aufregung und Neugier. Philipp wusste natürlich, wie es war, wenn man einen nackten Körper streichelte, aber nicht, wie es bei einem Mann war. Nie hätte er geglaubt, dass er eine flache Brust und Bauchmuskeln so anziehend finden konnte, aber es war möglich.


Holger wagte sich sogar noch weiter vor. Er küsste seinen Hals und seine Schulter. Seine Hand ruhte auf Philipps Seite, während er seinen Kopf wieder in Philipps Höhe brachte. Waren ihm die Küsse zu viel? Oder gefiel es ihm? Holger würde es definitiv gefallen, immerhin musste er schon bei den Küssen vor der Massage einige Seufzer unterdrücken, was ihm mehr schlecht als recht gelang.

Augenblicklich schlug Philipps Herz etwas schneller, aber er fühlte sich nicht unwohl. Ganz im Gegenteil. Er reckte seinen Kopf, damit Holger mehr Platz hatte. Die weichen Lippen kitzelten leicht, aber fühlten sich auch gut an. Generell war Philipp eh jemand, der Küsse an jeder Stelle der Haut liebte, aber gerade von Holger mochte er sie besonders. Vielleicht lag es auch an diesem fast perfektem Moment. Es war egal. Gerade ging es um diesen Moment und um nichts anderes.


Es war ihm ein großes Bedürfnis, dass der Ältere sich in seiner Gegenwart wohl fühlte. Am besten genauso wohl, wie Holger sich in wiederum seiner Anwesenheit fühlte.

Der Kapitän merkte, dass er nicht mit so einer Situation gerechnet hatte, als Holger eben so reagierte, wie er reagierte. Aber er würde den Teufel und tun und dagegen protestieren, dass er wieder geküsst wurde. Ebenso wollte er nicht, dass die Hände woanders waren. Er wollte nicht als einziger den Körper des anderen erkunden und es war beinahe beruhigend zu wissen, dass es Holger genauso ging, dass er auch neugierig war.


Holgers Blick senkte sich zu seinen Beinen. Sein linkes lag halb zwischen Philipps, wodurch er die Härchen spürte, die ihn leicht kitzelten. Er durfte wieder einmal feststellen, dass die Beine des Kapitäns anders waren. Abgesehen von der Behaarung und der Länge. Sie sahen muskulöser aus, man konnte die starken Muskeln und Sehnen direkt fühlen.


Philipp spürte Holgers Bein und winkelte sein eines an, um neckend die Wade entlang zu fahren.


Während Holger nach unten blickte, musste er schmunzeln, als sich Philipps Bein bewegte und seines entlang fuhr.


Danach legte Philipp seine Hand unter das Kinn des Jüngeren und zwang ihn mit leichter Gewalt wieder den Kopf zu heben, damit er sich einen Kuss klauen konnte.


Eben jener hinderte ihn daran dieser Tat weiter mit seinen Augen zu folgen, sondern dirigierte ihn dazu aufzublicken. Mit seiner Äußerung hätte er nicht gerechnet, aber sein Schmunzeln verstärkte sich unweigerlich und wurde zu einem Grinsen.


Deine Beine sind länger als meine, das kann ich dir auch so sagen, das muss du nicht mit deinen Augen nachmessen“, flüsterte er dann amüsiert. Irgendwie so etwas wäre doch von ihm jetzt auch gekommen, oder nicht?


Das hatte er gar nicht mit seinem Blick ausdrücken wollen, aber er mochte diesen witzelnden Äußerungen, weil sie Lockerheit in die Situation brachten, in der sie so angespannt waren. Sie waren doch beide angespannt, oder? Philipp weniger als er, denn bis auf das eine zögerliche Berühren konnte er nichts mehr feststellen, das nicht auf Sicherheit und Entschlossenheit hindeutete.
Es war aber auch gut so. So beseitigte er immer ein kleines Stück von Holgers Scheu. So als wäre er ein Zwerg, der im Bergwerk arbeitete und dabei immer wieder etwas Schutt mit einer Schubkarre zur Seite schob. Holger lächelte wegen dieses Vergleichs, da er auch auf den Kapitän zu traf, so klein wie er war. Er war doch jetzt auch irgendwie sein kleiner Zwerg.


Holger erwiderte nichts, grinste nur immer mehr, was Philipp schon reichte. Was hätte er in Vail für so ein Lächeln gegeben? Mehr hatte er damals gar nicht gewollt. Der Kapitän war richtig glücklich, dass er es jetzt bekam. Endlich konnte er wieder so unbeschwert sein. Was hatte Holger damals noch gesagt? Er hatte ihn für das aufrichtige Lächeln beneidet. Jetzt gab es da doch keinen Grund mehr zu, oder? Holgers Lächeln war doch ebenso aufrichtig.


Holger sehnte sich nach diesen Lippen, die er wieder zu einem leidenschaftlichen Kuss einfing, ehe er seine Stirn an Philipps lehnte.


Aufrichtig war auch der folgende Kuss. Leise seufzte Philipp in die Bewegung hinein. Mit so viel Gefühl hatte er gerade nicht gerechnet, aber es war toll. Er erwiderte den Kuss sofort und nur zu gerne. Dieser Mann konnte aber auch küssen… das war echt der Wahnsinn.

Philipp genoss viel mehr als nur die Küsse. Er genoss die Nähe zwischen ihnen. Sie zeigte sich nicht nur durch die nackte Haut, die sich berührte, auch durch den Atem des anderen, den sie spürten.

Die Stirn an seiner ließ Philipp lächeln. Irgendwie hatte diese Berührung etwas Vertrautes. Er konnte es gar nicht richtig erklären, aber er war sich sicher, dass dies auch keine Erklärung verlangte. Manche Sachen musste man einfach so hinnehmen. Und das nahm er sehr gerne hin.


Holger genoss den warmen Atem des Älteren, der sich auf seiner Haut spürbar machte. Seine Hände strichen bis zu seiner Brust hinauf und verweilten dann dort, nachdem er seine blauen Augen öffnete und den Kapitän so dicht vor sich betrachtete.


Philipps Augen folgten der Hand, ehe er einen Blick auf sich spürte und wieder aufsah, direkt in die blauen Meere.


D-darf ich dich lieben?“
Holger dachte in diesem Moment auch nicht daran, dass ''sich lieben'' auch noch eine andere Bedeutung hatte, aber er war auf diese Worte, auf das Gefühl der ''Liebe'' fixiert, die er mit diesem Satz auszudrücken versuchte, dass ihm der Gedanke daran gar nicht in den Sinn kam. Holger stellte sich eher die Frage, warum er das fragte? Wieso ihm dieses Wort überhaupt rausrutschen musste. Wie konnte er jetzt von Liebe reden? Er empfand die Gefühle für Philipp so, daran bestand kein Zweifel, aber er würde den Kapitän hoffentlich nicht damit verschrecken. Oder wusste dieser längst, was er fühlte? Eigentlich müsste er es wissen. Holgers Körpersprache zeigte es doch nur deutlich, dass da mehr als nur Verknallt sein im Spiel war.
Holgers flachen Hände winkelten sich an, damit er mit seinen Fingerspitzen die nackte Brust des Kapitäns berührte, während er Schutz in Philipps Halsbeuge suchte. Seine Stirn berührte nun nicht mehr die des Kapitäns, sondern seine Schulter.


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Kommentare: 1
  • #1

    Engel (Freitag, 20 März 2015 16:47)

    Der Titel des Kapitels hat ja schon so etwas angedeutet
    Habt ihr auch echt schön umgesetzt
    Ich glaube nicht, dass Philipp Holgers Frage aufs körperliche bezieht
    Sie haben nur so sanfte Berührungen ausgetauscht, dass Philipp das bestimmt richtig auffasst
    Interessant wäre ob Holger eine Antwort bekommt ;)