Kapitel 114 – Prinzessin Toadstools Fehde



Das Training unter der brütenden Sonne war anstrengend, aber gut. Philipp fühlte sich wohl und war froh, dass die Vorbereitung wieder begann. Aber dieses Gefühl zeigte ihm auch, dass es für Holger wirklich sehr schwer sein musste, dass er nicht trainieren konnte. Der Kapitän beschloss ihn heute auf andere Gedanken zu bringen. Er wollte ihn ja eh noch massieren und warum dann nicht heute nach dem Abendessen? Ja, das klang nach einem Plan.
Sie machten mal wieder eine kurze Trinkpause als Philipp mehr zufällig den Blick schweifen ließ. Er sah Holger und Mario am Zaun stehen. Er winkte ihnen zu, ehe er Bastian anstupste.


Schau mal, Holger ist da, um deine Soloeinlage zu sehen“, grinste er.


Der Vize schüttelte den Kopf. „Der ist wohl eher wegen dir da. Ich hab’s ja gestern schon gesagt, nicht so viel flirten.“


Bastian lachte und Philipp verdrehte die Augen. Äußerlich wirkte er normal, aber sein Herz raste. Warum musste er solche Witze machen? Er traf doch damit direkt ins Schwarze. Ahnte er was? Oder machte sich Bastian da wirklich nur einen Spaß raus? Er konnte nur letzteres hoffen.

Als das Training vorbei war, trabte Bastian zu Holger, während Philipp noch kurz mit Pep sprach. Er wollte eine Einschätzung von ihm, wie es dem Innenverteidiger ging. Der Kleinere gab sich optimistisch und beteuerte, dass Holger trotz allem auf einem guten Weg war. Dessen war er auch überzeugt.


Holger hätte es persönlich besser gefallen, wäre Philipp zu ihnen gekommen, aber über Bastian freute er sich natürlich auch. Sie waren immer noch sehr gute Freunde, würden es auch bleiben, auch wenn Holger nicht ganz ehrlich zu dem Vize sein konnte.


„Hast du abends Bock zu zocken?“, fragte der Vize-Kapitän direkt. „Thommy macht bestimmt auch mit, wenn wir wieder zwei gegen zwei spielen.“ Basti überlegte, sah kurz zu Mario, der sich aber in ein Gespräch mit Xherdan vertiefte.


„Wir fragen Philipp, ob er Marios Rolle übernehmen will. Kann der überhaupt zocken?“, fragte er lachend.


Holger nickte leicht und rief sich einen ganz besonderen Abend in Erinnerung. Sie hatten Pizza gemacht und danach wurde ihm so schlecht, dass sie nicht weiter spielen konnten. Eine Revanche wäre also angebracht und passte ganz gut. Wenn Philipp überhaupt Lust dazu hatte. Holger war unsicher, denn er verbrachte den Abend auch gerne allein mit dem Kapitän, aber Basti schien nicht in der Stimmung zu sein Ablehnung zu akzeptieren. Vor allem da es keinen offensichtlichen Grund gab, der rechtfertigen würde, dass er keine Lust auf zocken hatte. Denn die hatte Holger bekanntermaßen immer.


„Dann fragen wir ihn gleich mal, sobald der Herr Zeit für uns hat“, schmunzelte der Vize und beobachtete Pep und Philipp.


Der Trainer gestikulierte, weswegen sie vermuteten es ginge nun um Taktiken, Laufwege oder dergleichen, die er mit dem Kapitän besprechen wollte.


Es ging wirklich noch um das Training, nachdem das Thema “Holger” abgehakt war. Philipp hörte aufmerksam zu, konnte seine Sicht nachvollziehen und fand sie sogar alles andere als schlecht. Aber der Kapitän war auch froh als er gehen konnte und gesellte sich zu Holger und Bastian.


„Du bist dabei, oder?“, begrüßte dieser ihn auch direkt.


Wo dabei?“, hakte Philipp nach und schaute etwas skeptisch von Bastian zu Holger und wieder zurück. Der Vize grinste breit.


Na, beim Zocken. Mario ist raus und du als Kapitän hast die Pflicht seine Position einzunehmen.“


„Hab ich das?“ Philipp lachte. „Wann denn?“


„Heute Abend nach dem Essen, dachte ich“, erklärte Bastian ihm.


Kurz ging Philipps Blick zu Holger. Der war sicher dabei, oder? Wäre er ja auch, aber dann war sein Plan mit der Massage hinfällig. Oder sie saßen einfach nicht bis spät in die Nacht an der Playstation. Ja, das klang doch nach einem Plan. Holger zockte immerhin gerne, so kam er vielleicht auch auf andere Gedanken wegen Mario.


Basti ging wie immer sehr direkt vor, wie man ihn kannte. Holger schmunzelte und behielt dabei Philipps Reaktion darauf im Auge. So erkannte er auch, dass der Ältere seinen Blick suchte, er aber nicht mehr darauf reagieren konnte, noch ehe Philipp einwilligte.


„Gut, ich bin dabei“, er nickte zustimmend und grinste. „Bin ich dann entlassen und darf duschen gehen?“


Holger erachtete das Grinsen einfach mal als gutes Zeichen, dass er das auch wirklich wollte. Das würde sicher lustig werden, wenn Basti und Philipp zusammen spielten. Immerhin war Mario ein begnadeter Fifa-Zocker und der Kapitän eben nicht. Basti würde sich noch so richtig ärgern, dass er nicht Manu oder jemand anderen als seinen Spielpartner ausgewählt hatte. Oder er würde ihn oder Thommy überzeugen zu tauschen. Er war gespannt, wie das nachher ablaufen würde.


Basti rief Franck etwas zu, der ihn zu sich winkte. „Bin mal kurz weg, bleibt mir hier anständig.“


Warnend streckte er den Zeigefinger hoch und schenkte gespielt tadelnde Blicke. Es fehlte nur noch die Erwähnung, dass sie nicht flirten sollten, aber im Grunde konnten sich beide denken, worauf der Vize hinaus wollte. „Wenn der wüsste“, flüsterte Holger zu Philipp, als sie endlich nur zu zweit am Rand abseits des Feldes standen.


Wenn er was wüsste? Dass wir gleich alles andere als anständig sind?“, schmunzelte Philipp. Aber er wusste ja, wie Holger das meinte und er hatte ja auch Recht.


Holger schluckte beklommen, nickte dazu kaum merklich. Was wollte Philipp denn mit seiner Aussage andeuten? Dass sie sich gleich nicht mehr anständig verhielten? Aber... nein, nicht weiterdenken. Er sollte das einfach auf sich zukommen lassen. Wenn er jetzt darauf anspringen würde und Philipp hatte lediglich einen Witz gemacht, käme es so, als dachte er an gar nichts anderes mehr als mit dem Kapitän einen Schritt weiterzugehen. Und es war ja auch nicht so, dass er nichts anderes mehr wollte. Es wäre schön, aber auch mit einer gewissen Angst verbunden, weswegen Holger auch die ruhigen Momente genoss, in denen sie sich nur aneinander kuschelten und gegenseitig streichelten.


„Du weißt nicht, worauf du dich eingelassen hast“, schmunzelte Holger, während er selber schon in Richtung Hoteleingang schlenderte. Basti würde ihnen schon folgen, obwohl sie sich sowieso alle erstmal duschen würden. Wenigstens wusste Holger jetzt, dass Philipp ins Zimmer ging und duschte, damit er nicht ein zweites Mal einfach reinplatzen würde. Wenn er sich jetzt bemühte, würde sein Kopf nicht wieder anfangen zu glühen und aussehen wie eine Tomate. Holger redete sich konsequent ein, dass dabei doch nichts schlimmes war. Sie waren beide Männer und da sie sowieso aufeinander standen, war das doch auch in Ordnung, wenn sie mehr von den anderen sahen. Oder? Interessante Gedanken, aber Holger merkte, dass das nicht half gegen seine Röte anzukämpfen.


„Wieso? Ich habe mich darauf eingelassen gegen euch Experten zu spielen. Ich habe ja bei dir schon so schlecht ausgesehen, das wird heute nicht besser sein, das weiß ich auch.“ Philipp sah dem ganzen realistisch entgegen. Er hatte nicht die leiseste Chance gegen Bastian, Thomas und Holger. Selbst wenn sie zwei gegen zwei spielen würden, sähe sein Team nicht sonderlich gut aus. Ob Bastian wusste, worauf er sich eingelassen hatte, als er ihn dazu geholt hatte?


So gewinnen Thommy und ich auch endlich mal gegen Basti“, schmunzelte Holger in Vorfreude auf den bevorstehenden Sieg gegen den Vize. Gut, es war Philipp gegenüber nicht ganz korrekt, aber ihn ärgerte das Verlieren sicher weniger. Außer, wenn Basti ihn mit einigen Worten zurecht wies, dass er es unfair fand mit ihm zusammen zu spielen. Holgers Schmunzeln wandelte sich zu einem zufriedenen Lächeln. Bestimmt würde es ein gemütlicher, angenehmer Abend zu Viert werden.


Philipp ging gedankenverloren neben Holger her. Er dachte an den Abend zurück als sie bei Holger gewesen waren. Am Morgen war er durch den Kuss aufgewacht. Ein Kuss, von dem er inzwischen wusste, dass er nicht Sarah galt. Er hatte von Anfang an ihm gegolten. Holger war damals ein großes Risiko eingegangen, aber er hatte es in Kauf genommen und so Zurückweisung erfahren. Das musste in dem Moment schlimm gewesen sein für ihn.
Aber das war Vergangenheit. Jetzt würde Philipp ihn niemals bei seinen Küssen zurückstoßen. Wenn er so darüber nachdachte, würde er ihn gerade am liebsten wieder küssen. Er schielte zu ihm und bemerkte den roten Kopf. Oder bildete er sich das nur ein? Fragen wollte er irgendwie nicht.
„Willst du zuerst duschen?“, fragte er dann lieber. Ihm kam dabei ein Gedanke. Zuhause duschte er auch manchmal mit Claudia zusammen und groß genug war diese Dusche hier ja auch. Aber… nein, das erschien ihm dann doch etwas zu viel zu sein. Zumindest im Moment. Wobei das zu seinem Kommentar passen würde. Gemeinsam duschen wäre gewiss alles, aber nicht anständig.


Holger bejahte den Vorschlag als erster zu duschen, was er bei Ankunft im Zimmer auch gleich hinter sich brachte. Danach machte sich Philipp frisch für das abendliche Zocken im Gemeinschaftsraum.


Erst stand das Abendessen auf dem Plan, ehe sich das Grüppchen vor der Playstation niederließ.


„Wieso muss ich denn jetzt mit Fips spielen?“, fragte Bastian zum wiederholten Male. „Das ist voll unfair.“


Philipp schnaubte bloß und tat beleidigt. Er wusste ja, dass das alles nur Spaß war. „Ich kann auch wieder gehen, dann müsst ihr zu dritt klarkommen.“


„Nein, bitte, geh nicht“, flehte Thommy. „Basti meint das nicht so. Eigentlich freut er sich total darauf mit dir zu spielen, richtig?“


Lachend schüttelte der Kapitän den Kopf. Er wusste ja, dass er nicht der beste von den dreien war. Okay, er war mit Abstand der schlechteste, aber er war nun mal nicht so besessen wie die anderen. Er schielte zu Holger und grinste. Irgendwie war das doch toll. Der Abend schien so normal zu sein mit den Neckereien. Und Holger war mittendrin. Es war wie früher, nur ohne Mario und ohne Kreuzband.


Holger verfolgte das Necken mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Es tat ihm sichtlich gut sich so unbeschwert in der Nähe seiner Freunde aufzuhalten, so als wäre rein gar nichts vorgefallen, dass seiner Laune abtrünnig sein könnte.
Basti nahm es nun deutlich gefasster, dass er mit Philipp in einem Team spielen musste, immerhin wollte er den Kapitän nicht gleich wieder vergraulen. Immerhin bestand noch die Hoffnung, dass sich seine Zockkünste etwas mauserten. Als das Spiel letztlich startete, sahen alle drei, dass dem nicht so war.
Thomas jubelte ausgelassen über seinen ersten Treffer, den er innerhalb weniger Sekunden erzielen konnte. Holger schmunzelte nur und vermied den Blick zu Philipp, der schon genug damit zu tun hatte Bastis Fluchen zu ignorieren.
Der Vize startete einige Versuche auf das Tor zu treffen, aber immer schaffte es entweder Holger oder Thomas den Fuß noch zwischen Ball und Tor zu bekommen. Philipp hingegen fiel dies sichtlich schwer, weswegen Thomas den zweiten Treffer landete und mit Holger einschlug.


„Dein ernst? Also den hättest du jetzt echt haben müssen“, beschwerte sich Basti, ließ den Controller sinken und sah Philipp entrüstet an. „Da glaubt man ja, du hilfst eigentlich zu Thomas und Holger“, murmelte er. So erwachsen sich Basti auch gab, ein schlechter Verlierer war er allemal.


„Philipp hat halt als Kapitän wichtigere Aufgaben als zocken zu üben, Basti“, mischte sich Thomas lachend ein.


Wie hätte ich den denn haben sollen?“, entrüstete sich Philipp. „Das ist doch nicht mehr normal, wie die spielen. Ich bin für eine Dopingkontrolle.“


Thomas lachte laut. „Also das Bier nehme ich gerne, aber ich pinkel nicht für dich in irgendwelche Plastikbecher.“


Das will ich auch nicht“, lachte Philipp nun auch. „Schieß einfach nicht mehr so viele Tore, dann passt das.“


Fips, das ist Bestechung, dafür kannst du in den Knast wandern“, warf Bastian ein. „Wobei… mach das. Alleine hab ich eher eine Chance gegen die beiden.“ Das Gesicht des Mittelfeldspielers zierte ein breites Grinsen.


Wie liebenswürdig ihr mal wieder seid“, Philipp verdrehte die Augen. „Ihr könnt euch gleich wen anderes suchen.“


Nein, Fips, bleib. Wir wollen doch gegen euch gewinnen“, bat Thomas, lachte aber auch wieder.


Der war generell nur am Lachen und Grinsen, was man von Philipp nicht gerade behaupten konnte. Nicht, dass er keinen Spaß hatte, den hatte er schon, bloß verflog er langsam aber sicher.


Holger nahm sich vor, wenn das so weiterging, dass er das mit Philipp auf jeden Fall noch üben musste, damit er ein wenig mithalten konnte. So alt war er ja auch noch nicht, dass er das nicht mehr erlernen konnte.


Da merkt man wieder was man an Mario hatte“, sagte Basti schmunzelnd vor sich hin. „Fips wird sein Erbe nie annehmen können.“


Langsam aber sicher bekam Holger Mitleid mit Philipp. Er spielte wirklich schlecht gegen sie, aber trotzdem sollte man ihm auch eine Chance geben. Deshalb war es nun der Innenverteidiger, der den Ball ''zufällig'' verlor und Philipp so die Möglichkeit gab diesen anzunehmen und Richtung gegnerisches Tor zu spielen. Er musste es nur nutzen.


Philipp ahnte, dass das kein Zufall von Holger war. Er wollte schon zu ihm sehen, aber das ging nicht. Er musste sich auf das Spiel konzentrieren.


„Man, Holger“, seufzte Thomas kopfschüttelnd, trug aber immer noch dieses amüsierte Lächeln im Gesicht. Als ob sie jetzt noch gegen Basti und Fips verlieren könnten.


„Sorry“, erwiderte er nuschelnd, schielte aber unauffällig zu Philipp. Vielleicht freute er sich ja, wenn er auch den Ball bekam und einen Torschuss wagen durfte.


Jetzt komm schon, Fips“, kommandierte Bastian direkt. Der Kapitän bemühte sich ja, konnte sogar einer Figur von Thomas ausweichen, er kam auch zum Abschluss, aber es wurde ein Kullerball, den der Keeper direkt hatte.


„Na geil“, brummte sein Teamkollege. „Das macht doch so keinen Spaß.“


„Meinst du, ich find das lustig? Ihr habt gefragt, ob ich mitmache und jetzt bist du nur am Nörgeln“, gab Philipp gereizter als er wollte zurück. Anfangs war es ja auch für ihn noch Spaß gewesen, aber irgendwo hörte auch bei ihm der Spaß auf. Er war kurz davor einfach nach oben zu verschwinden. Es war Holger, der ihn noch hier unten hielt, aber wenn er ihm später nicht gereizt gegenüber treten wollte, sollte er wirklich gleich gehen, ehe er noch wütender wurde.


Der Schuss führte nicht zum Tor. Holger lag ein schweres Seufzen auf den Lippen, als er die gereizte Stimmlage deutete und fieberhaft überlegte, wie er das entschärfen konnte. Es war doch trotz allem nur ein Spiel, das Spaß machen sollte und nicht dazu dienen sollte, einander die Laune zu verderben. Es brachte wohl auch nichts, wenn sie einzeln gegeneinander spielten. Philipp würde der ewige Verlierer bleiben.
„Was haltet ihr davon, wenn wir mal was anderes zocken?“, warf Holger hilflos ein. Gab es ein Spiel, in dem Philipp vielleicht besser war? Intuitiv richtete er seine Aufmerksamkeit auf die Wii.


Philipp wusste nicht, ob er Holger dankbar sein sollte. Er wusste, dass er es nur gut meinte, aber so ganz passte ihm das irgendwie nicht. Er wollte nicht, dass Holger sich so um ihn kümmerte. Zumindest empfand er es so. Aber so ganz erklären, was ihn daran genau störte, konnte er auch nicht sagen. Deswegen versuchte er dieses Gefühl zu verdrängen und nahm es einfach wie die anderen hin, dass sie etwas anderes spielten.


'Ne Runde Mario Party?“ Dass spielten sie viel zu selten, als dass sie da Profis oder auch Könner waren. Demnach wären die Kräfte ausgeglichen.
Holger stoppte das Spiel, wartete auch nicht auf Rückmeldung und verkabelte die Wii mit dem großen Flachbildschirm. Anschließend überreichte er jeden der Drei einen Controller.


„Dann können du und Basti ja eure Lieblingsfiguren spielen. Peach und Daisy“, kommentierte Thomas das Ganze lachend. Und schon war Fifa bei den anderen vergessen. Holger konnte nur hoffen, dass auch Philipp nicht mehr schlecht drauf war wegen den Sticheleien.


„Besser als Toadette, mein Freund“, konterte Basti und warf Philipp einen musternden Blick zu.


Und er ist dann Toad. Von der Größe her könnte es sogar hinkommen.“


Toad ist der Pilz, oder? Der ist cool“, hielt Philipp dagegen, wollte nicht schon wieder mit Streit anfangen.


Nein Toad ist der Affe“, neckte Thomas ihn und deutete demonstrativ auf Donkey Kong.


Aber wie heißt der grüne Dino noch mal? Darf ich der auch sein, oder muss ich jetzt das kleinste nehmen?“ Würde er auch, so war es ja nicht, aber er wollte wenigstens mal fragen.


Lass dich nicht ärgern, Fips. Toad ist der Pilz. Der Dino ist Yoshi. Mit dem spielt Holger immer, aber wenn du nett fragst, tritt er ihn dir vielleicht ab.“


Die Blicke lagen auf Holger. Für ihn stand außer Frage, dass er Philipp mit dem Dino spielen ließ, aber er durfte diese Geste nicht zu auffällig gestalten. „Mir ist es eh egal mit welcher Figur ich gewinne“, stieg er in das Necken mit ein und wählte Boo-Huu, das Gespenst.


Sanft lächelte Philipp Holger für einen Moment an als er Yoshi bekam.


„Du sollst doch Daisy nehmen“, merkte Thomas an.


„Damit dich ne Frau fertig macht?“, sprang Basti direkt drauf an und entschied sich demonstrativ für Peach. Abwartend blickte er zu Holger, der sichtlich zögerte.


„Von mir aus“, ließ er sich nicht lange bitten und schüttelte schmunzelnd über die Charakterwahl den Kopf, während er Boo-Huu wieder ausloggte und Daisy bestätigte. Thomas hingegen wählte ganz klassisch Mario aus.


Basti kümmerte sich um die letzten Einstellungen bezüglich Rundenanzahl, Bonussterne und Handicaps, bevor die Party startete.


Doch viel brachte es nicht, dass Philipp mit Yoshi spielen durfte. Er verlor ein Spiel nach dem anderen. Zwar teilweise sehr knapp, aber es half alles nichts.
„Das mache ich nur, damit ihr nicht traurig seid, ich weiß ja, was ihr für schlechte Verlierer seid“, scherzte Philipp nach der fünften Runde. Eigentlich war ihm das ja egal, aber irgendwie war es echt blöd jedes Spiel zu verlieren. Eins oder zwei waren ja okay, oder auch drei, aber wirklich jedes? Das fand er nicht ganz so gut.


Holger war ratlos. Verlor Philipp jetzt mit Absicht oder war er wirklich ein so grauenhafter Zocker?


„Wollt ihr noch weiter spielen?“, fragte er dann in die Runde, ahnte, dass die Jungs dafür waren, immerhin spielten sie ja gut.


„Klar“, Thomas nickte. „Fängt doch jetzt erst so richtig an Spaß zu machen.“ Er grinste in die Runde.


Nach fünfzehn Runden war schließlich eine Party beendet. Basti alias Prinzessin Peach stand auf dem Siegertreppchen, während sich Prinzessin Daisy, also Holger, mit Platz 2 begnügen musste. Thomas hatte knapp gegen Holger verloren und ergatterte somit nur Platz 3, während für Philipp kein Platz mehr bei den Siegern war. Yoshi wurde gezeigt, wie er von den Piranhas gejagt wurde.
Holger wollte das Trauerspiel beenden, da er sich nicht im Geringsten vorstellen konnte, wie Philipp da noch Spaß daran haben könnte. Er verlor ja wirklich nur. Eigentlich fand er es auch gemein von Basti und Thomas, ihm so überhaupt keine Chance zu lassen. Allerdings war er selber nicht besser. Wenn er da an Vail zurückdachte, wollte er auch gewinnen, selbst mit Schummeln.


„Ich geh aufs Zimmer“, gähnte Holger und legte den Controller beiseite. Kurz suchte er Philipps Blick, lächelte leicht und wünschte den anderen eine Gute Nacht, ehe er den Gemeinschaftsraum verließ. Philipp würde bestimmt gleich nachkommen.


Der Kapitän bemerkte den Blick, verstand ihn und war wirklich dankbar.


„Fips, du kannst uns doch nicht hier alleine sitzen lassen“, warf Basti ein und hoffte, dass ihr ewiger Verlierer doch noch bleiben würde.


Philipp sah Holger nach, ehe Bastian die Aufmerksamkeit auf sich zog. Er schüttelte den Kopf. „Nein, vergiss es. Ich bin müde und nicht mehr ganz so motiviert zu spielen.“ Er stand ebenfalls auf. „Ich schließe mich Holger mal lieber direkt an.“


„Morgen Revanche?“, fragte Thomas hoffnungsvoll.


Philipp seufzte und zuckte mit den Schultern. „Mal gucken. Aber fragt doch Toni oder David, die zocken bestimmt noch eine Runde mit euch.“


„Okay“, Bastian nickte. Er konnte Philipp ja verstehen, so war es ja nicht, aber es war doch auch so lustig gewesen. „Schlaft gut und treibt keinen Schabernack mehr.“


„Keine Sorge, wir tun nichts, was ihr nicht auch tun würdet“, ging Philipp auf den Spaß ein. Seine Gedanken sahen aber anders aus. Sie würden nämlich Sachen tun, die die beiden nie tun würden. Er glaubte nämlich nicht, dass Thomas und Bastian sich küssen würden. Und genau darauf freute er sich irgendwie jetzt. Er verabschiedete sich also nach oben und schloss ihr Hotelzimmer auf.



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Kommentare: 2
  • #1

    Minnie (Montag, 23 Februar 2015 06:07)

    Ui gegen Philipp würd ich gern mal spielen! :3
    ...dann würd ich auch mal gewinnen... xD
    Naa ich freu mich auf den restlichen Abend :D
    Wird bestimmt noch toll und ich denke das Philipp dann wohl keinen Gedanken mehr an das Spiele. verschwenden wird oder? ;)
    So ich leg mich noch n paar Stündchen hin bevor mich Arbeit erwartet :3
    Freu mich auf mehr!

    <3 Minnie

  • #2

    Engel (Freitag, 06 März 2015 13:16)

    Hey
    Noch schnell ein kommi bevor hoffentlich bald das neue kapi kommt :)
    Ihr seid ja gewieft^^
    Da fiebere ich der Massage entgegen und dann lasst ihr die Playstation spielen ^^
    Umso mehr bin ich jetzt gespannt auf den weiteren Verlauf des Abends